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Erwähnungen
Videospiel "Monster Hunter Wilds" im Test
Von siBBe in "Monster Hunter Wilds" - Videospiel - Test / Review
am Mittwoch, 05 März 2025, 13:33 Uhr
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Story
Vor einigen Jahren wurde ein Junge namens Nata an der Grenze zum Verbotenen Land entdeckt, einer unbekannten Region, welche die Gilde für unbewohnt hielt. Nata erzählt, wie sein Dorf von einem mysteriösen Monster angegriffen wurde. Daraufhin organisierte die Gilde eine Expedition, um Nachforschungen anzustellen. Der Jäger wird einer der Einheiten zugeteilt, die den „Weißen Geist“ untersuchen und Natas Volk, die Hüter, retten sollen.
Kritik
Sieben Jahre nach Monster Hunter World und vier Jahre nach Monster Hunter Rise geht es mit Monster Hunter Wilds wieder auf aufregende Jagden nach allerlei gefährlicher Bestien. Capcoms Erfolgsreihe ist spätestens seit World zum weltweiten Kassenschlager geworden und erfreut sich einer immer größer anwachsenden Fangemeinde. In Wilds werden Stärken früherer Serienteile aufgegriffen, verfeinert und zum Teil auch mit neuen Ansätzen präsentiert. Inwieweit das gelungen ist oder auch nicht, möchten wir im Folgenden näher klären.
Zunächst ein grober Überblick über das Spiel für alle, die nicht wissen, worum es sich bei einem Monster Hunter-Titel handelt: Wir haben es hier mit einem Action-RPG zu tun, das, wie der Name schon verrät, seinen Fokus auf die Jagd von Kreaturen legt. Diese belohnen uns nämlich mit seltenen Materialien, die wir zum Aufwerten unserer Ausrüstung verwenden, um schließlich immer herausforderndere Kämpfe zu bestehen. Es geht also primär ums Grinden und Looten und damit dem stetigen Verbessern unseres Charakters. Eine süchtig machende Erfolgsformel, die über unzählige Stunden zu fesseln weiß.
Und an eben jedem Rezept hält natürlich auch Wilds fest. Zunächst erstellen wir uns in einem ausführlichen Editor einen Charakter nach Wahl (mit rein optischen Anpassungen) und entscheiden uns für eine von insgesamt 14 Waffenklassen. Zur Wahl stehen unter anderem Bogen, Hammer, Großschwert, Lanze, Doppelklingen oder Energieklingen, die sich alle in ihrer Spielweise grundlegend voneinander entscheiden. Festlegen muss man sich zu keiner Zeit, doch da die Einarbeitung und das Meistern einer Waffenart viel Zeit und Mühe mit sich bringt, dürfte man lange Zeit mit einem persönlichen Favoriten verbringen.
Tutorials geben zu Beginn ein paar wichtige Hinweise und Stützen, dennoch muss man an dieser Stelle klar betonen, dass Monster Hunter Wilds nicht unbedingt ein einsteigerfreundliches Spiel ist. Vieles erlernt man erst durchs Ausprobieren und durch eigenständige Recherche, was Zeit und Geduld erfordert. Das war auch schon bei früheren Serienteilen nicht anders und ist gerade für Neulinge erst einmal ziemlich überfordernd. Zwar hat Capcom den allgemeinen Schwierigkeitsgrad der Monsterjagden runtergeschraubt, was sich vor allem in der Anfangsphase deutlich bemerkbar macht und es Neulingen erleichtern soll, sich hineinzufinden, dafür aber bleibt es beim ganzen Drumherum aber ziemlich überwältigend.
Das betrifft vor allem die unzähligen Menüs und das ganze fummelige Management unserer Ausrüstung und Items. Auch die überladene Steuerung erfordert reichlich Einarbeitung, bis diese endlich sitzt. Zwar gibt uns Capcom reichlich Einstellungsmöglichkeiten zur individuellen Anpassung mit auf den Weg, doch das alles zu finden und zu verstehen ist alles andere als einfach. Ginge alles sicherlich entschlackter und intuitiver.
Besonders nervig fallen die Design-Entscheidungen nämlich im Multiplayer-Bereich auf: Wer glaubt, sich mit seinen Freunden einfach per Klick schnell zu connecten und zu spielen (cool: jetzt übrigens auch über alle Plattformen hinweg), liegt nämlich auf dem Holzweg. Zunächst müssen über Umwege Jäger-IDs ausgetauscht werden, um überhaupt in Kontakt zu treten. Danach heißt es zu verstehen, was der Unterschied zwischen Verbindungsgruppen, Jagdverbindungen, Jagdgruppen, Umgebungsverbindungen und Lobbys ist und wie man auf verschiedenen Wegen gemeinsam eine Mission startet. Hat man erst einmal den Überblick gewonnen, kommt erschwerend hinzu, dass das gemeinsame Spielen (zumindest in der Hauptkampagne) nicht immer synchron funktioniert. Jeder Spieler muss für sich allein zunächst einen bestimmten Punkt der Mission erreichen, um einleitende Videos gesehen zu haben und den Kampf mit einem Monster gestartet haben. Erst dann kann der Spielpartner die Session joinen, jedoch an einem weit entfernten Punkt vom Camp heraus, während der Kampf des Hosts bereits in vollem Gange ist. Warum kann man die Hauptkampagne nicht einfach gemütlich zusammen erlerben, ohne dieses Hin und Her?
Von diesen Ärgernissen und Umständlichkeiten mal abgesehen ist Monster Hunter Wilds wieder ein ganz großer Spaß. Die Kämpfe sind imposant inszeniert und erfordern gerade bei späteren fiesen Gegnern gute Planung und strategisches Vorgehen. Vor allem dann, wenn man es auf bestimmte Teile des Monsters abgesehen hat. Das lässt sich sowohl allein wunderbar spielen (auf Wunsch mit KI-Begleitern), macht aber gerade im Multiplayer mit menschlichen Spielern besonders viel Freude. Eine wichtige Neuerung ist diesmal das Mitführen einer zweiten Waffe (die sich im Beutel unseres Reittiers befindet): So ist man nun im Gefecht noch flexibler, wenn man einen geflügelten Rathalos beispielsweise erst mit dem Langschwert traktiert und ihn dann, sobald er vom Boden abhebt, mit dem Bogen vom Himmel holt. Hier bieten sich tolle neue Herangehensweisen an. Und auch das Wundensystem (Wunden am Gegner aufreißen und gezielt attackieren) bietet interessante taktische Möglichkeiten.
Während man in der Vergangenheit noch auf Spurensuche gegangen ist und einzelne Biome der Welt aufgelevelt hat, um so nach und nach neue Monster zu entdecken, erfolgen die Jagden nun direkt ohne Erforschungen und Grinding in einer Region. Das wird all jene freuen, die sich einfach direkt in den nächsten Kampf stürzen wollen und keine Lust haben, sich den Weg dorthin zu erarbeiten. Unser Reittier befördert uns nun jederzeit völlig automatisch zum nächsten markierten Ziel. Hat aber auch zur Folge, dass man sich mit der Umgebung nun weniger auseinandersetzt als zuvor und wie auf einem Förderband befindet. Welchen Ansatz man nun mehr bevorzugt, ist letztendlich Geschmacksache.
Das Besondere an Monster Hunter Wilds ist erneut die enorme Suchtspirale, die sich direkt wieder entwickelt. Schnell noch das eine Monster jagen, dann noch schnell an der Ausrüstung basteln und schon sind wieder mehrere Stunden vergangen. Capcom weiß genau, wie es die Spieler dabei kontinuierlich mit Aufgaben, neuen Monstern und neuen Herausforderungen beschäftigt, um nie Langeweile aufkommen zu lassen. Stand jetzt wird man für gute 50 Stunden reichlich zu tun haben. Eventuell sogar mehr, falls man Freude daran hat, mehrere Waffenarten zu schmieden und meistern und seinen Charakter bis zum Maximum verbessern möchte. Aktuell erreicht man nach rund 50 Stunden aber auch irgendwann einen Punkt, an dem es keine neuen Herausforderungen mehr gibt, was unter anderem auch daran liegt, dass der beliebte Arena-Modus bislang nahezu ungenutzt bleibt. Hier müssen sich Fans noch ein wenig gedulden, bis Capcom neue Inhalte nachliefert. Mit der Zeit werden neue Monster, Events und Challenges zweifellos hinzukommen, das war bei Rise und World nämlich auch nicht anders und sorgte für eine jahrelange Langlebigkeit. Es braucht aber seine Zeit.
Statt mit einem großen Hub, aus welchem wir Biome über die Missionen bereisen, haben wir es diesmal übrigens mit einer halb offenen Welt und mehreren kleinen Hubs zu tun. So fühlt sich die Basis nicht mehr isoliert an und kann jederzeit zu Fuß verlassen werden, um einfach nach Lust und Laune die Welt zu erkunden. Das verleiht dem Spiel also ein wenig Realismus und erleichtert das free roaming. Doch auch dieser neue Ansatz hat eine mögliche Kehrseite, je nach persönlichem Geschmack: Um neue Missionen anzunehmen, ist es nun immer wieder nötig, zwischen all den Basen hin und her zu reisen, um die einzelnen verstreuten Questgeber in diesen aufzusuchen. Das kann gelegentlich schon ein wenig auf die Nerven gehen.
Eine Kampagne führt durch die wichtigsten Stationen des Spiels und führt nach und nach Monster und Ortschaften ein. Wie auch zuvor gilt hier, dass eine Story zwar vorhanden ist, jedoch eine sehr untergeordnete Rolle spielt. Sie verleiht den Elementen einen roten Faden und hat einige nette Videos auf Lager, gerade wenn es zu großen Gefechten unter den Monstern kommt, doch ist sie lange kein tragender Faktor für das Spiel. Daher gilt einmal mehr: Ja, alles ganz nett, aber vollkommen vergessenswert. In Monster Hunter Wilds zählt in erster Linie das Gameplay.
Zu guter Letzt noch ein paar Worte zur Technik: Bugs sind während des Tests auf der PS5 kaum aufgefallen (lediglich das Netzwerk weist gelegentlich mal Probleme auf) und die drei angebotenen Grafik-Modi halten auch weitestgehend das, was sie versprechen. Während der Grafik-Modus eine bessere Auflösung, dafür aber nur 30 fps anbietet, sind es im Performance-Modus 60, dafür aber eine niedrigere Auflösung. Die Framerates werden zwar nicht immer konstant auf dem anvisierten Niveau gehalten, die Einbrüche sind jedoch nur minimal spürbar und verzeihbar. Rein von der Performance her läuft Monster Hunter Wilds durchaus ordentlich.
Allerdings lässt die Grafik an sich etwas zu wünschen übrig. Während Monster Hunter World seinerzeit auf der PS4 noch ein richtig hübsches Game war, kann man das vom neuen Wilds leider nicht behaupten. Zum Einsatz kommt hier die hauseigene Resident Evil-Engine, die bei ihren eigenen Horror-Games zwar fabelhafte Ergebnisse zaubert, sich für eine offene Spielwelt aber scheinbar nicht genau so gut eignet. Und das macht sich in der niedrigen Auflösung (im Performance Modus sind das gerade mal im Schnitt 900p bis 1080p) sowie den matschigen Umgebungstexturen bemerkbar. Ja, Monster Hunter Wilds könnte gut aussehen, da das Art-Design toll ist und die Monster klasse animiert sind. Und auch die elementaren Effekte und das Wetter werden wunderbar inszeniert. Doch die Technik kann das, was eigentlich beabsichtigt ist, leider nicht stemmen, sodass man sich mit einem verwaschenen Bild und zurückgeschraubten Details zufriedengeben muss. Schade drum, denn möglich möglich wäre auf der PS5 definitiv mehr: Spiele wie Horizon Forbidden West oder zuletzt Kingdom Come: Deliverance II haben das unter anderem eindrucksvoll bewiesen.
Fazit
"Monster Hunter Wilds" ist im Großen und Ganzen wieder ein riesen Spaß: Die Kämpfe bieten reichlich Tiefgang und spielen sich sowohl allein als auch im Team großartig. Und die Motivation am grundlegenden Ablauf aus Kämpfen, Looten und Tüfteln an der Ausrüstung wird konstant hoch gehalten, ganz wie man es von einem "Monster Hunter"-Titel erwartet. Zudem finden hier ein paar interessante neue Ideen ihren Platz und verleihen dem Spiel damit zusätzlich Schwung.
Schade jedoch, dass die Technik hier nicht auf gleichem Niveau mitspielt und für ein eher ernüchterndes Bild sorgt. Eine einfachere, übersichtlichere Gestaltung von Menüs und Funktionen wäre bei all der Überladenheit und dem fummeligen Handling ebenfalls wünschenswert gewesen, gerade für Neulinge.
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