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Monatsrückblick Mai - Souli

Smooli

Von Smooli in Moviebreak Monatsrückblick: Mai

Monatsrückblick Mai - Souli Bildnachweis: © arte

1. Highlights aus den Kinosälen:

Feinde - Hostiles - Man fühlt sich bei der Sichtung von Feinde – Hostiles oftmals an John Fords Meisterwerk Der schwarze Falke aus dem Jahre 1956 erinnert – und ein größeres Kompliment kann man Scott Cooper und seinem neuen Werk wohl kaum unterbreiten. Fraglos ist es dem Regisseur, dessen letzten beiden Werke, Black Mass und Auge um Auge, im soliden bis unteren Durchschnitt anzusiedeln waren, gelungen, ein Zeichen zu setzen. Nicht nur ein Zeichen für das Kino, sondern auch ein Zeichen für Amerika, fungiert Feinde – Hostiles doch auch überdeutlich als Parabel auf ein in sich gespaltenes Land. Doch die Zeit, den Glauben an dieses vollends aufzugeben, ist noch nicht kommen.

2. Flops aus den Kinosälen:

Liebe alle Filme.

3. Highlights im Heimkino:

Der Eissturm - Exzellente gespielte, formidabel geschriebene und introspektiv inszenierte Zustandsbeschreibung eines Amerikas, welches an seinen eigenen Verheißungen nach und nach zugrunde geht. Ang Lee aber beschreibt mit Der Eissturm nicht den Niedergang einer Gesellschaft, sondern wartet auf den Anstoß, die Menschen von ihrer emotionalen Verwahrlosung zu befreien. Herausgekommen ist dabei einer der nachhaltigsten Amerikafilme überhaupt. Ein Meisterwerk.

Minority Report - Visonärer Sci-Fi-Thriller, der nicht nur Steven Spielberg schöpferische Meisterklasse unter Beweis stellt, sondern auch interessante philosophische Gedankengänge offenbart und einen Tom Cruise in Topform in der Hauptrolle aufbietet. Beeindruckend und absolut genial gestaltet sich in Minority Report der Umstand, mit welcher düsteren Vehemenz Steven Spielberg sich der Verweigerung von Bildern ausspricht. Spielberg, der Bildschmied, hat den Glauben an das Visuelle verloren – und das so visuell berauschend und vielfältig, wie selten zuvor. Ein moderner Klassiker, in einigen Jahren werden es die Menschen hoffentlich verstehen.

Barbara - Christian Petzolds Filme hatten immer wieder die Liebe zum Thema, allerdings war dabei von einer unerfüllten, bitteren Liebe die Rede. Keine Erfüllung, sondern Unglück. Mit Barbara, Petzolds erstem Film mit historischem Setting, nutzt der Meisterregisseur den Rahmen der DDR um nicht nur mit dem kanonisierten Tristesse-Bild dieser Zeit aufzuräumen, sondern gesteht seinen Protagonisten auch die Chance auf Verbundenheit zu. Liebe in Zeiten des Misstrauens. Ein wunderbarer, messerscharf inszenierter und famos gespielter Film.

Der schmale Grat - Wer einen klassischen Kriegsfilm erwartet, der sich den Formeln des Genres bekräftigt, der wird von Der schmale Grat enttäuscht werden. Terrence Malick, der sich hier nach zwanzigjähriger Leinwandabstinenz zurückmeldet, zeichnet sich für einen zutiefst meditativen Diskurs verantwortlich, der die innere Zerrissenheit unserer Seins erforscht und den Krieg aus einer philosophischen Perspektive deutet. Eine betörende Erfahrung.

Hulk - Mit Hulk gelingt Ang Lee eine wunderbar Symbiose aus Kunst- und Kommerzkino. Das Hauptaugenmerk des Filmes liegt auf der psychologischen Disposition seiner Hauptfigur, gleichermaßen aber bekennt sich Hulk auch offenkundig als Hommage an die titelgebende Ikone der Populärkultur. Bewegend allerdings ist hier, wie viel Feingefühl Ang Lee erneut aufbringt, um den Charakter des Bruce Banner und seine tiefen emotionalen Wunden greifbar zu machen. Auch das kann Marvel sein.

4. Flops im Heimkino:

Zeiten ändern Dich - Mit Zeiten ändern Dich beschmutzt Uli Edel nicht nur seine mit einigen Klassikern bestückte Vita. Dieses unreflektierte Bushido-Denkmal treibt einem aufgrund seiner künstlerischen Hilflosigkeit die Schamröte ins Gesicht: Unfreiwillige Komik, miserables Schauspiel und unangenehm bis verquer bedeutungsschwanger. Aus diesem Versagen auf ganzer Linie ergibt sich aber auch ein nicht zu leugnender Unterhaltungswert. Wer sich mal wieder köstlich amüsieren möchte, der ist bei diesem Machwerk an der richtigen Adresse.

Zwischen zwei Leben - Anfangs weiß Zwischen zwei Leben noch als eindrucksvoll gefilmtes Survival-Drama zu gefallen, daraufhin jedoch kippt die Tonalität jedoch alsbald ins Sentimentale und baut rührselig auf die aufkeimenden Gefühle zwischen Idris Elba und Kate Winslet. Die beiden Darsteller machen ihre Sache auch gewohntermaßen gut, aber gegen ein derart unschlüssiges Drehbuch sind auch sie irgendwann machtlos.

5. Alles über Serien:

Habe mir endlich Im Angesicht des Verbrechens zu Gemüte geführt und war sehr begeistert. Deutsches Qualitätsfernsehen, zeitweise auf Tuchfühlung mit The Wire.

6. Für den Juni plane ich:

Filme gucken.

7. Filmschaffende(r) des Monats:

Ang Lee

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Hand Solo

9. Thema des Monats: Meine Gedanken zur Zuschauerflucht bei The House that Jack Built:

Alle Jahre wieder. Aber natürlich kommt da auch in mir etwas Kribbeln auf: Wie weit hat es Lars von Trier dieses Mal wohl wieder getrieben? Freue michals heimlich hassender, pseudointellektueller Vollpfosten sehr auf den Film.

Souli

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