Das Motiv der Leichentücher steht in Aruan Anartys semi-biografischen Spielfilm-Debüt für die Fragmentierung und Flüchtigkeit mündlich überlieferter Sitten, aber auch für deren Weitergabe und Wiederbeleben durch jüngere Generationen. Die ambivalente Archaik bestimmter Rituale wird kaum gestreift auf der subjektiven Suche nach kultureller Identität. Verblasste Fotografien, adaptive Anekdoten und religiöse Rituale fügen sich zu einer zwischen Realität und filmische Fiktion oszillierenden Ersatz-Erinnerung. Szenische Landschaftsbilder und unprätentiöses Schauspiel bleiben vage Marker hinter Selbsttherapie zurücktretender cineastischer Aspiration.