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Videospiel "Ghost of Yōtei" im Test

siBBe

Von siBBe in "Ghost of Yōtei" - Videospiel - Test / Review

Videospiel "Ghost of Yōtei" im Test Bildnachweis: © Sony Interactive Entertainment / Sucker Punch Productions

Story

Ghost of Yōtei präsentiert ein eigenständiges Spielerlebnis, das 300 Jahre nach den Ereignissen von Ghost of Tsushima im ländlichen Japan des 17. Jahrhunderts angesiedelt ist. Die Geschichte folgt einer von ihrer Vergangenheit heimgesuchten, einsamen Söldnerin namens Atsu. Auf Rache sinnend durchstreift sie die wunderschönen, rauen Landschaften des nördlichen Japans und jagt jene, die ihre Familie vor vielen Jahren getötet haben. Sechzehn Jahre nach dem Tod ihrer Familie führt Atsus Reise durch Ezo sie in unerforschte Gebiete, auf der Suche nach einer Bande von sechs Gesetzlosen. Doch sie findet weit mehr als nur Rache. Auf ihrer Reise wird Atsu auf unerwartete Verbündete stoßen und stärkere Bindungen knüpfen, als sie es sich je hätte vorstellen können.

Kritik

Neben Spielen wie The Last of Us II, God of War oder Horizon Zero Dawn war Ghost of Tsushima eins der ganz großen exklusiven Highlights der PS4. Rund fünf Jahre später beglückt uns Entwickler Sucker Punch Productions nun endlich mit dem Nachfolger, der auf den Namen Ghost of Yōtei hört und exklusiv auf der PS5 erhältlich ist. Inhaltlich haben die beiden Titel nichts miteinander zu tun und erzählen völlig eigenständige Geschichten, die keinerlei Vorwissen voraussetzen. Ob sich der Trip ins alte Japan erneut lohnt, möchten wir im Folgenden erläutern. 

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Das neue Abenteuer der Ghost-Reihe spielt auf Hokkaidō, der zweitgrößten Insel Japans. Wir schlüpfen in die Rolle einer jungen Frau namens Atsu, die für die Ermordung ihrer Familie auf Rache sinnt und ganz im Stile eines Kill Bill Jagd auf sechs Bandenmitglieder macht. Auch wenn die Rachegeschichte bekannten Mustern anderer Vorbilder folgt, wird diese dank der guten Figurenzeichnung, einigen netten Twists und moralischen Konflikten spannend und unterhaltsam erzählt. 

Wie in anderen Open World-Games hängt das Pacing dabei natürlich immer auch vom persönlichen Spielstil ab: Folgt man strikt der Hauptgeschichte, ist man für knapp 30 Stunden beschäftigt. Wer auch all den zusätzlichen Content drumherum mitnimmt, gelangt schnell mal bei 70 Stunden. Denn die neue Insel ist weitläufig und hält reichlich Aufgaben für den Spieler bereit, wenn er denn darauf Lust hat. Lohnenswert ist das Ganze in jedem Fall, denn nur so gelangt man an neue Waffen, Verbesserungen für den Charakter und an ausreichend Erfahrungspunkten, um alle Fähigkeiten freizuschalten. 

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Doch auch die Erfahrung selbst ist absolut lohnenswert. Nebenaufgaben werden nämlich von spannenden kleinen Geschichten erzählt, während das Aufsuchen von Schreinen mit spaßigen Kletter- und Parkouraufgaben einhergehen. Besonders cool sind diesmal die vielen Kopfgeldjagden auf Kriminelle, die sehr abwechslungsreich gestaltet werden und manch gelungene Überraschungen bereithalten. Und selbst simplen Kram wie das Zerscheiden von Bambusstämmen, Aufsuchen von Heißquellen oder das meditative Malen von Landschaften an vorgesehenen Spots nimmt man gern mit, weil es stets am Wegerand liegt und spürbare Verbesserungen mit sich bringt. Man könnte an dieser Stelle bemängeln, dass sich vieles vertraut anfühlt und Ghost of Yōtei sich ruhig noch stärker vom Vorgänger hätte abgrenzen können, doch wer zuvor schon Spaß damit hatte, wird auch das neue Abenteuer genießen. 

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Erstklassig gelungen sind die Kämpfe, die mit der Zeit immer mehr an Qualität gewinnen. Nicht nur agieren Gegner im späteren Verlauf immer anspruchsvoller, auch unser Angriffsrepertoire und unser Waffenarsenal steigen mit der Zeit und erlauben so immer mehr Ansätze. Im Nahkampf greifen wir zum (Doppel-)Katana, zum Kusarigama, Odachi oder Speer, auf Distanz kommen verschiedene Bögen, Gewehre und Pistolen zum Einsatz. Und darüber hinaus auch zahlreiche Hilfsmittel wie Brand-, Blend- und Rauchbomben, Kunais oder entflammbares Öl. Nach dem Stein-, Schere-, Papier-Prinzip eignet sich jede Waffenart mal besser oder schlechter gegen eine andere, was im Getümmel reichlich Flexibilität verlangt. Mit leichten und schweren Angriffen schlagen wir zu, während wir gegnerische Attacken parieren und abwehren oder vor diesen ganz ausweichen. All das wird hervorragend choreografiert dargestellt, von einem ordentlichen Gewaltgrad begleitet und spielt sich einfach richtig gut. Dank fünf jederzeit wechselbaren Schwierigkeitsgraden findet hier jeder die passende Herausforderung. 

Doch unser Vorgehen muss auch nicht immer brachial sein, auch Schleichen ist ein großer Bestandteil von Ghost of Yōtei. So lassen sich feindliche Camps heimlich infiltrieren und Gegner effizient aus dem Hinterhalt nach und nach Beseitigen. Wer diesen Ansatz bevorzugt, kommt ebenfalls voll auf seine Kosten, da die Entwickler die dafür nötigen Mechaniken toll implementiert haben. 

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Neu ist diesmal die Unterstützung eines Wolfs, der uns nach Zufallsprinzip hin und wieder zur Seite springt. Je nachdem, wie oft wir den Wölfen innerhalb der Story mit dafür vorgesehenen Aufgaben geholfen haben und so an speziellen Skill-Points gelangt sind, wird die animalische Hilfe immer besser. Dann retten die Vierbeiner uns schon mal vor dem drohenden Tod oder stürzen sich gemeinsam mit uns zähnefletschend auf die Gegner. Ein schönes neues Feature, das nicht zu aufdringlich wirkt und sich zwischendurch immer wieder als nützlich zeigt.   

Während Ghost of Tsushima bereits eins der schönsten Spiele der letzten Jahre war und ist, legt Ghost of Yōtei nochmal deutlich eins drauf. An den malerischen Landschaften kann man sich einfach nicht sattsehen, das Spiel ist zum Niederknien hübsch und jedes Frame wäre es wert, eingerahmt zu werden. Dass das auf der Playstation 5 auch noch wunderbar flüssig und ohne Bugs oder technische Probleme läuft, ist ebenfalls sehr bemerkenswert. Besitzer der PS5 Pro dürfen sich darüber hinaus noch über einen eigenen Raytracing Pro-Modus freuen, bei dem es verbesserte Lichteffekte bei konstanten 60 fps gibt. 

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Wer mag, kann einen von drei Film-Modi aktivieren, um für ein ganz besonderes Erlebnis zu sorgen. Den Akira Kurosawa-Modus mit seiner Schwarz-Weiß-Optik kennt man bereits aus dem Vorgänger, auch hier findet er wieder Einzug. Darüber hinaus gibt es nun einen Takashi Miike-Modus, bei dem mehr Schlamm und Blut hinzufügt werden und zudem der Bildausschnitt filmisch verkleinert wird. Zu guter Letzt gibt es noch einen Shinichiro Watanabe-Modus, bei dem das Abenteuer von eigens komponierten Lo-Fi-Klängen begleitet wird. 

Ghost of Yōtei glänzt nicht nur mit seiner Optik, auch der von Toma Otowa (Ratchet & Clank: Rift Apart) komponierte Soundtrack ist grandios und bewegt sich stilvoll zwischen fernöstlichen Klängen und dem Western-Genre. Dass die Synchronsprecher (wahlweise auf Deutsch, Englisch oder Japanisch) ebenfalls eine starke Leitung erbringen und die Funktionen des PS5-Controllers optimal ins Spiel eingebunden werden, rundet den positiven Eindruck nochmals ab. 

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Übrigens:  2026 soll noch kostenlos ein Multiplayer-Modus folgen, der kooperative und auch kompetitive Elemente beinhalten wird. Ghost of Tsushima hatte damals ebenfalls einen Multiplayer-Part nachgereicht bekommen, der sehr lohnenswert ausfiel und die Vorfreude auf die neue Veröffentlichung steigert. 

Fazit

Ghost of Yōtei mag aus spielerischer Sicht das Rad nicht neu erfinden, baut die Stärken seines Vorgängers aber konsequent aus und präsentiert sich als absolut spaßiges Open World-Abenteuer mit hervorragenden Kämpfen, motivierenden Aufgaben und packender Story vor bildgewaltiger Kulisse.  

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