Inhalt:
Der Drogenkrieg beherrscht seit Jahren den Grenzbereich zwischen Arizona und Mexiko. Nachdem die idealistische FBI-Agentin Kate Macy (Emily Blunt)im Geheimversteck eines Drogenkartells einen grausamen Fund macht, meldet sie sich zu einer internationalen Task-Force um Jagd auf die Drahtzieher zu machen. Ihr erster Einsatz führt Kate direkt in das umkämpfte Grenzgebiet, wo sich ein routinierter Gefangenentransfer innerhalb von Sekunden als gefährlicher Hinterhalt entpuppt. Nur durch die Hilfe des ebenso skrupellosen wie kampferprobten Söldners Alejandro (Benicio del Toro) kann sie entkommen. Bei der nächsten Geheimoperation trifft sie Alejandro wieder, der wie sie Bestandteil einer Spezialeinheit ist. Doch bald wird klar, dass er zusammen mit anderen Mitstreitern eigene Pläne verfolgt. Kates moralische Überzeugungen werden einer harten Prüfung unterzogen, als die Grenzen zwischen Gut und Böse im Laufe der Operation zusehends verschwimmen...
Aus unserer Kritik übernommen!
Meine Meinung:
Sicario dürfte zusammen mit Blade Runner 2049 der Villeneuve Film sein, den ich am häufigsten gesehen habe und ich denke, das liegt daran, dass es der Film von ihm ist, den ich Film unerfahrenen Menschen am bedingungslosesten empfehlen würde. Die massentauglichere Geschichte, im Vergleich zu seinen anderen Werken, hatte auch zufolge, dass es bis zu Dune: Part Two, sein einziger Film ist, der eine Fortsetzung nach sich gezogen hat. In erneuter Zusammenarbeit mit Roger Deakins und Jóhann Jóhannsson schafft Villeneuve hier wieder ein Werk, an dem man sich nicht sattsehen kann und welches sich inszenatorisch wieder ähnlich großartig anfühlt wie Prisoners. Der Einsatz bei Nacht ist dabei so toll und kreativ gefilmt und hat so eine dichte Atmosphäre, dass ich ihn wohl niemals vergessen werde.
Für das Drehbuch war Taylor Sheridan verantwortlich, der danach mit Hell or High Water und Wind River zwei harte und unglaublich spannende Filme geschrieben hat und diese Eigenschaften werden in Sicario bereits sehr offensichtlich. Einige Szenen gehen durch Mark und Bein und die Auflösung im letzten Drittel hat es absolut in sich. Diese dichte Atmosphäre und das schnörkellose Drehbuch werden nur dadurch gedämpft, dass Benicio del Toros Charakter etwas zu klischeehaft ist und der Film, vor allem im 2. Akt, etwas zu lang ist.
Villeneuve hat sich für eine Protagonistin entschieden, wodurch die Skrupellosigkeit der Situation verdeutlicht wird und außerdem ist diese auch verdammt gut geschrieben, weil sie sich verhält wie sich eine Frau verhalten würde. Viele weibliche Hauptcharakterinnen haben nämlich das Problem, dass sie wie Männer geschrieben wurden. Emily Blunt spielt die moralische Frau, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten möchte, fantastisch.
Fazit:
Sicario zählt zu Villeneuve seinen am leichtesten zugänglichen Filmen und das ist absolut nicht negativ gemeint. Die Atmosphäre ist einzigartig, die Kameraarbeit fantastisch und der Score unheimlich eindringlich. Etwas kürzer und eine differenziertere Charakterzeichnung der Nebencharaktere und Sicario wäre noch besser.
Bewertung und Villeneuve Ranking:
persönliche Bewertung: 8/10
Einreihung im Villeneuve Ranking: Platz 7 von 10