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Monatsrückblick Juli: GoldenEra

Smooli

Von Smooli in Moviebreaks Monatsrückblick: Juli

Monatsrückblick Juli: GoldenEra Bildnachweis: Paramount

1. Highlights aus den Kinosälen:

Destination Wedding hat mich diesen Monat im Kino am meisten fasziniert: Auf dem ersten Blick wirkt er gewiss wie eine durchschnittliche romantische Komödie, jedoch steckt hinter der konventionellen Form mehr. Hier wird der Narzissmus des nicht konstruktiven Pessimismus des Individuums am Scheitern (oder nicht?) einer Liebesbeziehung thematisiert. Entstanden ist dabei eine feinfühlige Komödie mit intelligenten Dialogen, subtilem Humor, die den subversiven Charakter der bewussten Entscheidung für die monogame Liebe begreift. 

2. Flops aus den Kinosälen:

Touch me not wurde bei der Berlinale ausgezeichnet, wobei sich die Gründe dafür nicht wirklich erschließen. Der Film ist unheimlich prätentiös und unfokussiert geraten: Er möchte Intimität und Körperlichkeit erörtern, verhandelt dabei jedoch nicht die Grenzen, die für beides essentiell sind. Schließlich lebt gerade die Intimität von einer Grenzüberschreitung und der Körper muss sich vom Geiste abtrennen. Nur durch derartige Abgrenzungen können Themen wie Sexualität, körperliches Selbstverständnis und die Wirkung von Berührungen tiefgreifend verstanden werden. So ist ein Film entstanden, der auf umständlichste Art und Weise mit Lebensweisheiten um die Ecke kommt, die wir auch einem Motivations-Video auf YouTube entnehmen könnten: Liebe deinen Körper! Stehe zu deinen Schwächen! 

Wirklich schlecht wird der Film jedoch erst dadurch, dass körperliche bzw.  psychische Disfunktionen dadurch banalisiert werden, dass sie mit esoterisch angehauchten Dialogen abgespeist werden. Auch sexuelle Fetische werden weder in ihrer Normalität noch ihrer Bedeutung erarbeitet, sondern lediglich als sexuelles "Spiel" abgetan. Rubrik: Räucherstäbchen für die Psyche! (Kritik folgt) 

3. Highlights im Heimkino:

Sarabande hat mich diesen Monat sehr überzeugt: Der Film verhandelt eindrucksvoll die Verschiedenartigkeit von menschlicher Kommunikation, zeigt die Wechselwirkung zwischen sozialen Beziehungen und Interaktionen, zeigt inwiefern der Mensch in der Kommunikation gefangen ist, während die Kommunikation selbst zwischen den Menschen gefangen ist. So kann ein menschliches Miteinander nicht ohne Kommunikation existieren und die Kommunikation selbst scheitert stetig, weil sie ohne Menschen nicht existieren kann, die wiederum auf verschiedenen Ebenen kommunizieren. So ist die Kommunikation Schuld an schlechter menschlicher Interaktion und die Menschlichkeit an sich Schuld an der gescheiterten Kommunikation. 

Das wird auf einfühlsame Art und Weise eingefangen, die ein offenes Ohr für Generationskonflikte und die Verletzlichkeit seiner Protagonisten hat. Ein toller Film über das stetige Risiko des Miteinander-Seins. 

4. Flops im Heimkino:

Hier muss ich I Spit on Your Grave 2 stellvertretend für die ersten beiden Teile der (Remake-)Reihe nennen: Auch der erste Teil hat schon recht wenig mit Feminismus zu tun, sondern ruht sich lediglich auf einer interessanten Prämisse mit hohem subversivem Potential aus. Der zweite Teil geht da noch einen Schritt weiter und hüllt sich nicht nur in absoluter Bedeutungslosigkeit, sondern beutet die nicht einmal gut umgesetzte Gewalt aufs Schrecklichste aus. Mir erschließt es sich schon nicht, warum es ein Remake brauchte, aber noch weniger erschließt sich mir der Zweck dieser Fortsetzung. Immerhin entkommt der dritte Teil, der versucht etwas anderes zu erzählen und in seinen Ansätzen ganz interessant ist. 

5. Alles über Serien:

Im Juli habe ich mich wieder etwas intensiver mit Scrubs beschäftigt. Ich finde Sitcoms generell sehr interessant, weil es ihnen in ihren besten Ausführungen gelingt, in komprimierter Form das Interessante in der Banalität des Alltags zu finden, und in ihren schlechtesten, sehr viel über den Zeitgeist zu kommunizieren. So sagt 2 Broke Girls, die ich für eine schreckliche Serie halte, sehr viel darüber aus, in was für einer verlogen liberalen und sexualisierten Gesellschaft wir doch leben. Die Serie möchte uns die Unabhängigkeit und Stärke der Protagonistinnen kommunizieren, erzählt jedoch die Geschichte von zwei Frauen, die auch aus den feuchten Träumen eines 13-jährigen stammen könnten. Auch verkörpert sie das schreckliche Lifestyle-Bild der vermeintlich offenen und liberalen Großstadt, in dem gefühlt alle sich an den Händen haltend durch die Straßen hüpfen und eine Musical-Nummer trällern. Dabei ignoriert diese Serie komplett wie unsympathisch (und eben nicht liberal) ihre Charaktere doch sind.

Ein Gegenbeispiel für eine sehr gute Sitcom stellt Scrubs dar. Hier wird nicht nur sehr eindringlich der Mikrokosmos Krankenhaus in seinen öffentlichen und privaten Strukturen verstanden, auch geht die Serie sehr einfühlsam auf zwischenmenschliche Probleme ein, ohne sie jemals auszubeuten. 

6. Für den August plane ich:

In diesem Monat habe ich begonnen mich vermehrt an die Werke von Jean-Luc Godard  (Außer Atem) und Ingmar Bergmann (Herbstsonate) heranzutasten. Das würde ich gerne ausbauen und noch die bereits bei mir vorliegenden Filme von Wim Wenders (Das Salz der Erde) abarbeiten. 

7. Filmschaffende(r) des Monats:

Für mich geht dieser Titel diesen Monat an Tom Cruise: Wenigen Schauspielern gelingt es eine solche Dynamik in einen Action-Film zu bringen, seine Leistungen bezüglich der Stunts sind unnachahmlich und so hat er einen beträchtlichen Teil dazu beigetragen, dass Mission: Impossible - Fallout ein voller Erfolg geworden ist. 

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film erinnert:

Ich bin frisch in die Semesterferien gestartet und habe meine Prüfungen hinter mich gebracht, weshalb ich recht entspannt und ausgelassen gelaunt bin. Daher fühle ich mich direkt an einen meiner Lieblingsfilme erinnert, den ich in den letzten Tagen mal wieder gesichtet habe. Happy Gilmore ist wohl nur eine solide Komödie, hat sich in den letzten Jahren jedoch eine Sonderstellung in meinem Herzen erarbeitet. Ich verbinde diesen Film mit einer Zeit, die für sehr glücklich, sehr ausgelassen und entspannt erschien. 

9. Thema des Monats: Meine Gedanken zu MBs Kriegsspecial:

Da gab es natürlich gewohnt tolle Beiträge hier auf moviebreak. Was hat da man da noch für eine andere Wahl als einen fetten Daumen nach oben zu geben? Generell gefällt mir dieses Konzept, in dem man einem Genre o.ä. einen ganzen Monat widmet. Da werde ich mich in Zukunft auch mal beteiligen!

GoldenEra

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