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John Carpenter Collection - Box Kritik

Mangus

Von Mangus in John Carpenter Collection - Box Kritik

John Carpenter Collection - Box Kritik Bildnachweis: "The Fog" (1980) I© Avco Embassy Pictures

Ohne zu übertreiben lässt sich sagen, dass der 1948 im Staate New York geborene John Howard Carpenter zu den einflussreichsten und populärsten Regisseuren des 20. Jahrhunderts zählt. Sein Werk umfasst vornehmlich Horrorstreifen, aber auch in den Genres des Action- und Sci-Fi Kinos war unterwegs. In seiner Hochphase von 1974 ("Dark Star") bis in die späten 80er hinein drehte er einen zu Kultstatus avancierten Film nach dem anderen. Als Besonderheit, gar fast schon ein Alleinstellungsmerkmal, steht die Tatsache, dass Carpenter zu einer Vielzahl seiner Filme auch den Soundtrack geschrieben hat. Hier verweisen wir kurz auf Youtube und sparen uns weitere Worte.

Ausführliche Besprechungen zu jedem Film gibt es auf der jeweiligen Moviebreak-Seite.

StudioCanal nahm sich des Ausnahmeregisseurs an und veröffentlichte jüngst eine BluRay-Box mit vier seiner Filme. Doch vorab sei gesagt, es wird fürchterlich.

"The Fog - Nebel des Grauens" (1980)

Als ältester Film der Box liegt sein unumstrittener Klassiker "The Fog" bei. Hier bedarf es wenig Worte. Der minimalistische Horrorfilm kommt mit sehr wenig aus, entfaltet aber eine dichte Atmosphäre aus Angst und Bedrohung. Die Geschichte der kleinen Hafenstadt, in der es zu schleichend bedrohlichen Ereignissen kommt, erinnert nicht von ungefähr an das Setting der Hörspielserie "Point Whitmark". Dieser und andere popkulturelle Verweisen zeigen die immense Kraft, die Carpenters Spukgeschichte seit 1980 entwickelte, ein Klassiker seines Genres.

Die Blu Ray:

Bei der Veröffentlichung griff man auf ein von Kinowelt bereits 2008 erstelltes und veröffentlichtes Master zurück. Leider finden sich hier wie damals keine Extras auf der Scheibe wieder und auch Bild und Ton sind im Vergleich zu frisch restaurierten Carpenter-Klassikern (man schiele unauffällig rüber zu Capelight) eher mittelmäßig. Bereits im letzten Jahr veröffentliche StudioCanal eine als restauriert gepriesene Mediabook-Fassung, die sich letztendlich als Mogelpackung rausstellte. Sehr schade.

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"Die Fürsten der Dunkelheit" (1987)

Bei der Fülle von Klassikern, die Carpenter in seiner Karriere gemacht hat, ging "Die Fürsten der Dunkelheit" leider immer etwas unter. Dabei handelt es sich um einen wirkungsvollen Gruselfilm, welcher eher durch Minimalismus überzeugt. Nur ein Setting, eine straffe aber zielgerichtete Geschichte, welche nie mehr sein möchte als sie ist und einen schaurig schönen Alice Cooper. Es fehlt dem Film zwar etwas an Qualität um in die A-Riege der Horrorfilme aufgenommen zu werden, dennoch ist "Fürsten der Dunkelheit" immer wieder sehenswert und hat bis heute nichts an Spannung eingebüßt.

Die Blu Ray:

Gegen das Bild möchte man eigentlich nichts sagen. Es ist nicht perfekt aber das passt irgendwie auch zum Film. Ein superscharfes HD Bild würde irgendwie die Stimmung des Streifens zerstören. Weitaus ärgerlicher ist es, dass der Ton sowohl in deutsch als auch in Englisch nur als 2.0 Variante vorliegt. Als Bonusmaterial bekommt man lediglich einen Audiokommentar von John Carpenter und Darsteller Peter Jason geboten. Dieser ist zwar informativ und witzig, ist jedoch als einziges Extramaterial etwas schmal.

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"Sie leben!" (1988)

OBEY, CONSUME, REPRODUCE, CONFORM. Diese und andere versteckte Botschaften sind Sinn und Zweck von Werbung. Von einer außerirdischen Rasse installiert, sollen sie die Menschen gefügsam für eine Übernahme ihres Körpers und Geistes machen. Carpenter, dessen Filme öfter schon unter einer mehr oder minder seichten Oberfläche brodelte Meta-Ebene beherbergten, gibt hier ein klares und unmissverständliches Statement zu Staat und Gesellschaft ab. "Sie leben!" ist ein Film mit einer sehr interessanten Grundidee, dem leider im Verlauf des Films eine recht platte Action-Story, mit einer mehr als lächerlichen Kampfszene in der Mitte, übergestülpt wird. Letztendlich hat er aber seine Berechtigung, in dieser Box zu sein. 

Die Blu Ray:

Hier liegt die im Verleih von StudioCanal auch einzeln erhältliche blaue Scheibe bei, was aber nicht weiter schlimm ist. Diese zeichnet sich nämlich durch umfrangreiches wie differenziertes Bonusmaterial (knapp 50 Minuten) inklusive Audiokommentar und einer guten Bild und Tonqualität aus.

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"John Carpenters Vampire" (1998)

Leider konnte Carpenter mit seinen späteren Werken nie wieder an die Erfolge seiner alten Klassiker anknüpfen. Ebensowenig mit "Vampire".  Dabei hätte der Genrehybride durchaus das Potential gehabt. Ein Mix aus Western und Horror, gepaart mit durchaus blutigen Bildern und einem John Carpenter, welcher die einzelnen Komponenten verbindet. Doch ganz so gut wie in der Theorie funktioniert sein Werk dann doch nicht. Zwar ist "Vampire" weit davon entfernt, eine Katastrophe zu sein, aber leider kann er aufgrund diverser Probleme (beispielsweise Dialoge, Geschichte, Schauspieler) nicht gänzlich überzeugen und verliert sich so im Durchschnitt; Frei nach dem Motto: Tut keinem weh, ist aber auch kein Muss.

Die Blu Ray:

Die Blu Ray von "Vampire" ist einer der größten Knackpunkte der "John Carpenter Box". "Vampire" liegt hier nur als verstümmelte 16er Fassung vor. Es war von vornherein klar, dass nicht die indizierte Fassung den Weg in die Box findet, warum man allerdings nicht die adäquat geschnittene 18er Fassung genommen hat ist Fraglich. Zumal die Box generell schon eine Freigabe "Ab 18" hat. Somit sehen wir einen Torso von einem Film, welcher mit den titelgebenden Vampiren nur noch wenig gemein hat. Zumal überzeugt dieser Film eher durch seine durchaus saftigen Szenen, welche gänzlich entfernt wurden. Da hilft es auch nicht, dass diese Fassung nicht nur ein Top Bild besitzt, sondern die deutsche sowie die englische Tonspur in astreinem 5.1 vorliegt. Als Bonus erhalten wir die obligatorischen Trailer sowie ein Making Of über die Dreharbeiten.

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Fazit: 

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Letztendlich kann die "John Carpenter Collection" nur bedingt überzeugen. Der geringe Preis von nur 26 Euro für vier Blu Rays mag für den ein oder anderen Kaufgrund genug sein, letztendlich sind es aber vier bereits einzeln erhältliche Filme in einer Box. Die Tatsache, dass mit "The Fog" ein (ur)altes Master und "Vampires" zwar endlich in HD, dafür aber noch immer geschnitten (weil indiziert) vorliegen, lässt ein nicht unerheblich fades Gefühl entstehen. Die Box selbst lag bei dieser Besprechung leider nicht vor, bei StudioCanal sind diese aber meist ansprechend gestaltet.

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