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Das Fantasy Filmfest 2014 - Fazit - Sören J. aka. Soren

siBBe

Von siBBe in Das Fantasy Filmfest 2014 - Unser Ré­su­mé

Das Fantasy Filmfest 2014 - Fazit - Sören J. aka. Soren
Elf Tage, jeden Tag ins Kino gehen. Nicht nur für einen Film, sondern für zwei oder drei mindestens. Noch dazu so brandneue Filme, dass es mitunter sogar schwer war Trailer zu finden. Der Traum eines jeden Filmfans. Moviebreak.de hat es sich zur ehrgeizigen Aufgabe gemacht, absolut alle Filme mit Kritiken zu versehen und damit das komplette Fantasy Filmfest abzudecken. Als wir bei einer redaktionellen Skype-Sitzung das Programm durchgegangen sind und die Filme untereinander aufgeteilt haben, wurde uns langsam klar, dass das nicht nur Spaß werden würde, sondern auch echte Arbeit. Wir waren geschockt und angeekelt. Und dann war da aber auch wieder dieser brennende Ehrgeiz. Wenn wir das schaffen könnten, wären wir Helden. Die Reinhold Messners der Filmkritik, quasi. Man würde uns mit Ruhm und Reichtum überschütten und wichtiger noch: Wir bekämen ein Fleißsternchen mit Smiley von Chefredakteur Thomas R... Ab da war alles geklärt: Nur mit je einem Notizbuch bewaffnet, stürzten wir uns ins Getümmel.



Meine Top 5:

1. What We Do in the Shadows (5 Zimmer Küche Sarg)
War schon von vorneherein einer der Filme, auf die ich mich am meisten gefreut habe und hat alle Erwartungen erfüllt. Transportiert genau die Stimmung, die im Trailer vermittelt wird. Kriege direkt Lust ihn nochmal zu sehen, wenn ich das gerade so schreibe.


2. Starry Eyes
Zunächst dachte ich ja, das wird der erste Film des Fests, für den ich in dem Sinne richtig arbeiten muss, als dass ich eigentlich nicht wirklich Lust drauf habe und der bestimmt auch nicht so spannend ist. Meine Fresse hab ich mich geirrt. Absolut positive Überraschung, die meinen Glauben an die Existenz von guten Horrorfilmen wieder hergestellt hat.

3. Supremacy
Ein Film, der so eigentlich gar nicht in das Programm des Fantasy Filmfests gehört, sich aber seinen Platz auf der Spielliste durch gute Behandlung eines schwierigen Themas extrem spannende Charakterszenen und eine dichte Atmosphäre mehr als verdient hat. Es muss nochmal gesagt werden: Danny Glovers Schlussmonolog ist einfach der Hammer!

4. Suburban Gothic
Mit seiner positiven Grundstimmung, hammerwitzigen Dialogen und irgendwie interessant zusammengestellten Bildern, die oft den eigenwilligen Kleidungsstil von Hauptcharakter Raymond widerspiegeln hat mich Suburban Gothic trotz kleinerer Schwächen und schlechter CGI-Geister in der Abschlusseinstellung ziemlich überzeugt.

5. Coherence 
Ich finde ja fast alles stark was mit Zeitreisen oder ähnlichem zu tun hat. Coherence passt da super rein und erkundet konsequent und interessant seine Grundidee immer weiter, baut hier und da sogar ein paar Lacher ein. Gut gespielt und daher auch ohne großes Budget überzeugend. Das Ende ist ein wenig abrupt und nicht ganz befriedigend, hab ich in dem Fall aber gerne in Kauf genommen.


Meine Flop 3:

1. Beneath
Da ist einfach nur alles zusammen gekommen, was ich an Filmen richtig schlecht finde um einziges unheiliges Kotsandwich zu bilden: Katastrophenfilm, wacklige hektische Kamera und Dunkelheit, sodass lange Zeit einfach überhaupt keine erkennbaren Bilder geliefert werden, Charaktere, die erst vor Gefahren warnen, die jeder innerhalb von zwei Minuten vergessen hat und dementsprechend nicht mehr berücksichtigt und zu guter letzt der Versuch eine ziemlich flache Story aufzupolieren indem man agressiv offen lässt, was wirklich ist und was nicht.


2. Wolfcop
Was wie ein Garant für Trash-Spaß geklungen hat, verwandelt sich leider allerspätestens ab der Hälfte in eine schlecht produzierte und langweilige Selbstbeweihräucherung. Größte Enttäuschung des Fests.

3. Wrong Cops
Mit der Meinung bin ich vermutlich relativ allein, aber der Streifen ist einfach kein bisschen witzig. Während sich der Großteil des Kinos absolut zerrissen hat vor Lachen, saß ich einfach nur da und hab mir gedacht: „Was zur Hölle sehe ich mir da gerade an?“ Cast und Idee haben mich eigentlich erst total überzeugt, aber was ich dann letztlich gesehen habe, war eher eine Enttäuschung. Übertrieben seltsam und witzig sind einfach nicht dasselbe und ersteres kann das zweite auch nicht kompensieren.



Leider verpasst:

Patema Inverted
Der Trailer sah zwar ein bisschen kitschig aber eigentlich auch ziemlich spannend aus und hatte einige schöne Bilder. 

Life After Beth 
Den Finisher des Fests nicht gesehen zu haben ist ja eigentlich schon eine Schande. Noch dazu eine Zombiekomödie, was meinen Geschmack ja schon ziemlich gut trifft. Allerdings habe ich auch Konzertkarten geschenkt bekommen und musste leider Abstriche machen.

Housebound
Da hat ein Film alle Fresh Blood Awards gewonnen und auch D0mas meinte, dass er richtig richtig gut war? Da schäme ich mich schon ein bisschen für meine Faulheit und mein vorschnelles Urteil, die mich dazu bewegt haben, das Ding sausen zu lassen.



Fazit

Das Fantasy Filmfest hat mein Leben verändert. Mittlerweile scheue ich das Tageslicht und gehe eigentlich nur noch raus um mir das Baumaterial zu besorgen, dass ich brauche, um mein Schlafzimmer nach und nach in einen Kinosaal zu verwandeln. Trotz zwischenzeitlichen Problemen, die uns auf dem Fest begegnet sind,wie etwa Schlafentzug, ungesunde Ernährung und massive Quengelei meinerseits (Ich will jetzt aber keine Kritik schreiben), ist mir klar geworden: Das ist die einzig richtige Art zu leben. Spaß beiseite: Es war eine richtig schöne Erfahrung. Es gab eine Menge guter Filme und eine schöne Stimmung im Saal, bei der man immer wieder mit netten Leuten ins Gespräch gekommen ist. Ich glaube der größte Kritikpunkt wäre, dass dieselben Werbeblöcke immer wieder gelaufen sind und man irgendwann das Gefühl hatte einer Gehirnwäsche á la Clockwork Orange unterzogen zu werden. Selbst über eine Woche später, stehe ich noch knapp davor mir dieses dämliche Videospiel zu kaufen, obwohl ich die dafür notwendige Konsole nicht besitze. Trotzdem bedanke ich mich und freue mich schon aufs nächste Jahr.

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