Erwähnungen
„Braaaiiiiiinnnssss......“
Von Felidae in Die "Dead Invasion Box"
am Mittwoch, 06 Mai 2015, 01:48 Uhr
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Inhalt/Kritik
Als George A. Romero 1968 den Kult Klassiker „Night of the Living Dead“ erschuf konnte er nicht ahnen, dass der von ihm so stark geprägte Zombie, der wie kaum ein zweites Movie Monster Menschliche Abgründe auf groteske Art und Weise zu Schau stellte, 50 Jahre später als wandelnde Witzfigur durch jegliche Arten der Popkulturellen Unterhaltung geprügelt wird.
Egal ob Filme, Serien, Comics, Musik, Merchandise, Video- und Brettspiele, bis hin zu Accessoires Marke „Schöner Wohnen“, es gibt praktisch nichts, was das Zombie Herz nicht höher schlagen lässt, ausgenommen vielleicht Gehirn in Dr. Oetker Einmachgläsern.
Als jener Boom vor geraumer Zeit ins Rollen ging, da standen wir noch an vorderster Front, denn Regisseure wie Zack Snyder, Jaume Balaguer und Danny Boyle brachten mit Genre Meilensteinen wie „Rec“, dem „Dawn of the Dead“ Remake und „28 Day Later“ neuen Schwung in die fest gefahrene Welt der Zombiefilme, was folgerichtig eine Welle von Nachahmern mit sich zog.
Dank jener Filme und den Hype, denn nicht zuletzt wir alle für sie generiert haben, kann sich der geneigte Konsument heutzutage durchaus von Thema „Zombie“ übersättigt fühlen, schließlich scheint jedes noch so kleine Studio mittlerweile ein Dutzend Filme über jene Thematik in petto zu haben.
Was uns auch direkt zum Inhalt dieses illusteren Specials führt, denn ich hatte das große Vergnügen mir die „Dead Invasion“ Box von Alive ansehen zu dürfen.
Meine Vorfreude hielt sich zugegebenermaßen in Grenzen, nachdem mein letzter Ausflug in das Genre solche Perlen wie „Rage of the Undead“, „School of the Living Dead“ und „Zombiber“ ans Tageslicht förderte.
Jedoch sollte mich bereits die Verpackung positiv stimmen, denn mit einer Laufzeit von 370 Minuten waren die Filme schon mal gehaltvoller, als die letzten Special Boxen, die ich testen durfte. Auch die Verpackung an sich konnte überzeugen, was vor allem daran liegt, dass sowohl die abgebildeten Titelcover, als auch die Inhaltsbeschreibungen der einzelnen Filme voll ins Schwarze treffen und dem Zuschauer nicht die sprichwörtliche Scheiße für Gold verkaufen wollen.
Nein, die „Dead Invasion“ Box ist ein Trash Fest erster Güte und ise macht daraus auch keinen Hehl.
Den Anfang macht „The Dead“ aus dem Jahre 2010, welcher zwei einsame Kämpfer während eines Zombieausbruches in Afrika begleitet. Das Setting ist hier im Grunde auch schon der eigentliche Star, denn schlurfenden Tote, die durch lange Häuserschluchten ziehen haben wir schon wahrlich oft genug gesehen, da bieten die weiten Steppen Afrikas eine willkommene Abwechslung, auch wenn man dafür billigend in Kauf nehmen muss, dass die Chance in einer so weiten Landschaft von gefühlt 0,5 km/h schnellen Zombies überrascht zu werden nahezu gegen Null tendiert und die Protagonisten es dennoch mit Traumwandlerischer Sicherheit schaffen von einer Horde in die nächste zu stolpern.
Auch die hölzernen Figuren, die veralteten Effekte und die dämliche Geschichte tun ihr übriges, um denn ersten Ausflug nach Zombie Afrika zu einem mittelschweren Fiasko werden zu lassen.
Nun ja, „The Dead“ wird sicherlich keine nennenswerte Erwähnung in den Annalen der Zombie Kultur finden, dennoch ist der Film recht gut geeignet, um den Zuschauer in die richtige Stimmung zu bringen, denn trotz der oben erwähnten Fehler, unterhält er die Herzen von Trash Fans doch ziemlich gut.
Weiter geht die Reise durch die bunte Welt der Untoten mit „Mimesis - Night of the Living Dead“, aus dem Jahre 2011. Diesmal verschlägt es den Zuschauer auf eine scheinbar harmlose Partie, die sich am nächsten Morgen jedoch als blanker Alptraum herausstellt, denn die Protagonisten wachen in Kleidung aus den 60er Jahren plötzlich an einem allzu bekannten Friedhof auf, in dessen Nähe sie die Ereignisse aus „Night of the Living Dead“ am eigenen Leib erfahren dürfen.
Es mag für viele Horror Nostalgiker geradezu blasphemisch wirken, wenn sich eine Low Budget Produktion an einem der ikonischen Klassiker des Genres vergreift und was sich auf dem Papier bereits nach einer schlechten Idee anhört, wurde leider auch mit ähnlicher Qualität auf der Leinwand umgesetzt. Der Cast, welcher zumindest größtenteils aus gestandenen Veteranen Hollywoods besteht, kann nicht einmal im entferntesten eine vergleichbare Gruppendynamik wie im Original erzeugen, sodass man als Zuschauer schnell jegliches Interesse an dem Schicksal der einzelnen Figuren verliert.
Getoppt wird das Ganze nur noch von einer Wendung in der Geschichte, die so abstrus ist, dass man selbst in diesem Zweig des Horror Kinos, der sicherlich nicht für seine all zu logischen Drehbücher bekannt ist, selten etwas ähnlich dummes erlebt hat.
Selbst hart gesottene Trash Fans dürften es schwer haben mit diesem Werk ihren Spaß zu haben.
Glücklicherweise führt und der vorletzte Film weg von schlechten Rip Offs großer Kinofilme und hin zu „Remains of the Walking Dead“, ebenfalls aus dem Jahre 2011.
Auch wenn der Titel es so nicht vermuten lässt, spielt die Geschichte diesmal in Las Vegas, oder zumindest versucht uns das der Film anhand billigster Kulissen vorzugaukeln, jedoch wäre die echte Glitzerstadt in Nevada wohl schon lange pleite, sehe es dort auch nur halb so trostlos aus, wie in diesem Streifen. Doch Aussehen ist ja bekanntlich nicht alles und sobald man Kulissen, Kostüme, Effekte und Co einfach unter den Deckmantel des Schweigens fallen lässt, dann kann der Film einen durchaus für die Laufzeit von 88 Minuten recht solide unterhalten. Die Figuren, so klischeehaft und eindimensional sie auch sind, kommen trotz aller Widrigkeiten recht sympathisch rüber, sodass man bis zum Ende zumindest teilweise in ihr Schicksal involviert ist. Die Handlung ist zudem recht flott erzählt und die Action Einlagen gehen, mit Ausnahme einiger furchtbar schlechten CGI Aufnahmen, im Grunde auch in Ordnung.
Kein Film den man mit stolz in seiner Sammlung trägt, aber für ein bisschen stumpfe Unterhaltung reicht er alle male.
Denn Abschluss der Reihe macht schließlich „Zombie World War“, veröffentlicht 2012 und produziert in Taiwan, womit die Box, zumindest was Produktionsstandtorte angeht, nahezu jeden Kontinent der Erde abdeckt.
Woher der Titel stammt sei jedoch mal dahin gestellt, denn im Grunde handelt es sich hierbei um einen recht generischen Zombie Film, der sich bei großen Werken des Genres schamlos bedient und dabei zu einer undefinierbaren Masse braunen Breis verschmilzt.
Die Handlung lässt sich leicht abhandeln, stellt euch einfach vor nicht Dany Boyle hätte „28 Days Later“ gedreht, sondern das dynamische Duo Tom Six und Uwe Boll und ihr habt eine ziemlich gute Vorstellung, welche Art von Qualität euch hier erwartet.
Den Film plagen zu dem die gleichen Krankheiten wie seine Vorgänger, denn auch hier reichen sich unsagbar schlechte Effekte und schwaches Make-Up quasi die Klinke in die Hand, von den Figuren brauchen wir erst gar nicht reden.
Wer im übrigen seinen geschätzten Mitsehern das Leben zur Hölle machen will, der sollte sie vor dem Film damit beauftragen sich den Namen jeder wichtigen Person zu merken, was einer schier unlösbaren Aufgabe gleich kommt, denn selbst auf der ImdB Seite des Filmes tragen die Figuren solch eloquente Namen wie „Gangster Boss“, „Swat“, oder „Running Foreigner“.
Die Mühe und das Herzblut, welches in diesen Film geflossen sind, sollte man besser nicht mit der Goldwaage messen.
Trotz, oder gerade dank dieser zahllosen Fehlern, zu denen sich im übrigen noch eine fürchterliche Synchronisation dazu gesellt, schafft es der Film dennoch den Zuschauer gut zu unterhalten.
Man muss einfach sein Gehirn ausschalten und den abgrundtiefen Stuss, der einem da auf dem Bildschirm geboten wird, hinnehmen und dann wird am Ende auch irgendwie alles gut, oder zumindest ertragbar.
Blu-Ray Kritik:
Hand aufs Herz, Optik und Ton sind bei keinem der Filme wirklich zeitgemäß, aber dass sollte bei solchen Budgets eigentlich auch auf der Hand liegen. Extras darf man ebenfalls keine erwarten, denn alle 4 Filme sind recht dürftig auf eine einzige Scheibe gepresst, welche ebenfalls nur die deutsche Tonspur bietet.
Auch das Preis/Leistungs-Verhältnis kann nicht so recht überzeugen, denn mit knapp 13 Euro kostet die Box ungefähr so viel wie die Blu-Rays aktueller Toptitel, doch bemessen an der Qualität der Filme, sind 3,25 Euro pro Film dennoch ein stolzes Sümmchen.
Fazit:
Hand aufs Herz, Niemand der sich die „Dead Invasion“ Box kauft wird ernsthaft erwarten, dort die absoluten Perlen des Zombie Genres zu treffen. Die 4 enthaltenen Filme sind allesamt mittelmäßig bis unterirdisch in ihrer Qualität und sicherlich kein Ersatz für hochkarätiges Entertainment.
Wer auf der Suche nach ein bisschen stumpfer Trash Unterhaltung für Zwischendurch hat, der könnte hieran aber durchaus gefallen finden, denn viele der Filme unterstützen die „So schlecht, dass es schon wieder gut ist“ Attitüde, die Fans so sehr schätzen.
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