"I will not let those I have freed slide back into chains."
Sansa scheint sich endlich der Palette starker weiblicher Charaktere anzuschließen, zu welcher Daenerys Targaryen selbstverständlich von Anfang an angehört. Doch entpuppt sich die vierte Staffel als eine schwere Zeit für Daenerys, die die gleiche bittere Erfahrung durchmachen muss, die bereits Robert zu Knie zwang. Es stellt sich heraus, dass das Erobern von Städten und das Regieren eben jener nicht vergleichbar sind. Anhand Daenerys stellen Showrunner Benioff und Weiss spannende ethische Fragen. Kann es moralisch gerechtfertigt werden, Menschen, eine radikal neue Lebensweise aufzudrängen? Können Menschen verurteilt werden, wenn sie laut dem eigenen Kodex Verbrechen begannen haben, aber ihrer eigenen Regierung zufolge sich im Rahmen des Gesetzes bewegten? Kann Individuen eine Straftat angehängt werden, wenn diese nichts weiter taten, als der Lebensweise zu folgen, die ihnen von ihrem System und der Gesellschaft von Geburt an beigebracht wurde? Interessante Fragen, mit welchen sich unsere eigene europäische Gesellschaft nach dem Zweiten Weltkrieg mit den Nürnberger Prozessen befassen musste. Dabei sind dies nicht die einzigen Parallen, die zur Realität gezogen werden. Schließlich ist unsere Dany die Mother of Dragons und muss mit ansehen, wie ihre lieben Feuerechsen schneller wachsen, als sie „Dracarys“ rufen kann. Durch ihr Unwissen über die Zucht/Erziehung von Drachen, verkommen Viserion, Rhaegal und der mit Abstand größte der drei, Drogon zu unkontrollierbaren Teenagern. Danys Drachen sind nicht nur ihre mächtigste Waffe, sondern sind im Kontext zur Welt von „Game of Thrones“ das Äquivalent zur Atombombe. Nur dass die Atombomben jetzt machen, was sie wollen und radioaktiv verstrahlen, wen sie wollen.