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"Die Braut des Magiers" - Volume 3 - Kritik

Furuha

Von Furuha in "Die Braut des Magiers" - Volume 3 - Kritik

"Die Braut des Magiers" - Volume 3 - Kritik Bildnachweis: © Kore Yamazaki/Mag Garden・Mahoyome Partners

Story

Nach dem Suizid ihrer Mutter und dem Verschwinden ihres Vaters beschließt die 15-jährige Chise Hatori, sich bei einer Auktion anbieten zu lassen. Als sie auf der Bühne des Auktionshauses steht, taucht plötzlich ein mysteriöser Mann mit Wolfsschädel und Ziegenhörnern auf und macht ein Angebot, das niemand auf der Auktion überbieten kann. Sein Name ist Elias Ainsworth, von Beruf Magier. Er nimmt Chise mit auf sein Anwesen in England und eröffnet ihr, dass sie von nun an seine Schülerin ist und dass er plant, sie zu seiner Braut zu machen. Denn Chise ist kein gewöhnlicher Mensch, sondern eine waschechte Slay Vega – eine Art Medium, mit der Gabe, magische Wesen und Energien anzuziehen und einzufangen. Doch nicht alle übernatürlichen Kreaturen sind den Menschen wohlgesonnen…

Kritik

Die Liebe zum Detail merkt man Kore Yamazaki schon früh an: Durch das vorangetriebene Interesse an Folklore und westlich-nordischem Brauchtum in ihrer Kindheit, strotzt ihr Werk Die Braut des Magiers nur so vor Fantasy-Elementen, verschiedensten Kreaturen und zusammengesponnenen Legenden. Zum Beispiel trifft der Hauptcharakter Chise sehr früh auf eine Leanan sídhe, eine Fee, die durch den Konsum vom Blut ihres Auserwählten überlebt und ihm gleichzeitig Talente – vorwiegend im künstlerischen Bereich – schenkt. All diese kleinen Nebenplots sind nett anzusehen, hochwertig animiert und treiben auf der ein oder anderen Weise den Entwicklungsprozess von Chises Charakter und Leben voran. Doch zunehmend entwickelt sich der Drang der Mangaka, hier so viele altertümliche Legenden, Wesen und Charaktere wie möglich einzuspannen, zu einem Problem.

Trotz der fundamentalen Geschichte um Chise und ihren Lehrmeister / Ehemann Elias Ainsworth gibt es keinen konstanten Spannungsbogen. In vielen Folgen ist ihr Leben bedroht, Nebencharaktere versuchen sie zu ermorden oder sie tut irgendetwas unüberlegtes, das sie in eine brenzlige Situation bringt. Doch niemals hat der Zuschauer wirklich das Gefühl, dass das das Ende ihrer Reise sein könnte, weil die Spannungskurven im Verlauf einzelner Folgen einfach so oft angehoben und sofort wieder abgeflacht wurden, dass sich eine wirkliche Sorge um ihr Wohlergehen niemals einstellt. Obwohl nicht so beabsichtigt, gleitet Die Braut des Magiers mit ihrem liebenswerten Hauptcharakter in den Typus der verfolgten Unschuld, die sie vor allem abhängig durch ihre Kameraden machen. Seltener findet sie selbst die Kraft, sich aus diesen Situationen zu befreien, obwohl sie außerhalb dieser einiges lernt und versteht, was essentiell für ihren Charakter ist.

Neuer Trailer zur »Die Braut des Magiers«-Serie | Anime2You
Der wohl interessanteste Aspekt der Geschichte ist allerdings die zwischen"menschliche" Beziehung von Chise und ihrem Lehrmeister respektive Ehemann Elias Ainsworth, die sowohl skurril als auch sehr feinfühlig skizziert wird. Wie kann ein noch nicht mal volljähriges Mädchen mit einem jahrhundertealten Magier in nicht menschlicher Gestalt zusammen sein? Doch Yamazaki konstruiert hier nie pietätlos, sondern stellt die Beziehung der beiden sehr zurückgenommen und sanft dar, wobei das Verschwimmen der Grenzen zwischen Vaterfigur und romantischem Partner angeprangert werden darf, vor allem, da diese Beziehung aus dem Menschenkauf heraus erblüht ist.

Dieser war zwar freiwillig und Chise äußert während der vorangegangenen 18 Folgen niemals den Wunsch, diese Beziehung aufzulösen, sollte aber auch im Zeichen von ihrem sehr jungen Alter betrachtet werden. Nichtsdestotrotz rühren die fast kindlichen Momente der Zuneigung zwischen den beiden – vor allem Ainsworth Unverständnis für menschliche Gefühle (die er trotz allem auch selber verspüren kann) sind hier der Grund, dass das Paarkonstrukt der beiden niemals in sexuelle Gefielde abdriftet. Für die letzten 6 Folgen sollte allerdings auch klarer Stellung bezogen werden, um eines der Hauptelemente der Geschichte nicht schwammig enden zu lassen.

Die Kritik zur ersten Volume findet ihr hier.
Die Kritik zur zweiten Volume findet ihr hier.


TechnisImage titlecher Part

Die dritte Volume aus dem Hause Kazé Anime (VÖ: 6. Februar 2020) fügt sich nahtlos zu den vorherigen beiden Volumes und dem Sammelschuber ein. Weitere 6 Episoden sind auf der Disc. Tonspuren sind wieder Japanisch und Deutsch in Dolby Digital 2.0 enthalten. Die gut lesbaren Untertitel sind auf Deutsch verfügbar. Das Breitbild ist in hochauflösender Blu-Ray Qualität, kontraststark und stechend scharf. Weiterhin finden sich das neue Clean Opening und Ending als vollständige Versionen im Hauptmenü als Bonus.


Fazit

"Die Braut des Magiers" leidet zunehmend an der Fülle aus dramatischen Momenten, weitreichenden Folklore-Elementen und Brauchtümern und weiß nicht recht, wie diese Überladungen noch sinngebend eingeführt werden können. Der rote Faden der Geschichte gerät auch dadurch schrittweise in Vergessenheit und charakterliche Weiterentwicklungen kommen durch die gehetzten Geschehnisse Schlag auf Schlag. Ein starker Start, aber dafür ein schwacher Mittelteil. Wie das Ende ausfallen wird, enthüllt die letzte Volume 4.

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