Erwähnungen
HARD:LINE Film Festival – Tops
Von Souli in HARD:LINE Film Festival – Abschlussbericht, Tops & Flops
am Dienstag, 03 Oktober 2017, 13:16 Uhr
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Story
Ein alkoholabhängiger Herumtreiber bekämpft seine Entzugserscheinungen und wird unterdessen zur Zielscheibe einiger psychotischer Rednecks und ihrer gestörten Sport-Spiele.
Auszug aus unserer Kritik
In ihrem gemeinsamen Debüt als Regisseure und Drehbuchautoren orientieren sich Joe Dietsch und Louie Gibson an den geradlinigen, schnörkellosen Tugenden des Genrefilms der 70er, um eine kompromisslose Mischung aus Action, Thriller und Neo-Western zu kreieren, die mit packenden Spannungsmomenten aufwartet. Daneben reichert das Duo ihr Werk mit treffenden politischen Bezügen an und formt es zusätzlich als eindringliche Entzugsmetapher des Protagonisten. Hierdurch erweist sich "Happy Hunting" nicht nur als kompetente Genre-Fingerübung, sondern hebt sich wohltuend von ähnlichen, passablen Vertretern ab.
Story
Die sadistischen Serienkiller Evelyn und John White suchen nach einem neuen Opfer. In einer warmen Sommernacht entdecken sie die intelligente, aber fragile Vicki, die sich schon kurze Zeit später gefesselt in einer finsteren Welt aus Gewalt wiederfindet. Ihr Überlebensinstinkt regt ihre Gedanken an und sie erkennt ihre einzige Möglichkeit, diesem Wahnsinn zu entkommen: Sie muss einen Keil zwischen das Paar treiben.
Auszug aus unserer Kritik
Mit „Hounds of Love“ hat Regisseur Ben Young ein überaus gelungenes Debüt geschaffen, das gekonnt zwischen Horror und Thriller pendelt und die auf realen Tatsachen beruhende Geschichte eines psychopathischen Serienkiller-Pärchens sowie eines ihrer Opfer in einen fiktionalisierten Rahmen packt, der vielschichtige Themen wie häußliche Gewalt, psychische Manipulation und abgründigen Missbrauch in sich vereint. Dank der überzeugenden Schauspielleistungen, einer stilvollen Inszenierung und einem Gespür für beklemmende Spannung macht dieses Debüt sofort neugierig auf kommende Projekte dieses sichtbar talentierten Newcomers.
3. Sexy Durga
Story
Das Pärchen Durga, eine Migrantin aus Nordindien, und Kabeer aus Kerala reißen eines Nachts aus und warten per Anhalter auf die Möglichkeit, zum nächsten Bahnhof zu gelangen, um so schnell wie möglich weit weg zu kommen. Dabei treffen sie auf zwei undurchsichtige Fahrer, die den beiden anbieten, sie zu unterstützen.
Auszug aus unserer Kritik
Mit "Sexy Durga" setzt sich Regisseur Sanal Kumar Sasidharan nicht nur mit den gesellschaftlichen Missständen seines eigenen Landes auseinander, in dem sich Frauen oftmals nur mit unruhigem Gefühl auf die Straße trauen, während er nebenbei eine faszinierend inszenierte Reise durch eine nicht enden wollende Nacht kreiert, die aufgrund der virtuosen Plansequenzen, einer beeindruckenden Kameraarbeit und einem besonderen Gespür für das Wesen der Nacht ebenso beklemmend wie hypnotisch auf den Zuschauer einwirkt.
Story
Männer tun alles für ein bisschen Geschlechtsverkehr. Auch Möchtegernaufreißer Nico taumelt hormongesteuert von einem Korb zum nächsten. Denn der Schlacks mit Überbiss und Rüschenhemd hat ein klares Ziel: Dieses Silvester soll seine Jungfernschaft geopfert werden! Als ihn schließlich die deutlich ältere Medea abschleppt, ahnt er noch nicht – in dieser Nacht wird noch weit mehr geopfert werden... Es ist ein teuflisches Fremdschäm-Vergnügen, mit anzusehen, wie Nico jedes Warnsignal in den Wind schlägt. Das Zuhause der Angebeteten ist mit Kakerlaken übersät, die Küche ist versiffter als jede Studenten-WG, im Badezimmer steht ein Kelch voll Blut. Medea hat für alles eine Erklärung. Auch für ihre Statue der nepalesischen Männerhasser-Göttin Naoshi. Schon ist Nico raus aus der Unterbuchse und mitten drin in einem wahren Bad aus Körperflüssigkeiten.
Auszug aus unserer Kritik
Hier ist ein Regisseur zu Werke geschritten, der nicht krampfhaft arbeitet, um Aufmerksamkeit zu erregen, sondern ein Künstler, der sich losgelöst von allen Normen scheckig lacht. Eben weil lachen gesund ist – vor allem über Dinge, die absolut ungesund sind. Und die hiesige, fast 120 Minuten in Anspruch nehmende Sauerei, die den Zuschauer in einen hysterischen Rausch aus Kotze, Pisse, Wichse, Blut und sonstigem Körperschleim entführt, ist ein derartig passioniert arrangiertes Ekelpaket geworden, dass man applaudieren, grölen, würgen möchte. The Night of the Virgin allerdings gelingt deshalb so gut, weil sich Hauptdarsteller Javier Bódalo voll und ganz ins Zeug legt und die Performance des Jahres abliefert. Unglaublich, was der Mann hier veranstaltet. Unglaublich, was dieser Film veranstaltet
1. Raw
Story
Jedes Mitglied aus der Familie der 16-jährigen Justine ist Tierarzt und Vegetarier - und auch die Jugendliche will diese doppelte Tradition fortsetzen. Als die noch unbedarfte Schülerin allerdings an die Ausbildungsstätte für Tierärzte kommt, in der sie ihre weiterführende Bildung erlangen soll, trifft sie hier auf eine Welt der Dekadenz und Rücksichtslosigkeit. Trotzdem versucht Justine alle Rituale mitzumachen, um nicht den Anschluss zu verlieren und dazuzugehören. Auf das Drängen ihrer Schwester Alexia hin, lässt sie sich sogar dazu drängen, die Campus-Tradition zu vollziehen und eine rohe Kaninchenleber zu essen. Doch dieses ungewöhnliche Mahl löst eine Kette von unvorhergesehenen Konsequenzen aus, denn Justine entdeckt plötzlich einen ganz besonderen Hunger in sich...
Auszug aus unserer Kritik
Julia Ducournaus „Raw“ ist eine ebenso sensible Coming-of-Age-Beobachtung wie ein brutaler Kannibalen-Fiebertraum. Der Hunger auf Fleisch wird dabei zum Sinnbild für eine verwirrte Protagonistin, die sich aus familiären Restriktionen und jugendlichen Ängsten emanzipieren will und unter radikalen, sicherlich provokant überhöhten Umständen zu ihrer eigenen, bislang verborgenen sowie unterdrückten Persönlichkeit vorkämpft. Es ist ein ungewöhnlicher, einfallsreicher Film, der manchmal etwas zu überstürzt zwischen den extremen Stimmungslagen pendelt, dabei aber trotzdem Eindrücke hinterlässt, die sich nicht so leicht wieder abschütteln lassen.
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