Was von Patricia Velásquez‘ unausgegorener Jugendfilm in Erinnerung bleibt, ist dessen patriarchalische Pädagogik. Während sich ihr Co-Drehbuchautor und Kameramann Oscar Herrera visuellen Spielereien als der perspektivischen Profilierung der flachen Figuren widmet, lenkt die Regisseurin die derivative Dramaturgie in eine autoritäre Abmahnung. Jene redet lieber über Schlüsselmomente, statt sie zu zeigen. Den Mangel an cineastischem Gespür spiegelt der für den individuellen Kosmos Heranwachsender, deren Sprache und Handlungen gleichermaßen unglaubhaft scheinen. Ein filmisches Generikum mit fragwürdigen Aussagen.