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Videospiel-Erweiterung "Elden Ring: Shadow of the Erdtree" im Test

siBBe

Von siBBe in "Elden Ring: Shadow of the Erdtree" - Videospiel - Test / Review

Videospiel-Erweiterung "Elden Ring: Shadow of the Erdtree" im Test Bildnachweis: © From Software / Bandai Namco

Story

Vom Himmlischen Miquella angeführt werden die Spieler ins Reich der Schatten gelockt, einen Ort, der vom Erdenbaum verborgen wird und an dem Marika erstmals in Erscheinung trat. In diesem seltsamen neuen Land entdecken die Spieler die dunklen Geheimnisse der Welt, während sie auf andere treffen, die mit Hintergedanken in Miquellas Fußstapfen treten.

Kritik

From Software war mit Meisterwerken wie Dark Souls, Bloodborne und Sekiro schon längst die unangefochtene Nummer 1 der Entwickler im Soulslike-Genre, mit Elden Ring gelang dem japanischen Studio 2022 aber auch der Sprung auf die ganz große Bühne. Ein zuvor eher nieschiges Genre für Hardcore-Gamer wurde plötzlich massentauglich gemacht und das Open World-Genre, das sich bei der Konkurrenz weitestgehend festgefahren hat und immer wieder generisch und gleich anfühlte, bekam plötzlich wieder einen ganz frischen Ansatz und neuen Reiz. Es ließe sich an dieser Stelle noch endlos weiter über Elden Ring schwärmen, doch das taten wir schon in unserer ursprünglichen Review, die ihr dazu noch mal aufrufen könnt. An dieser Stelle soll es um die etwas mehr als zwei Jahre nach Release des Hauptspiels erschienene Erweiterung Shadow of the Erdtree gehen, die massig neuen Content bringt. So viel sogar, dass man sich ernsthaft fragen muss, ob die Bezeichnung eines DLC's überhaupt noch angebracht ist.

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Shadow of the Erdtree führt Spieler an einen ganz neuen Ort voller Wunder und Gefahren. Um diesen zu erreichen, bedarf es jedoch einiger Vorarbeit. Denn der Einstiegspunkt befindet sich in einem späten Abschnitt des Hauptspiels (Mohgwyn-Palast), für den man mit Mohg, dem Fürsten des Blutes zunächst einen ziemlich knackigen optionalen Boss-Fight bestehen muss, der sich an Spieler mit höherem Level richtet. Mit dieser Hürde stimmt man aber auch gleich auf das bevorstehende Abenteuer ein, das den Schwierigkeitsgrad noch mal ordentlich in die Höhe treibt. Shadow of the Erdtree will erfahrenen Spielern eine neue Herausforderung bieten. Wer sich zuvor noch hochgelevelt hat und overpowered fühlte, wird im Reich der Schatten schnell überrascht sein, wie hart er dort eins auf die Mütze kriegt. Hierzu führt From Software eine neue Levelmechanik ein, die neben den klassischen Aufstiegen durch Erfahrungspunkte unseren Helden zusätzlich stärkt. Durch das Auffinden von Scadubaum-Fragmenten erhöht sich nicht nur unser Schaden signifikant, auch alle Resistenzen werden deutlich erhöht. Und mit gefundenen "Verehrten Geisteraschen" stärkt man zudem seine beschworenen Geisterhelfer. Somit gilt auch hier: Elden Ring ist gewiss kein leichtes Spiel. Aber es gibt einem reichlich Möglichkeiten, sich das Leben einfacher zu machen.

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In den Schattenlanden angekommen, eröffnet sich einem sogleich ein atemberaubender Blick auf das neue Gebiet. Dank der enormen Weitsicht erblickt man schon von vornherein allerlei spannende Dinge weit am Horizont, die alle nicht nur einen dekorativen Zweck haben, sondern tatsächlich Ortschaften sind, die sich bereisen lassen. Wenn man denn herausfindet, wie man sie erreicht. Eine der faszinierenden Stärken der Erweiterung, die den Entdeckerdrang in einem weckt. Auch unsere Map deutet an, dass es sich um eine sehr weitläufige Fläche handelt. Was man hier aber noch nicht ahnt: From Software führt seine Spieler eigentlich an der Nase herum. Denn der vorhandene Kartenausschnitt erweitert sich mit der Zeit immer weiter und zeigt zu Beginn eigentlich nur einen Bruchteil des Ganzen. Doch nicht nur das: Shadow of the Erdtree geht enorm in die Vertikale. Bedeutet, dass es zahlreiche Gebiete über und unter uns gibt. Wie schon das Hauptspiel wird man von der schieren Größe regelrecht überwältigt, da sie sich immer weiter ausdehnt, wenn man schon gar nicht mehr damit rechnet. Elden Ring: Shadow of the Erdtree hat als "DLC" mehr Content als viele vollwertige Spiele.

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Größe ist natürlich nicht alles, wenn die Qualität dahinter nicht stimmt. Doch hier direkt Entwarnung: Die Erkundung der Schattenlande in Shadow of the Erdtree ist genau so faszinierend wie schon im Hauptspiel. Überall gibt es Geheimnisse und Überraschungen, stets ist für eine unglaublich dichte Atmosphäre gesorgt. Diese Welt hat etwas Magisches, das seine Spieler komplett in den Bann zieht. So etwas schaffen nur ganz wenig Spiele, From Software gelingt dies jedoch immer wieder meisterhaft. Das ist unter anderem auch wieder dem grandiosen Art Design zu verdanken, das zum Niederknien schön ist. Egal wohin man blickt: Jedes Frame ließe sich einrahmen. Wie ein morbides, aber auch wunderschönes Gemälde.

Die Story bleibt wie gewohnt kryptisch, auch weiterhin setzt man auf Environmental Storytelling. Wer sich mit der umfangreichen Lore weiter auseinandersetzen möchte, findet dazu reichlich Material. Muss man nur eben wollen, auf die Nase gebunden wird einem bekanntlich nichts. Gewinnt man aber erst einmal ein Verständnis für die Erzählung, wird man auch damit seine Freude haben. In Shadow of the Erdtree bemüht sich From Software sogar noch mehr darum sie in den Fokus zu rücken, indem den NPCs eine besondere Rolle gegeben wird. Mitsamt überraschender Entwicklung nach hinten hin. 

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Auch an Bossen mangelt es Shadow of the Erdtree nicht, die erneut zu den großen Highlights zählen, da die Kämpfe episch inszeniert sind, einen schön herausfordern und abermals von einem fantastischen Score begleitet werden. Viele der Bosse sind zudem wieder optional und müssen erst einmal entdeckt werden, was ein toller Anreiz für ein gründliches Erkunden ist. Aber Achtung: Einige von ihnen sind derart hart zu besiegen, dass man gehörig ins Schwitzen kommt. Vor allem der Endkampf dürfte wohl zum Schwierigsten zählen, was From Software je aufgefahren hat. Abseits der Bosse gibt es ansonsten noch reichlich neue Waffen (etwa 100 Stück mit 8 ganz neuen, coolen Kategorien wie Parfümflaschen, Bestienklauen oder Hand-zu-Hand-Close Combat), Kriegs- und Geisteraschen, Zauber und Ausrüstungsgegenstände finden, womit sich viel mit dem eigenen Build anstellen lässt. 

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Zu meckern gibt es wahrlich nicht viel, wenn dann würde aber die Performance wieder ein Grund dafür sein. Auf der getesteten PS5 läuft Elden Ring zwar ordentlich, erreicht im Performance-Modus die anvisierten 60 FPS aber kaum. Daher sind immer mal kleine Mikroruckler wahrzunehmen. Nichts, was einem den Spaß vermiesen oder groß ins Gewicht fallen würde, aber eben ein gewisser Makel. Kennt man aber auch schon aus dem Hauptspiel. Momentan bekommt die Erweiterung trotz Traumwertungen (auf Metacritic mit 95 % der bestbewertete DLC jemals, der den vorigen Spitzenreiter The Witcher 3: Blood and Wine abgelöst hat) aber auch aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrads einige Negativmeinungen von den Spielern ab. Daher an dieser Stelle noch mal der Hinweis: Shadow of the Erdtree ist kein Zuckerschlecken und wird einiges an Fleiß und Geduld erfordern. Unfair ist das Game aber nie und es gibt einem reichlich Mittel auf den Weg, um Probleme zu lösen. Man muss es nur wollen. 


Fazit

Eins der besten Spiele aller Zeiten bekommt die vielleicht beste Erweiterung aller Zeiten. Was From Software hier wieder an Umfang und Qualität aus dem Hut zaubert, sucht seinesgleichen. Wer schon Freude an "Elden Ring" hatte, sollte unbedingt auch in "Shadow of the Erdtree" eintauchen. Für Neulinge bietet sich jetzt der geeignete Moment, das fulminante Komplettpaket mitzunehmen. Genuss pur. 

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