Obwohl die meisten Schocker aus dem dritten Band wohl erst in der vierten Staffel das Hirn des Zuschauers durchkneten dürfen, konnte Staffel 3 vor allem durch eine bestimmte Szene einen ewig währenden Platz im Gedächtnis jedes einzelnen Zuschauers ergattern, dem ein tagelanges (oder wochenlanges) Entsetzen der Millionen-starken Zuschauerschaft folgte. Überflutet wurde Twitter mit Trauer und Fassungslosigkeit. Selten hatte eine TV-Episode einen solch gewaltigen medialen Impact, wie die Episode „Rains of Castamere“, wonach wohl nur die wenigsten es wagen werden dem Fantasy-Epos den Rücken zuzukehren. Hin und wieder fallen einzelne Handlungsstränge vom enormen Niveau ab, und sorgen für die eine oder andere „etwas weniger bessere“ Folge. Doch ist „Game of Thrones“ eher ein Gesamtwerk; ein 10-stündiger Film an sich und sollte gerade aufgrund seiner Konsequenz und seiner komplexen Verflechtung in seiner Geschichte, nicht runter gebrochen werden auf einzelne Szenen und Episoden. Weiterhin besticht das Fantasy-Epos mit einer spannenden Handlung, jongliert nach wie vor mit einem Dutzend Plotlines und vereint mittelalterliche Politik mit unzähligen komplexen Charakteren, dezente magische Mystik mit gnadenloser Realität und Konsequenz, Sex mit Gewalt, absolute Unberechenbarkeit mit cleverem Foreshadowing und manchmal all dies und mehr in einer Szene gleichzeitig unter dem Dach eines gigantischen Budgets und haushohen Produktionswertes. Kostüme, Sets, Komparsen und Effekte gehen in Hand in Hand und ermöglichen im Zusammenspiel mit dem fantastischen Drehbuch den Darstellern erst ihre fantastischen Performances. Themen werden aufgearbeitet, wie Liebe und Tod, Freiheit und Sklaverei, Gier und Macht, Unterwerfung, Rache, Loyalität, Ehre und Leidenschaft, in einer Welt so reich und komplex, absolut fiktiv und doch so real, detailliert und faszinierend zugleich. Die „Guten“ (sofern sie existieren) werden am Ende nicht als Sieger hervortreten, nur weil es die „Guten“ sind. Die Fan Favorites werden nicht das Ende der Serie miterleben, nur weil einige Zuschauer beim Ableben des Lieblingscharakters der Serie den Rücken zukehren würden. „Game of Thrones“ ist kompromisslos und konsequent und aus exakt diesen Gründen so real. Niemand ist sicher, alle können sterben. Dass dies keine leere Versprechung ist, beweist die Serie in dieser Staffel erneut. „Game of Thrones“ ist auch in seiner dritten Staffel eine der beliebtesten Fernsehserien der Welt und spielt immer noch eine Hauptrolle in der aktuellen „Golden Age of Television“. Und das vollkommen zurecht.