{{ tweet.login }}

{{{ tweet.body | format }}}

Wird geladen...

×
×

Erwähnungen

×

Benachrichtigungen

Rückblick Jonasson

Smooli

Von Smooli in Moviebreak Monatsrückblick: Juli

Rückblick Jonasson

1. Meine Highlights des Monats:

Toni Erdmann - Mit überragender Souveränität behauptet die Tragikkomödie von Maren Ade meinen ersten Platz in diesem Monat. Meine Erwartungen waren zugegebenermaßen nach dem ganzen Hype in Cannes ziemlich hoch, konnten aber auf ganzer Linie bestätigt werden. Nach zweimaliger Sichtung im Kino bin ich überzeugt, einen Film gesehen zu haben, der in dieser Art und Weise noch nicht über meine Netzhaut geflimmert ist. Meisterhaft gelingt Maren Ade die Gratwanderung zwischen beißendem Humor und nahezu unerträglicher Tragik. Dabei gleitet der Film zu keinem Zeitpunkt in Albernheiten oder Nebensächlichkeiten ab und treibt dem Zuschauer regelmäßig Tränen in die Augen - vor lachen und vor weinen. Was hier an puren zwischenmenschlichen Begegnungen gezeigt wird, ist unfassbar subtil und ambivalent. Dazu trägt maßgeblich die rein physisch-emotionale Präsenz von Peter Simonischek bei, der der Hauptfigur dadurch eine ganz eigene Sprache vermittelt. Sandra Hüller ist ebenfalls grandios souverän, sowohl als Business-Frau als auch als Tochter, die ihre Beziehung zu ihrem Vater überdenkt. Was hier an Kreativität, improvisiertem Schauspiel und schrägen Dialogen zusammenfließt, legt die Grundlage für einen weiteren Höhepunkt des deutschen Films!

Leviathan - In ruhigen und kraftvollen Bildern gelingt es dem russischen Drama eine episch anmutende Geschichte über Macht und Widerstand zu erzählen. Gleichzeitig entwirft der Film ein realistisches Gesellschaftsportrait der russischen Provinz und verzichtet dabei nicht auf eine gehörige Portion Melancholie und schwarzen Humor. Eine kafkaeske Höllenfahrt mit biblischen Ausmaßen. Die Oscarnominierung hat er allemal verdient!

Vor der Morgenröte - Vielleicht sollten in Zukunft in Deutschland nur noch Frauen auf dem Regiestuhl Platz nehmen. Neben Maren Ade hat auch Maria Schrader mit der Biografieverfilmung eines Lebensausschnittes von Stefan Zweig einen beachtenswerten deutschen Film geschaffen. Die Erzählstruktur wird dem Beruf der Hauptfigur mehr als gerecht, gliedert der Film sich doch in Kapitel und verbreitet allgemein die Atmosphäre einer literarischen Erzählung. In stilvollen Standaufnahmen erhält der Zuschauer gleichermaßen Einblick in das Leben des Schriftstellers und die politische Weltlage. Wunderbare Darsteller, liebevolle Settings und ein solides Drehbuch runden den Film gelungen ab.

Cinema Paradiso - Wer Kino und Filme liebt, wird nicht anders können, als diesen Film ins Herz zu schließen. Untermalt von der mitreißenden Musik Morricones erzählt Cinema Paradiso auf frische, heitere Weise das Leben eines Mannes, der als Kind das Kino für sich entdeckte. Abgesehen von der schnulzigen Liebesgeschichte, die nicht ganz in das Gesamtbild passt, auch wenn sie letztendlich für die Hollywoodkonstruktion von Liebe stehen soll, ist der Film ein wunderbares Werk, das man gesehen haben sollte.


2. Meine Flops des Monats:

Lucy - Die Grundidee bietet eine mehr als interessante Voraussetzung für einen gelungenen Film. Die erste halbe Stunde unterhält auch auf gutem Niveau, bevor dann die inhaltliche Leere des Films mit aller Macht zum Vorschein kommt. Einziger Lichtblick in einem sinnbefreiten Actionritt ist Scarlett Johansson, die ihre Sache gut macht und immer einen Blick wert ist.

Heute bin ich Samba - Die französische Komödie verliert sich schnell in ihrem Feel-Good-Schema und schlachtet hemmungslos das Leid von Einwanderern in der Realität aus, um die Massen zu amüsieren. Dann nehme man noch eine Burn-out-geplagte Frau hinzu und fertig ist das kauzige Duo, das sein Leben nur zusammen auf die Reihe bekommen kann. Ein Film, wie es ihn schon tausend mal gegeben hat.

3. Diesen Film habe ich nach langer Zeit wieder gesehen:

Der Mann der Liberty Vanlance erschoss - Die zwei großen Filmhelden Jimmy Stewart und John Wayne in einem Film von John Ford. Was kann es Besseres geben? Hinzu kommt die moderne Auffassung des Western-Genres und eine politisch-gesellschaftliche Dimension, die man nicht oft von einem Film so direkt ins Gesicht gesagt bekommt. Ein zeitloser Klassiker, der christlichen Idealismus (Stewart) und handfesten Prakmatismus (Wayne) aufeinanderprallen lässt und neue Wege beschreitet. Einfach grandios!

4. Meine aktuelle Lieblingsserie:

Mad Men - Ich habe die letzte Staffel in der Mangel.

5. Was ich im August gucken möchte:

Maggies Plan, Jason Bourne und eventuell Genius und Captain Fantastic

6. Das hab ich zuletzt gedacht:

Ach, die Werte!

7. Was ich aktuell neben Moviebreak mache:

Entspannen, lesen, Filme schauen.

8. Was mich demnächst beschäftigen wird:

Urlaub, Strand, Meer.

9. Der Monat Juli in einem Wort:

entscheidungsträchtig.


Jonasson

Wird geladen...