Was Alfonso Cuarón als ausgeklügelte Irreführung präsentiert, gerät zur inszenatorischen Rechtfertigung schwülstigen Soft-Sex-Kinos. Mit den harschen Themen sexueller Gewalt, Stalkings und Defamierung lässt sich dies kaum vereinen. Subjektiv verklärter Sadismus dient als erotische Massenunterhaltung während ein Trauma zum Twist-Ende reduziert wird. Selbst Cate Blanchetts differenzierte Darstellung wirkt zwiespältig in einem kalkulierten Konstrukt, das sich cleverer vorkommt als es ist. Hochglanz-Pulp, so überflüssig wie der Erzählerinnen-Kommentar, der einen weiblichen Fokus suggeriert, wo sexistische Ressentiments bedient werden.