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"Heroes Reborn" - Staffel 1 - Kritik

siBBe

Von siBBe in "Heroes Reborn" - Staffel 1 - Kritik

"Heroes Reborn" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: NBC

Die Handlung setzt fünf Jahre nach dem Heroes-Serienfinale an und spielt ein Jahr nach einem terroristischen Anschlag, in welchem sowohl Menschen als auch Evos ihr Leben verloren. Die Menschen machen die Evos dafür verantwortlich, so dass diese nun innerhalb der Gesellschaft unterdrückt, gejagt oder gar getötet werden.

Ist es sinnvoll, eine einst erfolgreiche Serie, welche zu ihren besten Zeiten hohe Zuschauerzahlen und gute Kritiken einheimste, jedoch mit der Zeit gnadenlos gegen die Wand gefahren und gezwungenermaßen eingestellt wurde, nach über fünf Jahren zu reanimieren? Das Herz sagt ja, der Verstand nein. Dennoch entschied sich NBC zum mutigen Schritt, "Heroes" fortzusetzen und gleichzeitig einen Neuanfang zu wagen. Verantwortlich für "Heroes Reborn", so der Titel des Reboots, war erneut Tim Kring, Schöpfer der Originalserie.

Zum Start von "Heroes Reborn" warfen wir in unserem First Look einen ersten Blick auf die Serie und waren nach dem Piloten, der in einer Doppelfolge ausgestrahlt wurde, noch guter Dinge, dass das Vorhaben gelingen könnte. Das Feeling des Originals wurde gut eingefangen, bekannte Charaktere fanden hier wieder ihren Platz oder wurden für künftige Folgen angeteasert und das Setting versprach wieder reichlich Heldentum, Mystery und Spannung.

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Nun, nach insgesamt 13 ausgestrahlten Folgen und somit dem Abschluss der Staffel sind wir schlauer. Wir wissen nun, dass "Heroes" seine zweite Chance nicht genutzt hat, Fehler aus der Vergangenheit wiederholt hat und dass die Serie erneut abgesetzt wurde. Leider zurecht.

Schief gelaufen sind eine ganze Reihe von Dingen. Eines der größten Probleme von "Heroes Reborn" ist, dass es mit seinen Charakteren nicht viel anzufangen weiß. Viele neue Gesichter werden hierbei eingeführt, an Tiefe gewinnt leider keiner von ihnen, so dass eine Bindung zum Zuschauer gar nicht erst entstehen kann. Man erinnere sich einmal zurück an Charaktere wie Claire Bennet, Peter und Noah Petrelli, Hiro Nakamura zusammen mit seinem Sidekick Ando Masahashi oder einem Bösewicht wie Sylar. Sie alle waren Charaktere, die das Interesse des Zuschauers für sich gewinnen konnten, Sympathien, Mitgefühl, oder im Falle von Sylar auch pure Gänsehaut, wenn dieser die Bühne betrat. "Reborn" besteht aus vielen Youngsters, was soweit noch gar nicht so schlimm wäre, wenn das Drehbuch mit ihnen etwas anzufangen wüsste. Und so sind die neuen Helden alle absolut austauschbare Figuren in einem wirren Spiel, deren Schicksal kalt lässt.

Kurioserweise lassen einen sogar die alten Helden allesamt kalt. Klar, im ersten Moment freut man sich, einen Hiro Nakamura, Matt Parkman, Mohinder Suresh, Micah Sanders oder eine Angela Petrelli wiederzusehen, nur um einige von ihnen zu nennen. Sind es doch immerhin die Charaktere und ihre Darsteller, die man als Fan noch gut in Erinnerung behalten hat. Doch was "Heroes Reborn" mit ihnen anstellt, wie lieblos sie zu Statisten degradiert werden, oder in welch absurde Richtung sie sich entwickeln, ist ein wahres Armutszeugnis der Serie. Sie sind die Stars der vergangenen Tage, sie hat man für den "Reboot" gewinnen können um sie als Joker einzusetzen, und sie lässt man nun elend vor sich hin vegetieren. Einzig Noah Bennet weiß als Brückencharakter zwischen beiden Serien und als einer der Hauptcharaktere in "Heroes Reborn" ein wenig bei Laune zu halten, seine Rolle ist tatsächlich noch die am besten ausgefallene. Reicht aber lange nicht um den Rest auszugleichen.

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Auch die Handlung weiß nicht zu überzeugen und verfängt sich in einem Wirrwarr, wie es schon die Originalserie im späteren Verlauf zu Fall brachte. Wenn man viele Charaktere unterzubringen und Sideplots zu erzählen hat ist es sicherlich alles andere als leicht, sie alle passend unter einem Hut zu bringen, doch wer sich noch an den Beginn der Originalserie erinnert weiß, dass das sehr wohl möglich ist. Wenn Tim Kring und seine Crew nun eine zweite Chance erhalten haben, wovon andere Film- oder Serienschaffende nur träumen würden, dann müssen sie diese verdammt nochmal nutzen und mit weit mehr daher kommen als der lahmen 0815-Handlung, welche "Heroes Reborn" erzählt. Denn so mangelt es den13 Folgen an Spannung, sehr nüchtern verfolgt man das wirre Treiben, das sich teils in Sackgassen begibt, an anderen Stellen wiederum künstlich verbogen wird, um zum Rest irgendwie zu passen. Spaß macht das leider nur wenig.

Eine weitere Staffel wird es nicht mehr geben, die Verantwortlichen haben bereits offiziell bestätigt dass "Heroes Reborn" beendet sei. Dabei klingt es aus ihrem Munde so als wäre "Heroes Reborn" von vornherein nur auf eine Staffel ausgelegt gewesen, was Unsinn ist. "Reborn" endet mit einem Cliffhanger der deutlich macht, dass man die Story in einer weiteren Staffel weiter erzählen wollte. Und wenn die Zuschauerzahlen nicht so rapide gesunken wären und die Kritiken nicht so schlecht ausgefallen wären, hätte NBC sicherlich auch an der Serie festgehalten. Doch wer noch immer nicht genug vom "Heroes"-Universum hat darf zumindest darauf hoffen, dass die Geschichte in anderer Form weiter erzählt wird, beispielsweise als Buch oder Comic.

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Technisches zur DVD: Universal Pictures Germany GmbH veröffentlicht die Serie am 12. Mai 2016 auf Blu Ray und DVD. Letztere lag uns zu Testzwecken vor und bietet dem Käufer ein insgesamt zufriedenstellendes Bild (16:9 - 1.78:1) sowie einen guten Sound. Freuen darf man sich über ordentlich Bonusmaterial. Zum einen gibt es die komplette Prequel-Serie "Dark Matters" mit einer Laufzeit von knapp 42 Minuten, darüber hinaus Deleted Scenes (17 Minuten) und ein Featurette mit dem Namen "Reliving the Legacy" (10 Minuten). Das Menü ist im mittlerweile gängigen Stil des Verleihers aufgebaut und dürfte mit seiner auf Icons reduzierten Optik für Nichtkenner auch weiterhin sehr verwirrend sein. 

Fazit: Eine zweite Chance bekommen nicht viele, "Heroes Reborn" durfte sich jedoch glücklich schätzen sie erhalten zu haben. Genutzt hat es jedoch wenig, denn gemacht hat die Serie daraus nicht viel. Stattdessen wiederholt man Fehler aus der Vergangenheit, erzählt seine lahme Story lieblos runter und schafft es nicht, eine Bindung zwischen Charakteren und Zuschauer aufzubauen. Somit hat man eine einst erfolgreiche und auch sehr gelungene Serie erneut in den Sand gesetzt. Das diesmal wohl ziemlich sichere und endgültige Serienende ist damit nicht nur eine logische Konsequenz vieler schlechter Entscheidungen, man muss als Fan der Originalstunde leider auch schweren Herzens zugeben, dass es mehr als fällig ist. Und diesmal sollte man die Toten auch wirklich ruhen lassen.

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