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Moviebreak interviewt Moviebreak: Macky

Souli

Von Souli in Moviebreak interviewt Moviebreak: Macky

Moviebreak interviewt Moviebreak: Macky

Juhu, endlich ein neues Interview! Endlich geht die Selbstbeweihräucherung Moviebreaks weiter. Aber Moment, kann nach Souli überhaupt noch etwas kommen? Wurde nicht schon alles gesagt? Natürlich nicht, wie unser redseliger Autor Macky beweist. Also, brüht euch einen Tee auf und lasst es euch gut gehen, Macky hat nämlich hat einiges zu sagen.

Steckbrief

Name: Oliver Koch (Macky)
Herkunft: Meppen
Lieblingsfilm: Ich brauch manchmal schon bei Netflix eine Viertelstunde, um einen Film auszusuchen. Wie soll ich mich dann hier für einen einzigen entscheiden? Aber wenn es wirklich nur einer sein darf, dann Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes.
Erster Beitrag bei MB: King Arthur – Legend of the Sword
Letzter Beitrag bei MB: Maria Magdalena (erscheint demnächst)
Wunschvideo: Voice Impressions by James Arnold Taylor

Zum Einstieg erst einmal die obligatorische Standardfrage: Erzähl doch mal, wie du dazu gekommen bist, dich bei Moviebreak zu bewerben?

Nun, nach dem Abi habe ich ein Praktikum bei einer Website gemacht, die sich mit Videospielrezensionen beschäftigt und da durfte ich gleich die ganze Bandbreite an Aufgaben kennenlernen, unter anderem auch Pressevorführungen besuchen und die jeweiligen Reviews dazu schreiben. Nachdem das Praktikum zu Ende war und ich für das Studium umgezogen bin, wollte ich gerne damit weitermachen und nach ein wenig Rumstöbern bin ich auf diese wunderbare Seite gestoßen.

Und bist du der Meinung, Moviebreak ist ein geeigneter Ort, um deine Leidenschaft für das Kino auszubauen und vertiefen zu können?
Logo. Durch Moviebreak komme ich auch dazu, mir viele Filme anzuschauen, die auf meiner Watchlist ganz weit unten sind oder die ich auch gar nicht auf dem Schirm hatte. Hinzu kommt, dass man bei Moviebreak eine doch eher aktive Community hat. Ich hab auch schon bei manch einem Beitrag von mir auf anderen Seiten miterlebt, dass einfach eine Todesstille in Commentsbereich herrscht. Da finde ich das hier bei uns wesentlich spannender, wenn unter manch einem Film eine große Diskussion ausbricht. Im Kollektiv lässt sich dieser Ausbau der Leidenschaft, wie du es hier genannt hast, meiner Meinung immer am besten angehen. Denn einen großartigen Film zu sehen ist toll, aber ich finde es meistens ebenso toll sich mit anderen über diesen austauschen zu können.

Du hast ja auch schon einmal erlebt, wie Kritik an deinen Besprechungen geübt wurde. Wie reagierst du insgeheim darauf? Hemmt dich derartiger Gegenwind oder spornt er dich an?
Eher letzteres. Klar, man kann nicht immer eine einwandfreie Kritik abliefern, die jedem zusagt. Vor allem bei Kunst ist es immer eine sehr schwierige Sache. Aber ich versuche dann meist die Perspektive des Kritisierenden einzunehmen und zu schauen, ob an den Kritikpunkten etwas dran ist. Beim nächsten Mal weiß ich dann Bescheid und achte darauf. Deshalb finde ich auch die Qualitätsoffensive, die unser guter Smooli anführt, sehr gut. Nur an der Kritik kann man wachsen. Wie merkt man sonst, dass man etwas nicht gut, sondern ziemlich beschissen macht?

"[...] Wenn der Film einer dieser mittelmäßigen 08/15-Filme war, dann stehe ich manchmal auf dem Schlauch [...]"

Das stimmt. Glaubst du, du kannst dich durch deine Aktivität bei Moviebreak in der nächsten Zeit noch verbessern und weitergehend erlernen, Filme aus verschiedenen, neuen Perspektiven zu betrachten? Ich meine, du bist ja noch relativ jung, da ist doch sicherlich noch Luft nach oben, oder?
Ja, das habe ich tatsächlich schon jetzt in den letzten zwei Jahren gemerkt und da ist natürlich immer noch Luft nach oben. Da habe ich vor kurzem noch mit Smooli drüber gesprochen. Mir fallen meist Reviews zu Filmen, die absolut mittelmäßig sind, schwerer, als gute oder abgrundtief schlechte Filme. Das merkt man denke ich auch meinen Kritiken an. Wenn der Film geil war, dann schreibt sich der Text wie im Handumdrehen. Der Film machte Spaß, das Schreiben dann auch. Bei schlechten Filmen ist es dann einfach so, dass man sich beim Zerreißen austoben kann. Wenn der Film einer dieser mittelmäßigen 08/15-Filme war, dann stehe ich manchmal auf dem Schlauch. Da ist also definitiv noch was zu machen, was meine Herangehensweise und den Schreibstil angeht. Und Moviebreak ist da für mich auch besonders hilfreich, da wir hier ein Team aus ganz schön vielen Köpfen sind, die alle unterschiedlich schreiben. Ein gutes Beispiel hierfür ist zum Beispiel - und das ist wirklich ein Zufall, dass die Kritik ausgerechnet von dir kommt - der Beitrag zu The Master. Ich habe mir den Film Anfang Januar zum ersten Mal angeschaut und fand ihn sehr zäh, aber gleichzeitig auf eine sich mir nicht erklärenden Weise faszinierend. Ich habe zwar immer wieder bei Paul Thomas Anderson Filmen den Effekt, dass ich die Filme beim ersten mal Schauen sehr dröge finde, aber je mehr Gedanken ich mir mache, desto mehr und mehr gewinne ich diesem Filmen ab. Und bei The Master hat die Kritik diesen Prozess beschleunigt und ich habe einige Dinge aus einer Perspektive gesehen, die mir vorher verwehrt war.

Das hört man doch gerne. Aber springen wir an dieser Stelle doch noch einmal einige Jahre in die Vergangenheit zurück. Weißt du noch, wann du für dich festgestellt hast, dass das Thema Film dich mehr berührt, als andere – ich sag mal - Hobbys? Oder hast du andere Hobbys, die bei dir eine noch höhere Priorität besitzen?
Eine gute Frage. Für die Antwort muss ich etwas ausholen. Ich war schon immer ein absolutes Videospielkind. Als ich als junger Bub mit 6 Jahren meinen ersten Gameboy mit Super Mario Land von meinem Onkel bekommen habe, wurde diese Lawine losgetreten, die noch bis heute rollt. Filme fand ich zwar auch schon als Kind toll, doch hatte ich da noch nicht so eine ausgeprägte Leidenschaft für. Geändert hat sich das erst relativ spät, als ich damals in der Schule Goethes Faust lesen musste. Wie die Mehrheit der Schüler dachte ich mir: "Geil, wieder eine dieser lahmen Lektüren aus der literarischen Folterkiste." Doch der Lehrer, den ich damals hatte, der hat zumindest für mich die Inhalte dermaßen interessant vermittelt, dass ich plötzlich eine ganz neue Sichtweise hatte. Klar, der Schreibstil war immer noch ätzend, aber all diese Themen, die in diesem Buch steckten und mir beim Lesen überhaupt gar nicht aufgefallen sind. Das war quasi der Moment, wo sich mir der polyseme Charakter erschlossen hat. Der Moment wo ich gerafft habe, was alles in so einem künstlerischen Werk stecken kann. Und ab da habe ich natürlich dann auch Filme aus einem neuen Blickwinkel gesehen. Gleiches gilt auch für Musik, wofür ich zwar auch ein großes Faible habe, aber den ersten Platz auf dem Treppchen der Leidenschaften teilen sich bei mir bis heute Filme und Games.

Dann zähl doch mal auf: Welche Filme muss man unbedingt gesehen und welche Game muss man unbedingt gespielt haben, deiner Meinung nach.
Das ist natürlich eine Frage, mit dessen Beantwortung könnte ich - wie wahrscheinlich auch die meisten anderen hier - die Server von Moviebreak sprengen. Also was Filme angeht, so bin ich ein großer Fan von Investigation Movies. So was wie Chinatown oder Blade Runner sind und bleiben für mich unangefochtene Meisterwerke. Und so etwas wie La La Land hat mich in jüngster Vergangenheit einfach absolut umgehauen. Ich erinnere mich, dass du und viele andere den als kitschig abstempelten, was ich auch gar nicht abstreite, aber ganz ehrlich: was Kunst angeht bin ich einfach ein kitschiger Mensch. Ich meine ich höre durchweg Springsteen Songs, das dürfte alles sagen. Die üblichen Verdächtigen ist für mich ein Paradebeispiel, wie man mit wenig Mitteln und einer guten Story etwas Grandioses schaffen kann und so was wie Indiana Jones oder Star Wars ist für mich einfach der Inbegriff von Kino. Das nur so als grober Umriss. Wir reden die ganze Zeit von Filmen und Games, aber Serien fallen für mich auch ein wenig unter diesen Hut. Das ist mir in der vorangegangenen Frage entgangen. Da gibt es für mich auch tatsächlich ein Magnum Opus und das ist Mad Men. Eine Serie, von der ich früher dachte, was kann es langweiligeres geben als den Alltag in einer Werbeagentur der 60er. Aber diese zwischenmenschlichen Themen haben mir derart viele Magic Moment beschert, die sich in mein Hirn eingebrannt haben, dass ich dieses Werk auf meinen persönlichen Serien-Thron setzen möchte (dicht gefolgt von The Sopranos). Irgendwann wollte ich diesbezüglich auch noch eine Gesamtkritik zu Mad Men schreiben, aber wie Stu schon bei seiner potentiellen Kritik zu seinem heißgeliebten The Wire vermutet: Kann man dieser Serie mit einer einzelnen Kritik gerecht werden? Was ist, wenn man etwas vergisst? Naja, irgendwann nehme ich mich dem Versuch an. Was Games angeht, so ist die aktuelle Top 3 bei mir Fallout: New Vegas, Red Dead Redemption und Dark Souls. Sind jetzt alles eher modernere Titel und so was wie Super Mario Land sollte natürlich jeder Game-Enthusiast gezockt haben, doch das nehme ich hier mal als Selbstverständlichkeit an. Außerdem altern Games so dermaßen schnell, dass man es den Kids nicht mehr verübeln kann, wenn sie zu solchen alten Schinken sagen: "Wasn das für scheiß?" Da braucht man dann einfach besonders viel Leidenschaft und das historische Interesse für das Medium.

[...] 90% von dem, was bei Netflix, Amazon & Co. erscheint, interessiert mich gar nicht mehr [...]

Apropos Serien. Findest du, dass Serien wirklich das neue Kino sind?
Ganz klar: nein! Ich liebe Serien und man kann auch im Fernsehen tolle Geschichten erzählen, aber der Film hat Serien ein unschlagbaren Vorteil und zwar das Kino. Ich erwische mich immer wieder selber, wie ich bei manch einer Serie - wenn sie anfängt mich zu langweilen - ans Handy gehe. Passiert mir ehrlich gesagt auch bei langweiligen Filmen, aber wenn ich ins Kino gehe, bleibt das Handtelefon unter Verschluss, bis man das dunkle Räumchen wieder verlässt. Da bin ich sehr streng mit mir. Und so ein bisschen befürchte ich, dass das Serienzeitalter - was ja momentan eigentlich auf seinem Höhepunkt ist - für mich schon fast wieder vorbei ist. Der Markt wird dermaßen mit Serien überflutet und man produziert andauernd Serien, die den Anschein haben unter der Prämisse "Die Serie soll so sein wie..." entstanden sind. Ich komme bei dieser Flut nicht mehr hinterher und ganz ehrlich: 90% von dem, was bei Netflix, Amazon & Co. erscheint, interessiert mich gar nicht mehr. Als ich Sopranos geschaut habe - was erst vor zwei Jahren der Fall war - konnte ich mich schön auf diese eine Serie konzentrieren. Die Serie hatte so eine grandiose Dialektik und David Chase hat fast zwei Jahre gebraucht, das Finale zu schreiben. Heutzutage geht sowas anscheinend gar nicht mehr und ich habe das Gefühl, dass Mad Men somit zu den letzten Serien zählt, die man zur Ära des Quality TV zählen kann. Jetzt befinden wir uns in einer Phase, die meiner Meinung nach nicht mehr der Qualität entspricht, wie ich sie von Sopranos, Mad Men oder The Wire kenne.

Da gebe ich dir Recht. Aber nochmal zurück zu Moviebreak. Du hast ja sicherlich gemerkt, dass manche Autoren gewisse Kompetenzbereiche haben, in denen sie besser funktionieren. Der eine kann eher Arthouse, der andere ist mehr für Blockbuster zu haben. In welcher Rolle siehst du dich?
Hmm, das ist echt schwer zu sagen. Im Rahmen des aktuellen Western-Fiebers kann ich dir sagen, dass es nicht das Western-Genre ist, auch wenn ich dieses sehr mag. Aber einem spezifischen Genre oder einer Kategorie kann ich mich da nicht zuordnen. Ich bin generell ein Fan von Filmen, die zwischenmenschliche Probleme behandeln, eben wie La La Land, Inside Llewyn Davis oder Walk the Line. Dass das jetzt alles Musikfilme sind ist reiner Zufall, aber ich liebe es einfach, wenn mit Filmen etwas gesagt wird, ohne es auszusprechen. Das kann dabei von Arthouse bis Blockbuster reichen. Vielleicht entwickelt sich in Hinblick dessen ja in naher Zukunft noch eine Tendenz bei mir. Abwarten.

Da hast du mir doch das perfekte Stichwort gegeben. Was darf man denn von dir noch in Zukunft erwarten? Geht da noch mehr?
Bei mir ist das immer so eine Sache. Wenn das Semester kommt, kommt meine Leidenschaft zum Film und demnach auch Moviebreak immer etwas kürzer. Da jetzt aber wieder die Ferien gestartet sind, heißt es mehr Filme und mehr Moviebreak. Ich habe einerseits noch eine Idee für ein Special, das in die Richtung von GoldenEras Special "Filmkritiker im Gespräch" geht, doch da habe ich mir bis auf die Grundidee bislang noch wenig Gedanken zu gemacht, sodass diese Idee noch in den Sternen steht. Ansonsten ist eventuell ein Besuch auf dem bevorstehenden Weekend of Hell geplant, doch da bleibt noch die Zusage der Veranstalter abzuwarten.

Alles klar, dann bedanke ich mich an dieser Stelle für deine ausführlichen Antworten und überlasse dir nun das letzte Wort. Vielleicht möchtest du noch was über Moviebreak sagen, über einen speziellen Redakteur (mich, hehe) oder über das Mittagessen von vorgestern.
Zu Moviebreak kann ich nur eins sagen: Danke an alle Leser und alle Autoren! Ich hab es dem Chef schon mal gesagt, weil er hier und da mal den Punkt der Ehrenamtlichkeit erwähnte: Ich arbeite lieber hier für lau und genieße die Vorzüge eines ehrenamtlichen Autors, als beim Aldi mit meiner Al Pacino-Impression an der Kasse zu sitzen und dafür bezahlt zu werden. Schließlich würde ich mir mit dem verdienten Geld sowieso nur Kinotickets und Blu-rays kaufen, sodass es streng genommen aufs selbe hinausläuft. Und und was gibt es Schöneres, als ein Interview mit einem Zitat zu beenden, dass den vorher erwähnten Aspekt zum Thema Kitsch untermauert? Deshalb beende ich dieses Interview mit den Worten mit denen Bobby Darin The Curtain falls beendet und die hoffentlich auf jeden werten Kollegen zutreffen: "People say I was made for this. Nothin' else would I trade for this. And just think I get paid for this....“ Gut, der letzte Satz trifft nicht zu, aber was solls. Das wars jetzt endgültig. Tschau!

Nächste Woche übernimmt Stu wieder das Zepter.

Hättet ihr noch Fragen an unseren Macky?

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