Was als theatralisches Ehemelodram beginnt, verlagert Antonio Capuano sukzessive in experimentelle Gefilde. In jene dramatische Abstraktion ließen sich allerlei allegorische Deutungen hineinlesen, doch wert ist das derivative Konstrukt dies nicht. Die Figuren bleiben dumpfe Klischees, das Schauspiel wirkt desorientiert. Was ernsthaft sein soll und was satirisch überspitzt, bleibt unklar. Die dichten Aufnahmen der Handkamera schaffen Nähe ohne emotionale Intimität oder psychologische Nuancen. Vereinzelte pointierte formale Entscheidungen heben das ermüdende Prozedere kaum. Die Inszenierung insistiert, statt sich zu entwickeln, und kippt letztlich ins Abstruse.