Zwischen engen Familienstrukturen, fehlender Liebe und der fernen Ahnung möglicher Ungebundenheit erzählt Shu Qi in impressionistischen Bildern und sensiblen Einblicken von schmerzlichem Erwachsenwerden. Die narrative Struktur entspinnt sich unaufdringlich, dafür umso tiefsinniger. Schemenhafte Alltagsszenen, isoliert in intensiven Farbflächen, vermitteln die psychische Entfremdung der jugendlichen Hauptfigur von ihrer Umgebung. Mit ihrer formativen Freundschaft klärt sich das visuelle Spektrum zu einem bestehend detaillierten Zeitpanorama; ein fast semi-dokumentarischer Blick, unaufdringlich und durchdringend. Schauspielstark, visuell stimmig und emotional authentisch, gelingt ein Regiedebüt von seltener Reife.