Manche Menschen vererben Häuser, andere Schmuckstücke und wieder andere ihre Briefmarkensammlung. Dr. Frankenstein vererbte das Wissen, Tote zum Leben zu erwecken. Im Auftrag der Nazis perfektioniert sein Nachfahre nun diese Kenntnisse: Viktor lötet munter Leichen- und Maschinenteile zu grotesken Tötungswerkzeugen zusammen. Auf diese Hybriden aus Fleisch, Stahl und Hakenkreuzbinde trifft eine Einheit russischer Soldaten. Dabei würden diese sich lieber für die Schandtaten der Wehrmacht revanchieren als selbst dezimiert zu werden. Wir folgen der Handlung aus Sicht der roten Invasoren, die ihren Feldzug mit eigenen Kameras festhalten. Allerdings wird das überstrapazierte Stilmittel hier endlich mal spannungsfördernd eingesetzt: Wir fühlen uns wie in ein Ego-Shooter-Game katapultiert und müssen uns hautnah gegen die Monstrositäten verteidigen – die besonders im letzten Drittel immer absurdere Formen annehmen und brutale Zerfleischungen stakkatoartig auf uns runterrasseln lassen. Natürlich ist FRANKENSTEIN‘S ARMY augenzwinkernder Trash in Reinkultur, in dem die Deutschen noch Hans und Fritz heißen. Doch es ist der niederländisch-amerikanischen Koproduktion hoch anzurechnen, dass sie in Hinsicht des Blutzolls keine Experimente macht.