Erwähnungen
Top 5: Die perfidesten Genre-Spiele
Von Souli in I want to play a game: Unsere Top 5 der perfiden Genre-Spiele
am Mittwoch, 21 Januar 2015, 12:51 Uhr
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Morgen startet auch in Deutschland der vonStiles White inszenierte Okkult-Horror„Ouija – Spiel nicht mit dem Teufel", in dem das titelgebende Brettspiel einen infernalischen Geist heraufbeschwört und eine Gruppe Freunde das Fürchten lehren wird. Da wir uns allerdings nicht sonderlich begeistert von dem Film gezeigt haben, in dessen Rücken sich übrigens Michael Bays Produktionsfirma Platinum Dunes befindet, haben wir uns überlegt, euch lieber einige schmucke Alternativen aufzubieten, die dem perfid-horrenden Genre-Spiel etwas gerechter werden. Viel Spaß bei unserer kleinen Top 5!
05. Scream - Schrei
Die Komponente des Spielens ist bei „Scream“ von Horror-Altmeister Wes Craven eigentlich nur in den ersten zehn Minuten wirklich von Belang. Doch der Beginn des Films hat es einfach in sich. Schwarzhumorig, perfide, brutal und dazu ausgestattet mit einer grandiosen Meta-Ebene, muss Drew Barrymoreals Casey um ihr Leben spielen. „Was ist dein Lieblingshorrorfilm?“ ist da noch die einfachste Frage. Im Grunde nimmt „Scream“ auch nur alte Horrorfloskeln auf, die später von einer Filmreihe, die man innerhalb dieser Liste auch wiederfinden wird, wieder so vehement genutzt wurde, dass viele damals wie heute dachten, es wäre etwas Frisches. Das Spiel in „Scream“ ist vielleicht nur der Startschuss für etwas noch Größeres, dennoch bleibt es im Gedächtnis, vor allem weil der Killer gegen Ende die Regel offenbart: Falsche Antwort, du stirbst. Richtige Antwort, du stirbst. Ein Spiel für Profis eben.
04. Battle Royale
Unfassbar zynische Abrechnung mit einem Land, dessen Leistungsgesellschaft Menschen zu Fabrikaten erklärt. Alles ist hier rein auf ihre Funktionalität konzipiert, Renitenz wird ebenso wenig geduldet wie die Kapitulation. 40 Jugendliche, fast noch Kinder, werden auf eine verlassenen Insel eskortiert und bekommen als „Lektion des Tages“ die Aufgabe gestellt, sich gegenseitig bis zum letzten Mann abzuschlachten: Die nationalen Selektionsmaßnahmen werden in „Battle Royale“ bewusst auf die gallig-satirische Spitze getrieben. Wer hier einen reinrassigen Exploiter erwartet, der wird schnell eines Besseren belehrt. Obgleich die sozialpsychologische Komponente in dieser Extremsituation etwas zu kurz ausfällt, wie auch die Charaktere primär als Kanonenfutter taugen, werden die Ausmaße dieser spielerisch angestrebten Entmenschlichung mit reichlich Zugkraft in die Köpfe der Zuschauer gehämmert. Eine bittere Pille. Und leider, auch wenn man es nicht wahrhaben möchte, so schrecklich greifbar.
03. Knight Moves
Einer der letzten Filme mit Christopher Lambert, als dieser noch den Status eines Kinostars besaß und nicht als Darsteller diverser, schnell produzierter Direct-to-DVD-Produktionen bekannt war. Im Thriller von Carl Schenkelmuss er als Schachprofi mit einem brutalen Serienkiller eine Partie spielen. Dabei findet das Spiel nicht am Tisch statt, sondern wird über eine ganze Stadt ausgetragen. Das ist eher rudimentär clever, dafür aber stringent packend inszeniert. Ein Thriller aus der Zeit, als das Genre gerade die Bezeichnung „Psycho-Thriller“ für sich entdeckt hatte, nachdem„Das Schweigen der Lämmer“diesen Trend begründete und David Fincher ihn mit „Sieben“ zu seiner finalen Hochphase trieb. „Knight Moves“ hat nicht die Qualitäten dieser beiden Meisterwerke, bietet aber stilistisch äußerst einnehmende Hausmannskost und den Beweis, dass man selbst ein solch elitär-behaftetes Spiel wie Schach zu einem gelungenen wie schicken B-Movie verwandeln kann.
02. The Collector
Ein Haus voller Fallen wird für einen Einbrecher zur grausamen Überlebensprüfung. „The Collector gefällt durch die absolut kundige Inszenierung seitens Regisseur Marcus Dunstan, der seine Sujet-Affinität. atmosphärischen Karten auszuspielen weiß. Stringent verlagert auf die Behausung, die geräumig ist, dank der kompetenten Kameraarbeit aber nie zum architektonischen Irrgarten verkommt. Der Film vergisst sich dabei keinesfalls in seinen expliziten Gewaltspitzen und lässt einiges an physischen Grauen erst in den Köpfen der Zuschauer explodieren. „The Collector“ überzeugt viel lieber durch sein packendes Suspense, welches dadurch intensiviert wird, dass das Drehbuch komplett auf unnötige Nebenstränge verzichtet.
01. Saw
Das epileptisch inszenierte Original eines hochnotpeinlich ausgedehnten Franchise ist vor allem ein tierisch spannender, ja, perfider und – man glaubt es kaum – sogar cleverer Ausnahmethriller. Natürlich ist er auch verdammt brutal, er gilt ja nicht umsonst als Initiator einer mal mehr, mal weniger verabscheuungswürdigen Torture-Porn-Welle, aber es steht in einem reaktionär-philosophischen Kontext um Recht und Unrecht, um Leben oder Tod. Mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen. In diesem Sinne: „Ich möchte ein Spiel spielen!“
Und? Welches Filmspiel lehrt euch das Fürchten?
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