Die Story:

In einer durch rücksichtslose Umweltzerstörung verwüsteten Ödnis suchen fünf in Temperament, sozialer und ethnischer Herkunft grundverschiedene kleine Protagonisten gemeinsam den letzten Flecken fruchtbare Erde und ihre verlorenen Familien. Alles mit Sauriern in der Kreidezeit in einem von Schreckensvisionen der Anti-Atomkraft-Bewegung inspirierten Szenario.

Was gelernt?

Die Disney-Produktionen haben gelogen: Patchwork- und Alternativfamilie sind gar nicht asozial, sondern ein Fels in der Brandung. Traue keinen Fleischfressern, die Guten futtern Baumsterne und anderes Grünzeug. Aus Platzmangel nicht aufgezählt werden hier all die wissenschaftlichen Fakten, die wir als dinomanische Kinder in Folge aus Sachbüchern lernten. 

Das Trauma:

Littlefoots Mutter stirbt. Falls sich irgendwer fragt, warum hier nirgendwo die Rede von Bambi und dessen sterbender Mami ist: Bambis Mutter besitzt schlicht zu wenig Charakterprofil, um betrauert zu werden. Als die Jäger nahen, rennt sie hilflos weg und stirbt einen schmählichen Tod auf der Flucht. Littlefoots Mutter dagegen attackiert einen T-Rex, um Kinder zu beschützen und schmeißt den Scharfzahn in eine Schlucht. Badass Mom! Ihr zurückgelassener Sohn wird außerdem nicht an der nächsten Ecke von Papa abgeholt. 

Trotzdem anschauen?

Ja. Wer die Dino-Saga erneut abspielt, kriegt wegen der überputzigen Clique erstmal eine Diabetes-Attacke. Trotzdem besitzt die erdgeschichtliche Exkursion eine Reihe rarer Stärken, allen voran die Botschaft gegen Ausgrenzung (besonders aufgrund rassistischer Vorurteile). Alternative Familienverbunde sind selbstverständlich; eine intakte Kernfamilie taucht in der Handlung sogar überhaupt nicht auf. Die Charakterisierung der Freunde vermeidet die ärgsten Klischees, die Gruppe integriert mit Spike problemlos ein Kind mit Handicap und obwohl Littlefoot die Hauptrolle spielt, gibt es keinen einzelnen Helden: alle zusammen sind heldenhaft. Außerdem sind Saurier einfach cool. Dinos forever!