Erwähnungen
Jahresrückblick 2022 - GoodGuyMikasch
Von siBBe in Der große Jahresrückblick der MB-Redaktion 2022
am Samstag, 31 Dezember 2022, 12:00 Uhr
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DIE TOP 10 FILME 2022:
1. Terrifier 2
Unglaublich aber wahr, ein massiv harter Slasher hat es auf meine Top-Platzierung geschafft. Ein wohlig warmes Retro-Gefühl und bösartiger als alles zuvor. Was Damien Leone geschaffen hat, ist große Klasse und hat meine Liebe zu Horror bzw. dem Slasher-Genre neu entfacht. Jahre lang hat sich alles eintönig angefühlt, doch das, was Art the Clown abliefert, lässt Freddy, Jason oder Michael wie Grundschüler aussehen. Wenn euch das Genre gefällt, schaut unbedingt All Hallows Eve bevor ihr euch die Terrifier Teile zu Gemüte führt.
2. Everything Everywhere All at Once
Für mich die beste Leistung in der Karriere von Michelle Yeoh. Die Daniels haben mich bereits mit Swiss Army Man fasziniert und bei EEAAO haben sie es wieder geschafft, Drama Aspekte mit einer lebensbejahenden Leichtigkeit zu verbinden, die mich jedes Mal zu Tränen rührt. Das ist Filme machen vom Feinsten.
3. Blonde
Der Film hat soviel Haue bekommen und ich werde nicht müde, ihn immer wieder als einer der besten Filme des Jahres zu nennen, gleichauf mit der Leistung von Ana de Armas. Für mich Audiovisuell ein Meisterwerk. Ich liebe die Inszenierung, das Grading und den Score, mit produziert vom grandiosen Nick Cave.
4. The Batman
Hat bei mir im Rewatch nochmals ordentlich zugelegt. Im Kino war ich für die Krimi-Geschichte nicht offen genug, nachher in der Home-Auswertung hat er dann aber richtig gezündet. In Anbetracht der meisten bunten Superhelden-Filme da draußen, ein wahres Geschenk für Freunde von etwas düstereren Streifen.
5. Nope
Was hatte ich für einen Spaß im Kino! Jordan Peele hat es perfekt verstanden den Zuschauer an der Nase herumzuführen und immer wenn man eine ungefähre Ahnung hatte, wohin die Reise geht, war die Antwort: NOPE. Ich feiere den Film besonders für seinen Score und die verrückte Inszenierung. Leider lebt er stark von seinem Überraschungsmoment, was ihn im Rewatch etwas schwächer erscheinen ließ.
6. X
An Jenna Ortega kam man in diesem Jahr nur schwer vorbei. In X hat sie mir besonders viel Spaß gemacht, nicht zuletzt, weil der Slow-Burner sich vernünftig Zeit nimmt, um seine Geschichte zu erzählen. Mia Goth war ebenfalls großartig und das Film-Universum, welches Ti West derzeit kreiert, lässt Hoffnung auf mehr machen. Pearl und MaXXXine werden zeigen, ob er die Qualität halten kann.
Welch eine Perle von Film. Still und heimlich auf Apple TV+ gedroppt, haben den Film viel zu wenig Menschen gesehen. Eine wunderbare, filigrane Geschichte über das erwachsen werden und über Verantwortung. Cooper Raiff hat mit sicherer Hand inszeniert und Dakota Johnson liefert hier wohlmöglich ihre beste Performance ab.
Machen wir es kurz: Ich stehe massiv auf die 80er und habe gefühlt mehr Zeit in der Videothek als in der Schule verbracht. Top Gun Maverick hat ein Gefühl zurück ins Kino gebracht, welches ich schon lange nicht mehr gespürt hatte. Blockbuster Kino ohne Firlefanz und Action-Sequenzen, die mir feuchte Hände beschert haben.
9. Bullet Train
Ein Freudenfest für Action-Fans und ein Cast, der durch die Bank weg hervorragend aufspielt. Wie gerne würde ich mehr von Lemon & Tangerine sehen oder einfach noch mehr in diesem Universum abtauchen. Leider etwas zu lang geraten, dafür entschädigen die Action-Szenen aber vollends. Hat jemand Aaron Taylor-Johnson und James Bond gesagt?
10. Guillermo del Toro´s Pinocchio
Ich bin kein Pinocchio Fan und habe die Geschichte nie wirklich gemocht. Das, was Guillermo del Toro hier gezaubert hat, ist schlichtweg großartiges Kino. Von Meisterhand inszeniert und mit einem emotionalen Anstrich, der mich komplett in seinen Bann gezogen hat. Hätte für mich ins Kino gemusst. Robert Zemeckis, bitte schämen Sie sich.
Honorable Mention: Dinner in America
Was für ein grandios erzählter Film über Individualismus und Nonkonformität. Zwei Hauptdarsteller mit einer unglaublichen Chemie und Spielfreude. Ein wahre Perle.
DIE 5 ENTTÄUSCHENDSTEN FILME 2022:
1. Moonfall
Unglaublich, dass sich Roland Emmerich mal mit Universal Soldier oder Independence Day in mein Herz inszeniert hat. Moonfall ist richtige Grütze und eine Beleidigung für jeden Genre-Fan.
Das Vehikel für die Rückkehr von Lindsay Lohan. An diesem Film ist alles dermaßen schlecht, dass der Regisseur direkt die Rute bekommen sollte. Dafür hat Lohan eine geradezu kindliche Spielfreude an den Tag gelegt. Rettet den Streifen leider auch nicht.
Ich verstehe den Hype nicht. Sehen alle etwas, was ich nicht sehe? Fand ich schrecklich langweilig und dass man zwingend auf intelligenten Horror machen wollte, ist auch nach hinten losgegangen. Dabei hat er so viel Potenzial. Und sorry, Sosie Bacon? Was war das denn?
4. Carter
Sah im Trailer so spannend aus und hat sich dann als richtige Nullnummer herausgestellt. Ich denke, der Film lässt sich nur mit einer Packung Ibuprofen ertragen. Anders bekommt man bei den miesen Effekten, den Schnitten und dem vermeintlichen Bombast nur Schmerzen am ganzen Körper.
5. The Gray Man
Ich mag Ryan Gosling und ich mag Chris Evans. Was ich nicht mag, sind lahme Plots und schlecht geschriebene Action-Sequenzen. Die Verfolgung in der Straßenbahn war so ein Quatsch und überhaupt fehlt dem Film jegliche Gravitas. Hätte er wenigstens die Hälfte an Qualität eines Mission Impossible gehabt. Nun gut, immerhin hatte er Ana de Armas in 1-2 sehr coolen Szenen.
10 MOST WANTED FILME 2023:
John Wick: Kapitel 4
Operation Fortune
65
Der blutige Pfad Gottes 3
Der Super Mario Bros Film
Dune 2
The Equalizer 3
Indiana Jones und der Ruf des Schicksals
Oppenheimer
Wonka
MEIN SERIENJAHR 2022:
Ein wildes Serien-Jahr geht zu Ende. Wie immer habe ich meine Serien nicht getrackt, somit vergesse ich heute vermutlich wieder die Hälfte davon :D
Am meisten hat mir in diesem Jahr Pam & Tommy gefallen. Lily James und Sebastian Stan haben eine Riesen-Show abgeliefert und ich war äußerst unterhalten. Wenn ich weiter über den reinen Unterhaltungsfaktor nachdenke, war Wednesday auch ein wichtiger Kandidat. Jenna Ortega ist für mich in der Rolle förmlich versunken und entsprechend war meine Laune beim Schauen.
Als Horror-Fan hat mir Cabinet of Curiosities ebenfalls viel Spaß gemacht, auch wenn nur die Hälfte der Episoden wirklich gut waren. Reacher war eine coole Nummer und hat mir Alan Ritchson auf die Landkarte gebracht. Von ihm möchte ich gerne mehr sehen. Im anspruchsvollen Bereich war In with the Devil eine grandiose Serie. Taron Egerton und Paul Walter Hauser haben eine unglaubliche Performance hingelegt und obendrein war der leider verstorbene Ray Liotta in einer seiner letzten Rollen zu sehen. The Bear hat mich auch stark beeindruckt, vor allem durch die Art der Inszenierung. Der schnelle und unruhige Stil der Serie, der zunehmend entspannter wird, hat bei mir richtig zünden können. Die zweite Staffel kommt und ich freue mich sehr darauf.
Eine wichtige Erwähnung muss Cyberpunk Edgerunners bekommen. Welche eine unfassbar gute Serie war das denn? Ich wurde sofort in ihren Bann gezogen und die Entwicklung des Protagonisten ist so verrückt. Selten hatte eine animierte Serie für mich soviel Herz, Gewalt und Drastik. Schaubefehl!
Und noch schnell abgerissen:
Die Ringe der Macht
Fand ich toll und hat mich gut unterhalten.
Severance
Geile Idee, aber nach hinten zu zäh.
1899
Verrücktes Skript, aber bei weitem nicht so gewichtig wie Dark.
Stranger Things Staffel 4
Starkes Finale, welches die Serie gerne hätte beenden können.
Better Call Saul Staffel 6
Meisterwerk!
BESONDERE ERWÄHNUNGEN:
Beste Performance des Jahres: Ana de Armas in Blonde! Was für ein Feuerwerk an Emotionen.
Aufreger des Jahres: Der Umgang mit Henry Cavill im DCEU. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln.
Gurke des Jahres: Avatar - The Way of Water. Man nehme Teil 1 und addiere einen Rache Plot. Fertig sind über 3h lauwarme Suppe.
FAZIT:
Zusammengefasst würde ich das Filmjahr 2022 als Jahr der Mittelmäßigkeit beschreiben. Ich hatte selten so viele Filme durchwachsen bewertet wie in diesem Jahr. Dennoch gab es auch einige sehr starke Momente, welche mein Film-Liebhaber Herz haben höher schlagen lassen. Die Daniels haben gezeigt, wie Multiversum richtig geht und mit einem deutlich kleineren Budget einen viel besseren Film gemacht. Ich rede natürlich von Everything Everywhere All at Once und Dr. Strange in the Multiverse of Madness. Solche Momente lassen mich dann immer hoffen, dass kreative Filmemacher noch mehr in den Fokus geraten.
Gleiches gilt auch für Damien Leone, der mit seinem Terrifier das Publikum wirklich das Fürchten gelehrt hat. Wenn ich im Vergleich an Halloween Ends denke, muss ich immer leicht lachen. Ein interessanter Querschnitt an Filmen, die alle ihren Weg ins Kino geschafft haben. Top Gun Maverick hat uns gezeigt, dass Blockbuster-Kino ganz ohne CGI Overload funktionieren kann und die Fans haben es ihm im Boxofficegedankt. Das lässt hoffen. Schade ist, dass es kaum noch Filme mit mittlerem Budget in die Kinos schaffen. Vieles davon landet direkt auf den Streamern und somit bleiben manche Schätze einem größeren Publikum verborgen. Ich denke dabei z.B an Cha Cha Real Smooth.
Beim Thema Kino bin ich froh, dass sich nach Ende der Covid Maßnahmen die Säle wieder gefüllt haben und die Menschen wieder stärker in die Lichtspielhäuser gepilgert sind, auch wenn noch ein gutes Stück fehlt. Vielleicht lag das auch an der geringen Menge an echten Blockbustern, die 2022 an den Start gegangen sind. Dafür gab es in diesem Jahr wieder das Kinofest, welches deutschlandweit viele Menschen in die Kinos gebracht hat und ein voller Erfolg war. Ich habe mit etlichen Leuten vor Ort in den Kinos gesprochen und viele der Gäste haben die Möglichkeit genutzt, um an dem Wochenende preiswert Filme zu genießen. In Bezug auf die Preispolitik der Kinotickets nimmt es z.t auch bedenkliche Formen an. Wenn man für einen Blockbuster mit Popcorn und Getränk so viel bezahlt, wie für einen kleinen Wocheneinkauf, sehe ich dunkle Zeiten auf uns zukommen. Wenn Kultur zum Luxus wird, haben wir ein Problem.
Persönlich gesehen war es ein recht strammes Jahr mit vielen Terminen und sehr viel Filmen und Serien, die ich geschaut habe. Vieles davon ist in meinen Podcast Für eine Handvoll Popcorn oder auf Youtube zu Film Fatale gewandert. Da ich auch im Radio über Filme spreche, habe ich die Möglichkeit genutzt und in diesem Jahr viele kleinere Produktionen und Arthouse Kino besprochen. Ich hoffe immer, bei den Leuten Impulse zu setzen und auch den Blick nach links und rechts, abseits des Mainstreams zu schärfen. Zeit für Me Time blieb leider etwas auf der Strecke und mein Pensum an Sport hat sich auch ziemlich reduziert. Gott sei Dank lässt sich dies ändern und somit soll der Fokus im neuen Jahr wieder etwas mehr auf der Gesundheit liegen. Mehr Bewegung und ein Auge auf die Ernährung können nie schaden.
Zu guter Letzt möchte ich mich ganz herzlich bei allen Lesern von Moviebreak bedanken, für alle Kommentare unter unseren Kritiken und das Mitmachen an unserer Community. Natürlich auch für das Hören unserer Podcasts und das Teilen einer gemeinsamen Leidenschaft. Genauso gilt mein Dank dem gesamten Team hinter Moviebreak. Für den Enthusiasmus und die Energie, stetig Gas zu geben im Namen guter und manchmal schlechter Filme. Ich wünsche allen einen guten und gesunden Start ins neue Jahr und vor allem, auf ein tolles Filmjahr 2023.
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