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Game of Thrones - Staffel 4

Bristleback

Von Bristleback in Game of Thrones - Staffel 4

Game of Thrones - Staffel 4

Schon immer waren Benioff und Weiss sehr vorsichtig, wenn es darum ging Änderungen an der Vorlage vorzunehmen, um die Literatur für das Wohnzimmer zurechtzurücken. Wenn Charakter X in den Büchern nach Norden ging, reist er nun südwärts. Die Rollen neuer Charaktere werden von alten, dem Zuschauer bekannten, Figuren gefüllt, sodass der ohnehin schon viel zu große Cast nicht noch weiter ausartet. Doch stets schaffen es Benioff und Weiss diese Änderungen den Stärken von „Game of Thrones“ zuspielen zu lassen und oftmals stellen diese sogar eine Verbesserung im Vergleich zu „A Song of Ice and Fire“ dar. Doch Brans Abenteuer jenseits der Mauer wirkt, obgleich storytechnisch einleuchtend und stimmig, etwas ernüchternd. Umso trauriger ist es, dass die eigentlich spannende Geschichte um Bran, Publikumsliebling Hodor und die Reed-Geschwister aus den Büchern für ein überflüssiges, weiteres fast-Wiedersehen mit Jon und einem Kampf gegen lebende Skelette eingetauscht wird. „Game of Thrones“ schaffte es selbst die größten Fantasy-Muffel an sich zu binden, u.a. gerade deshalb weil es in der Welt von Martin kein klischeehaftes Fantasy existiert. Es gibt keine Zaubersprüche, kein Mana, keine Energieblitze. Magie und weitere fantastische Elemente, wie Drachen und die White Walker sind existent, doch wird diesen durch die Wahrnehmung der Menschen in Westeros, die diese Fantasy in ihrer Welt selbst als Unfug und, naja Fantasy, ansehen, einen gewaltigen Realismus verliehen. Drachen galten als ausgestorben und sind im Grunde nicht mehr als feuerspeiende Reptilien, Magie und Riesen sind Gegenstand unzähliger Legenden, nicht mehr, nicht weniger. Der Auftritt der Skelette markierte für viele Zuschauer den Moment, an dem „Game of Thrones“ zum ersten Mal für einen kurzen Moment von einer politischen Drama-Serie zu einem klischeehaften Fantasy-Abklatsch degradiert wurde. Seit der dritten Staffel war die Handlung um Bran und seine Suche nach der dreiäugigen Krähe eine der langweiligeren und zäheren Teile der Geschichte, v.a. weil uns Fragen über Fragen und ein Mysterium nach dem anderen vor die Nase gesetzt werden und wir nur selten Antworten erhalten, dass es schon frustrierend wirken konnte. Selbst in den Büchern ist Brans Storyarc die mit Abstand „magischste“ und kryptischste, doch kann in einer Literaturvorlage viel durch Träume, Prophezeiungen und Foreshadowing zwischen den Zeilen erklärt werden, was in der Serie fehlt. Daher ist der Versuch diesen Teil der Serie mit etwas Action aufzupeppen durchaus verständlich. Bloß schade, dass es ein wenig nach hinten losgegangen ist.

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