Die attraktive Krankenschwester Alice (Belinda Lee, Konstantin der Große) war lange Zeit mit dem Wildhüter Andrew (Patrick McGoohan, Nobody ist der Größte) brieflich in Kontakt. Nun fliegt sie nach Afrika, um den Mann zu heiraten. Doch Andrew ist verhindert und schickt seinen Bruder Rusty (Michael Craig, Insel der Verdammten), um sie abzuholen. Es funkt und fortan versuchen beide, sich um die Frau zu bemühen. Dabei vernachlässigen sie ihre Pflichten, was zu einer Katastrophe führt …
Der deutsche Titel des Films Gnadenloser Dschungel klingt bei weitem spannender, als es der Film letztendlich ist. Denn wirklich gnadenlos ist hier nichts und im Dschungel spielt der Film schon gar nicht. Vielmehr ist die Handlung in der afrikanischen Savanne angesiedelt und das war auch der ausschlaggebende Grund für Ken Annakin den Film zu drehen. Er wollte nach Afrika reisen und sein eigentlich geplantes Filmprojekt konnte er nicht realisieren, also nahm er das Angebot an und drehte Nor the Moon by Night (so der Originaltitel) nach dem gleichnamigen Roman von Joy Packer. Der Film stand nie unter einem guten Stern, denn die Darsteller und Crew fielen reihenweise wegen Erkrankungen, Verletzungen und Tierbissen aus und Hauptdarstellerin Belinda Lee floh zwischenzeitlich vom Set zu ihrem Liebhaber. Außerdem hatte man mit einigen technischen Problemen und Buschfeuern zu kämpfen. Das alles wirkte sich natürlich auf das Ergebnis aus und man sieht oftmals wild zusammengeschnittene Szenen, in denen die Darsteller nicht in einem Bild sind, Tieraufnahmen dazwischen geschnitten und Studioaufnahmen von Nachdrehs eingefügt wurden.
Zugestehen muss man dem Film aber, dass die Tier- und Landschaftsaufnahmen weitestgehend gelungen sind. Weniger gelungen ist dagegen die Handlung des Films, die weniger Abenteuerfilm als Romanze vor exotischer Kulisse ist. Bis sich Alice und Andrew endlich das erste Mal begegnen, vergeht viel Zeit, in der beide potenzielle weitere Liebesinteressenten treffen und die Irrungen und Wirrungen der Liebe sich entfalten können. Ein bisschen wird das Ganze noch mit Wilderern, Eingeborenen und Tierangriffen gespickt und schon steht die Handlung, die einfach zu oft zu konstruiert wirkt. Es verwundert dann auch nicht, dass Ken Annakin selbst nie von diesem Film überzeugt war. Aber immerhin traf er seine zukünftige Frau am Set und so hatte es doch noch etwas Gutes.