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Monatsrückblick August - Vitellone

Smooli

Von Smooli in Moviebreak Monatsrückblick: August

Monatsrückblick August - Vitellone Bildnachweis: © CMV

1. Highlights aus den Kinosälen:

Gab es diesen Monat leider nicht…

2. Flops aus den Kinosälen:

Dunkirk – Ein Film, der eindrucksvoll deutlich macht, zu welch audiovisuellen Bombast Nolan im Speziellen und das Kino als Vorführort im Allgemeinen fähig ist. Leider jedoch auch ein Film, der schmerzlich vor Augen führt, wo Nolan an seine eigenen Grenzen stößt. Wenn es seinen Filmen an etwas mangelt, dann ist es Gefühl. Auch Dunkirk ist dermaßen mechanisch, dass Emotionen im Keim erstickt werden und auch wenn sein Konzept der möglichst realistischen Darstellung für Immersion sorgen soll, bleibt diese aus. Dunkirk ist somit auch ein Statement, eine klare Aussage. Film als Erlebnis, welches man in dieser Form eben nur auf der großen Leinwand erfahren kann. Überwältigungskino, das durch seine bombastische Inszenierung auf keinem heimischen Bildschirm auch nur annähernd so viel Wirkung erzielen könnte, wie er es im Lichtspielhaus tut.

Das Gesetz der Familie – Der Besetzung zum Trotz leider ein sehr nichtssagender und bedeutungsloser Film geworden, der seiner ohnehin nicht besonders innovativen Geschichte auch auf formaler Ebene wenig entgegenzubringen hat. Dafür fühlt sich der gesamte Film schlichtweg zu sehr nach Stückwerk an, in den einzelnen Momenten vielleicht durchaus solide, aber aneinandergereiht zu dröge und eintönig, um daraus einen mitreißenden und fesselnden Film zu kreieren.

3. Highlights im Heimkino:

Woodoo – Das Filmische, die Symbiose aus Bild und Ton, führt er in suggestiven Wirkung auf ihren Ursprung zurück, ebenso wie er es mit dem Mythos der Untoten tut. Mit George A. Romeros stilprägenden Klassiker Zombie hat das Werk deshalb reichlich wenig zu tun, obwohl es zu seiner Zeit als dessen Fortsetzung vermarktet wurde. Statt Gesellschafts- und Kapitalismuskritik geht es um eine Seuche, hervorgerufen vom Voodoo Zauber der Ureinwohner. Ohnehin lautet die Frage bei Fulci nicht was, sondern wie. Und die Antwortet darauf unnachahmlich, eigensinnig, grandios und überaus wirkungsvoll. Welcher Regisseur lässt sonst die beliebten Untoten über eine sonnendurchflutete Südseeinsel laufen, ja sogar einen Unterwasserfaustkampf mit einem Hai austragen? Angetrieben von Fabio Frizzis waberndem Score fängt die Kamera all jene beklemmenden, erschreckenden und oftmals brachial abstoßenden Momente auf eine Art und Weiße ein, die uns Zuschauern die Nackenhaare zu Berge stehen lässt. Inhaltlich alles andere als kohärent, vielleicht könnte man es post-narrativ nennen, setzt Fulci in erster Linie auf Atmosphäre um seine untote Grauensvision ins Unterbewusstsein seiner Zuschauer zu brennen. Ein großes Highlight des (italienischen) Genrekinos.

Das Loch – Im Genre der Gefängnisfilme ist Jacques Beckers Meilenstein Das Loch bis heute unerreicht. Die differenzierte und glaubhafte Darstellung sorgt in Kombination mit Beckers inszenatorischen Mitteln immer wieder für Hochspannung. Ein Film, der seinen Zuschauer regungslos vor dem heimischen Bildschirm erstarren und mehr als einmal die Luft anhalten lässt.

Über dem Jenseits – Natürlich könnte man Über dem Jenseits mit wenigen Worten abtun, als inkohärent, konfus, platt und recht dümmlich abstrafen – und damit gleichzeitig seine engstirnige Herangehensweise ans Horrorgenre unter Beweis stellen. Denn von jenem inhaltlichen Ballast hat sich Lucio Fulci in seiner elliptischen Erzählstruktur längst verabschiedet, um all jenen Aspekten eine Bühne zu bieten, auf die es wirklich ankommt. So modelliert er seine irrationalen Albtraumlandschaften auf einer Basis aus Okkultismus und Wahn, deren typische Elemente zwar aufgegriffen, aber fast alle halbgar wieder fallengelassen werden. Das Fragmentarische, der Verzicht auf zeitliche und inhaltliche Logik, sorgt dabei für ein Gefühl des Verlorenseins, ein Gefühl von Gefangenschaft und Auslieferung. Fulci reicht seinen Zuschauern nicht einmal den kleinen Finger, geschweige denn seine komplette Hand. Es gibt keinen Strohhalm, an den man sich klammern kann. Die einzige Alternative besteht darin, den Horror über sich ergehen zu lassen. Und der ist gerade deshalb so effektiv, weil sich Fulci wie kaum ein anderer darauf versteht mit einer kongenialen Mischung aus Bild und Ton das Unbewusste im Zuschauer zu adressieren.

Don’t Torture a Duckling – Mancherorts scheint die Zeit stillzustehen. So auch in einem kleinen, italienischen Gebirgsort, der zwar nach und nach von Zivilisation und Moderne heimgesucht wird, aber gerade im Inneren seiner Bewohner noch von mittelalterlichen Verhältnissen geprägt ist. Lucio Fulci nutzt dieses Setting als kriminalpsychologische Spielwiese, auf der er gnadenlos die fehlgeleitete Rückständigkeit solcher Weltbilder anprangert. Voodoo-Kult und Hexenwerk treffen auf Katholizismus und vorgetäuschte Frömmigkeit, ein fruchtbarer Boden für Verbrechen und Selbstjustiz. Im Vergleich zu Fulcis späteren, oftmals sehr brachialen Werken, ist Don’t Torture a Duckling ein erstaunlich ernsthafter und vielschichtiger Film. Auch wenn die oberflächliche Kriminalhandlung nicht ohne beklemmende und erschreckende Bilder auskommt, ist das Werk dennoch weit entfernt vom expliziten Blutrausch vieler seiner anderen Filme. Stattdessen zeichnet sich der lose mit den Gesetzten des Giallos spielende Film durch seinen Subtext aus, in dem in erster Linie Konservatismus verhandelt wird, damit verbunden aber auch Pädophilie, Drogen und Sexualität eine Rolle spielen.

Dazu Zweitsichtungen von Crash, Videodrome und Only Lovers Left Alive…noch immer drei Meisterwerke

4. Flops im Heimkino:

Die Mumie – Eine mehr als enttäuschende Neuauflage, die sich der ersten halben Stunde zum Trotz immer mehr in katastrophalen Story- und Regieentscheidungen verliert. Vielleicht schon der frühe Grabstein fürs Dark Universe.

The Birth of a Nation – Eine gewaltgeile, inszenatorisch belanglose und moralisch mehr als fragwürdige Rachephantasie, die sich im Grunde auf eine simple Rape-and-Revenge Dramaturgie zurückführen lässt, angereichert mit überzogener Erlösersymbolik und gottgleichen Wahnvorstellungen jedoch suggeriert deutlich mehr zu sein. Mit welcher Faszination sich der Regisseur am Leiden der Schwarzen ergötzt und sich darüber hinaus in Blutlachen, abgetrennten Gliedmaßen und brachialer Gewalt suhlt ist beängstigend.

Fluch der Karibik 5 – Ja, dazu braucht man wohl nicht viel sagen…

5. Alles über Serien:

Dass Game of Thrones schon lange nicht mehr das Niveau der ersten Staffeln erreicht, wissen wir alle. Nebenbei laufen lassen kann man das Ganze aber immer noch.

6. Was ich im September gucken möchte:

Mother!, Schloss aus Glas

7. Filmschaffender des Monats:

Lutschi Futschi

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Fast wie Tiere


Vitellone

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