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Türchen 4 - Rückblick März

Zustel

Von Zustel in Der Moviebreak-Adventskalender 2015

Türchen 4 - Rückblick März Bildnachweis: © 20th Century Fox | Ryan Reynolds als Deadpool

Die Oscarsaison neigte sich im März auch in Deutschland dem Ende entgegen. Das zeigt sich insbesondere in der qualitativen Fallhöhe der Filme, die anliefen. Fantasy-Murks wie „The Seventh Son“ belustigte ebenso die Zuschauer wie die einfühlsame Tragikomödie „Verstehen Sie die Béliers?“. Von schlecht bis gelungen bot der März für jeden Filmfan etwas.

Fangen wir gleich mal mit den Filmen an, die von euch im März am meisten erwartet wurden. „Kingsman“ von Regievirtuose Matthew Vaughn, der schon mit „Der Sternenwanderer“ zeigte, was er kann, lieferte eine Agentenparodie ab, die allseits gut ankam. Verrückte Gadgets, hervorragend aufgelegte Schauspieler (Samuel L. Jackson als lispelnder Bösewicht!) und jede Menge explodierender Köpfe. Ein Fest des (Action-)Wahnsinns mit den treibendsten Actionszenen des Jahres. „Chappie“ hingegen konnte die Erwartungen ganz und gar nicht erfüllen. Regisseur Neill Blomkamp kann seit seinem Erstlingserfolg nicht mehr an alte Form anknüpfen und fällt immer tiefer. So wirkt sein Science Fiction eher wie eine Werbeplattform für die Band Die Antwoord, glücklicherweise fangen sie im Film aber nicht an zu singen. Ihren schauspielerischen Qualitäten hat es trotzdem nicht geholfen.

Ein weiterer Schuss in den Ofen ist gleichzeitig die größte Hoffnung des vom Pech (oder Unvermögens?) verfolgten Studios Constantin. Die deutsche Produktionsfirma hat mit „Divergent“ einen Überraschungshit im Segment Young-Adult gelandet und zieht mit dem Sequel „Insurgent“ nach. Der mag zwar finanziell überzeugen, doch die Fans waren eher enttäuscht. Wem schon die Panem-Reihe zu einfach war, der wird hier erst Recht das Weite suchen. Aber wer will nicht ein cooler, draufgängerischer Ferox sein?

Das deutsche Kino hatte ebenfalls einen Dauerbrenner im Feuer (eigens dafür erfundenes Wortspiel!). Matthias Schweighöfer – garantierter Hithersteller nach Maß – zimmerte mit „Der Nanny“ eine weitere einfallslose Komödie, die Millionen Zuschauer anzog. Wäre er abseits seiner Filme nicht so verdammt sympathisch, wäre das nicht so schlimm…

Doch der Silberstreif am Horizont war nie fern! Mit „Still Alice“, „Leviathan“ und „A Most Violent Year“ erreichten gleich drei Highlights die deutschen Kinos. Nummer eins gab der wundervollen Julianne Moore erneut Gelegenheit nach dem Oscar zu greifen. Ihre Darstellung der an Alzheimer erkrankten Professorin ist ergreifend. Noch interessanter ist die Entstehungsgeschichte des Films: Der Regisseur war vorher unheilbar an ALS erkrankt. Zum Ende der Dreharbeiten konnte er sich nur noch durch Zehen und einem Tablet verständigen und starb kurz darauf. Sein Lebenspartner führte sein Werk zu Ende. Hochergreifend. „Leviathan“ ist ein ungestümes Werk aus Russland, das erstaunlich mutig mit den dortigen Verhältnissen ins Gericht geht. Dafür gab es den Preis für das beste Drehbuch in Cannes. „A Most Violent Year“ ist eine unfassbar gediegene Charakterstudie eines Mannes in den 80ern, der ohne es zu Wollen in kriminelle Machenschaften hineingezogen wird. Sehr ruhig, dialoglastig und wunderschön anzusehen. Eine starke Nummer im Jahr 2015!

Auch die Kinder wurden im März nicht vergessen. Disney schickte mit der Realverfilmung „Cinderella“ von Kenneth Branagh ein Brett im Bereich Märchenfilm auf die Leinwand. Altmodisch im besten Sinne und doch voller Magie und Wunder. Aber auch ein Film, der sehr auf Diversität setzt, denn in jeder Massenszene tummeln sich die unterschiedlichsten Ethnien. Das ist – wenn man mal darauf achtet – absolut einzigartig. Außerdem kam noch der Animationsfilm „Home – Ein smektakulärer Trip“ in die Kinos. Die kindgerechte Alieninvasion konnte die Zuschauer nicht ganz überzeugen, geht aber für Kinder völlig in Ordnung.

Wir haben uns im März allerdings auch nicht lumpen lassen. Im Zuge des Kinostarts von „Ex Machina“ wagte sich unser Autor Soren in die Höhle des KI-Löwen. Er interviewte die künstliche Intelligenz Cleverbot und herausgekommen ist ein sehr amüsantes Interview. Außerdem gab sich unser Chefredakteur besonders viel Mühe in seiner Chronik der Lex Luthor-Darsteller. Von Lyle Talbot in den 50ern bis hin zu Jesse Eisenberg im nächsten Jahr – ihr findet sie alle! Gerade für Superman-Fans ist die Artikelreihe ein gefundenes Fressen. Joaquin Phoenix-Fanatiker und Autor Souli führte euch noch im Zuge des Kinostarts von „Cinderella“ durch die Top 5 der zauberhaftesten Disney-Prinzessinnen. Ob er so viel Kitsch ohne Nebenwirkungen überstanden hat? Wahrscheinlich musste er sich danach zehnmal „The Master“ ansehen.

Die heutige Gewinnspielaufgabe: Wer gewann den Oscar für die beste Hauptdarstellerin? (Frage beantworten)

Antwort nur per PN, nicht als Kommentar! Mehr Informationen auf der Gewinnspiel-Seite.

Geheimtipp-Türchen Nr. 4: Ein Thriller, der seine unfassbar innovative Grundidee auslebt und das Glück des Menschen wortwörtlich überstrapaziert.

Autor: Niklas N.

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