Säule Bliuvaites semi-biografisches Schaustück ist eine jener moralinsauren Mahnungen, in denen weibliche Autonomie als selbstzerstörerisch und sittlich verderbend deklariert wird. Die physisch und psychisch ausgestellten Protagonistinnen sind weniger Individuen als Objekte repressiv-reaktionärer Phantasien. Der Gedanke, das Menschen mit Handicap schön sein können, erscheint als perfide Propaganda geldgieriger Geschäftemacherinnen hingestellt. Wer arm ist, ist hier unweigerlich dreckig, delinquent oder deformiert. Der dumpfe Pessimismus und die wahrhaft toxische Ideologie der ausgebleichten Szenarien lassen für schauspielerische keinen Raum.