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"Made in Abyss" - Staffel 1.2 - Kritik

Furuha

Von Furuha in "Made in Abyss" - Staffel 1.2 - Kritik

"Made in Abyss" - Staffel 1.2 - Kritik Bildnachweis: ©2017 Akihito Tsukushi, TAKE SHOBO/MADE IN ABYSS PARTNERS

Nachdem uns die erste Volume zu Made in Abyss mit sieben Folgen geködert und neugierig gemacht hat, findet die erste Staffel in der Volume 2 von Universum Anime (VÖ: 7. September) vorerst ihr Ende. Eine zweite Staffel wurde allerdings schon so gut wie bestätigt und wartet nur noch auf einen Release-Termin.


Kritik

(Achtung, Spoiler und verstörende Bilder folgen)

Die Tiefenschichten des Abyss sind maßgeblich für den kompletten Wechsel von Atmosphäre, musikalischer Untermalung und Geschehnissen in denen sich Riko und Reg wiederfinden. Während in der ersten Tiefenschicht nur gegen leichte Übelkeit und Schwindel angekämpft werden muss, ergreift jeden Höhlentaucher, der sich bis in die vierte Tiefenschicht wagt, ein kompletter körperlicher Schmerz, Übelkeit sowie innere und auch äußere Blutungen, die sich durch Rinnsale aus allen Körperöffnungen äußern. In Folge 10 wird der Zuschauer erstmals mit visuellen Bildern konfrontiert, die für Zartbesaitete, die lediglich mit einem spannenden Abenteuer-Anime gerechnet haben, wahrscheinlich nicht so leicht zu verarbeiten sind. Doch die Serie greift hier erst einen kleinen Bruchteil von Thematiken auf, die in den letzten zwei Folgen zur vollständigen Entfaltung kommen. Die Sehnsucht nach dem Abyss ist ein Phänomen, das alle Bewohner von Ôzu in irgendeiner Art und Weise ergreift, teilweise in Form von einer Religion, die davon ausgeht, dass alles irgendwann einmal in den Abyss zurückkehrt und der tiefste Punkt des Schlunds als eine Art Paradies begriffen werden kann, das Erlösung spendet.

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Zeitgleich zum Kipp der Stimmung taucht auch ein neuer Charakter – Nanachi – auf. Dieser wirft mit seiner Vergangenheit nicht nur Fragen, sondern auch neue, grausame Fakten auf. Neben den üblichen, niedlichen Szenen und dem dunklen Slapstick-Humor, wird eine neue moralische Schicht der Zivilisation von Made in Abyss aufgedeckt. Eine ganz neue Art von Grausamkeit wird für den Zuschauer aufgedeckt, die bis hierhin durchgehalten haben: In absolut abstoßenden und an Brutalität nicht zu übertreffenden Bildern wird von der Gier der Höhlentaucher berichtet, die versuchen den Fluch als Ganzes zu verstehen. Experimente prallen hier auf eine Schar von Kinder und die Ergebnisse sind ekelerregend und passen sich in einer verdrehten Form von Symbiose in dieses unschuldige Gebilde aus Schatzsucherei, dem Drang nach Abenteuer und dem Wissensdurst, mit dem man am Anfang von Rikos Reise konfrontiert wurde. Akihito Tsukushi geht sogar so weit, Fragen nach dem Sein, nach der menschlichen Form und der Seele aufzuwerfen, die für die handelnden Hauptcharaktere schwer zu begreifen sind. In einer Art Erziehungsmaßnahme müssen Reg und Riko lernen, was es heißt, Gefilde zu betreten, die nur für aus den Kinderschuhen erwachsene Individuen gemacht sind und die Teile der Persönlichkeit ansprechen, die weder bei Riko noch Reg vollumfänglich vorhanden sind. Was ist Gnade? Gibt es etwas, das den Tod von Menschen, die Verzerrung von Realität und dem Mensch-sein rechtfertigt? 

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Erstaunlich ist es, dass sich Made in Abyss neben all diesen schauerlichen Bildern und Themen trotzdem noch einen kindlichen Spaß und eine Hoffnung behält, die für die weitere Reise von Reg und Riko in die tieferen Schichten maßgeblich sind. In der letzten Hälfte der ersten Staffel erreichen sie lediglich die vierte Tiefenschicht. Nummer 5, 6 und 7 warten noch auf sie und die Folgen, die ein Aufstieg aus diesen Gebieten bedeuten, reichen von Verlust der Menschlichkeit, selbstverletzendem Verhalten bis zu einem sicheren Tod. Inwieweit die Relikte, die in den einzelnen Schichten gefunden werden und mysteriöse Kräfte beherbergen können, dabei helfen oder sogar in der Lage sind den Fluch abzuwehren, gilt es herauszufinden.

Technischer Part

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Auch für die zweite Volume lag uns die Blu-Ray aus dem Hause Universum Anime vor (VÖ: 7. September 2018). Die technische Aufbereitung ist weiterhin tadellos, das Menü ist equivalent zur ersten Volume, bietet dieses Mal aber noch mehr Mehrwert für interessierte Fans. Neben dem zweiten Teil des Making-Ofs mit den Synchronsprechern und den Studios gibt es auch einen detaillierten Einblick in die Arbeit des australischen Musikers Kevin Penkin. Für Liebhaber des Openings ist dieses auch noch einmal mit und ohne Untertitel zu finden. Eine grandiose Umsetzung in Bild und Ton für einen grandiosen Anime.

Fazit

"Made in Abyss" ist hoffentlich der Start eines größeren Franchise, denn die innovative und einzigartige Idee der ganzen Geschichte ist jetzt schon ein Garant für einen Animeklassiker. Wer also gerne überrascht, schockiert und mit zu enthüllenden Geheimnissen geködert wird, sollte auf jeden Fall einen Blick riskieren. 

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