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Monatsrückblick März - Bristleback

Smooli

Von Smooli in Moviebreaks Monatsrückblick: März

Monatsrückblick März - Bristleback Bildnachweis: @ Paramount

1. Highlights aus den Kinosälen:

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri - Lustigste Tragödie oder tragischste Komödie? Ich glaube, alles wurde zu diesem Film schon gesagt, ich hätte nicht wirklich viel neues hinzuzufügen. Brügge sehen ... und sterben? bleibt nach wie vor mein Lieblingsmcdonagh, mit Three Billboards kam er seiner 2008er-Perle aber bedrohlich nahe. Frances McDormand war eine Offenbarung.

Call Me By Your Name - Ein perfektes Beispiel dafür, wie zweitrangig ein Plot sein kann. Call Me By Your Name lebt eher von seiner Kamera, seiner Musik und v.a. den Performances der Darsteller. So mikrokosmisch, nah und menschlich, dass kein Pfirsich unberührt bleibt. Beim Monolog von Michael Stuhlbarg am Ende musste auch ich letztendlich kapitulieren. Was mir besonders gefiel: Homosexualität ist in dem Film kaum ein Thema. Das ist ein Film über die Pubertät und die erste Liebe, nicht über Homosexualität, sodass die Gay Bros normalisiert werden, so wie es sich gehört. Bis auf ein oder zwei Randbemerkungen wird nie angesprochen, dass sie schwul sind, nie zögern sie, weil es die 80er sind und sie Angst haben entlarvt zu werden. In jedem anderen Film hätte es einen Punkt in der Story gegeben, wo sie sich trennen, weil ihr Umfeld ihre Liebe nicht toleriert ... nicht hier.

I, Tonya - Wie die Person der Tonya Harding selbst, hat auch I, Tonya diese harte und skurille Energie an sich, der man sich nur schwer entziehen kann. Die Kamera und v.a. der Schnitt und der Einsatz der richtigen Musik spielt hier eine enorm wichtige Rolle und dient als die primäre Quelle für diese Energie, die unterhaltsamer nicht sein könnte. Dann haut man noch ein paar snappy Dialoge, eine Auseinandersetzung mit der amerikanischen Klassendiskriminierung und die Katastrophengeilheit der Medien und des Volkes rein in die Suppe und fertig ist ein Film, dessen Magie nur schwer zu leugnen ist. Schade für Margot Robbie, dass sie gegen Frances McDormand antreten musste, die mit ihrer Rolle in Three Billboards jeden besiegt hätte. Sonst wäre Margot Robbie der stärkste Oscar-Kandidat gewesen. 

mother! - Nie wieder möchte ich mother! sehen ... außer dann, wenn ich Unwissende in die Höhle des Löwen schicke und zusehe, wie ihr Hirn zu Rührei wird. mother! ist die realistischste Darstellung eines wahren Alptraums in seiner schlimmsten Form. Mmmhh, Babydarm. 

2. Flops aus den Kinosälen:

Darkest Hour - Kein wirklich schlechter Film. Aber bis auf das Kostüm- und Setdesign, die fantastischen Performances der Darsteller (OLDMAN!! Timothée Chalamet hätte aber trotzdem gewinnen sollen. Seine Rolle und Darstellung war einfach wichtiger/mutiger/nuancierter/einfach besser) und der tollen Kamera (die manchmal etwas 'protzig' wirkte), gab es recht wenig zu sehen und zu fühlen in Darkest Hour. Manche Charaktermotivationen waren unverständlich und wirkten zu passend und gewollt. Wenn am Anfang des Films Halifax (grandios: Stephen Dillane) den Posten des Premierministers ablehnt, führt dies seine gesamte antagonistische Rolle gegen Churchill im Rest des Films irgendwie ad absurdum. Aber naja. Ich hab's gerne geguckt. Die Geschichte lädt aber nicht zum Hinterfragen ein.

3. Highlights im Heimkino:

Mad Max: Fury Road - Eine Heavy-Metal-Lawine aus Sand, Öl und Rost. Keinen anderen Film habe ich in so kurzer Zeit so oft gesehen. Keine vier Jahre alt ist dieser Film! Gesehen habe ich ihn ein Dutzend Mal! Wenn ich sage, dass Fury Road jedes Mal aufs Neue fesselt, bin ich mir nie sicher, ob das noch stimmt. Und wenn ich mich dann wieder hinsetze und mir nach 40 Minuten plötzlich auffällt, dass ich es nicht gewagt habe, meine Augäpfel vom Bildschirm abzuwenden und zwischendurch anfange zu lachen, weil ich nicht glauben kann, was mir hier wieder serviert wird, wird's mir wieder bewusst. Fury Road ist ein modernes Meisterwerk und zeigt, was für ein mächtiges Instrument eine gut-durchdachte Actionchoreographie im Medium Film sein kann. Bester Actionfilm des Jahrzehnts, starker Anwärter auf "Bester Actionfilm aller Zeiten".

Ordinary People - Tolle Gradwanderung zwischen subtil und nachvollziehbar. Super Charakterstudie über eine von einem Verlust traumatisierte Familie, die verzweifelt versuchen die Fassade aufrecht zu erhalten. Donald Sutherland bringt so viel Schmerz und Liebe und Hilflosigkeit in seine verzweifelte Figur. Toll!!

Annihilation - Vielleicht nicht ganz die intellektuelle Herausforderung, die ich mir nach Ex Machina von Alex Garland erwartet hatte, dennoch war Annihilation stets überraschend und fesselnd, auch wenn ich die Botschaft hinter dem Ganzen etwas einfach fand. 

Kedi - So herzerwärmend, dass man zwischendurch mal anfangen könnte zu heulen, weil einem das Herz explodiert ist. Ein kleiner Einblick in das katz-tastische (sry) Mikrokosmos der Katzenpopulation Istanbuls, wo sich alle um alle Katzen kümmern. Auch wenn hier durchaus gecherrypickt wird, ist es schwer sich der Empathie von Leuten zu entziehen, die das Bisschen an Besitz, das sie haben, mit ihren vierbeinigen Nachbarn nur zu gerne teilen. Ich war ja eigentlich immer ein Hundemensch ... aber so 'ne Katze ist eigentlich auch echt cool.

Fluch der Karibik - Zum ersten Mal mit der 11-jährigen Schwester gesehen. Immer noch gut. Macht immer noch Spaß. Ausgezeichnet mit dem Multigenerationssiegel.

The Meyerowitz Stories - Vielleicht war ich hier nicht ganz das Zielpublikum, was wahrscheinlich auch der Grund gewesen ist, wieso ich Meyerowitz Stories, genau wie jeden Noah Baumbach-Film seit Frances Ha auch, mit so einem minimalen, bitteren Beigeschmack genossen habe. Ist gut, aber halt einfach kein Frances Ha. Aber immer noch gut. Man vergisst sehr gerne, wie gut Adam Sandler und Ben Stiller sein können, wenn ihnen ein guter Stoff vorgelegt wird ... egal, ich bin dann mal Frances Ha wieder gucken.

Alien - Die kleine Schwester wollte mutig sein und einen Horrorfilm sehen. It musste nach fünf Minuten abgebrochen werden (kein Fan von Clowns). Alien fand sie aber toll und da war ich ja schon so ein bisschen stolz. Wirklich Angst hatte sie nicht, die Jump Scares haben aber gut gewirkt und super bedrohlich und eklig fand sie das Alien auch. Danke, Giger. Die Frage ist jetzt, ob ich in ihr eine lebenslange Faszination mit starken Frauenrollen geweckt habe oder ihre zukünftige Entwicklung mit all den Penis-Metaphern durcheinander gebracht habe. Mal sehen. Wenn sie sich in 5-6 Jahren als lesbisch outet, weiß ich, woran's lag.

Aliens - Kleines Kind als Identifikationsfigur, mehr Action. Den fand sie sogar noch besser. Sie wollte gleich Alien 3 sehen. "Gibt's nich", sagte ich. Als nächstes steht an: The Thing oder The Fly. Stimmt ab!

4. Flops im Heimkino:

-

5. Alles über Serien:

Bad Banks - FUCKING FINALLY. Na geht doch, liebes ZDF! Weiter solche Qualität abliefern, dann gucke ich auch sehr gerne deutsches Zeuch.

Homeland - Staffel 1 war mega. Staffel 2 und 3 war bläh. Staffel 4 und 5 waren nicht schlecht genug, um mich zum Aufhören zu zwingen. Staffel 6 war wieder echt gut. Staffel 7 hat ein paar Knoten im Plot, wo ich mir denke "Hä?", aber ja, doch. Im Großen und Ganzen echt spannend und ich habe keine Ahnung, wie es enden wird. Was ich v.a. gut finde: Carries bipolare Störung ist wieder in den Fokus gerückt. Carrie ist nicht plötzlich von ihrer Krankheit geheilt, weil sie jetzt Mutter ist und das die PG-Art und Weise wäre diese Geschichte zu erzählen. Ne, ganz im Gegenteil, es wird schlimmer und sie ist einfach 'ne scheiß Mutter, weil sie von allem überfordert ist und einfach nix auf die Reihe bekommt ... und ich guck ihr gerne zu beim Failen, weil ich verstehe, wieso sie failt. Komisch, wenn etwas frustrierend sein sollte, aber so gut geschrieben und gespielt ist, dass man es versteht und gerne mitgeht. Nach wie vor wahr: Claire Danes = Best Cryer on TV!

6. Für den April plane ich:

Mir ausdenken, was ich im Mai vorhabe, damit ich was cleveres für den Monatsrückblick April habe.

7. Filmschaffende(r) des Monats:

Wer auch immer gerade in Deutschland versucht Qualitätsfernsehdramen für ein erwachsenes Publikum zu produzieren. Mit den ständig sinkenden Quoten sind die Sender gezwungen auf den Markt zu reagieren, selbst wenn es bedeutet sich von der zeitlich unflexiblen TV-Ausstrahlung und der loyalen Rentnerzuschauerschaft zu trennen. ZDF und Arte haben mit Bad Banks einen weiteren guten Schritt getan. Deutschland 83 vor ein paar Jahren war klasse und über Babylon Berlin höre ich ebenso gutes. Das Talent ist da, es war schon immer da. Hoffentlich ist es bei denen da ganz oben auch endlich angekommen. Jedenfalls kann ich's kaum erwarten zu sehen, was hierzulande noch so produziert werden wird.

8. Mein Monat hat mich irgendwie an diesen Film Wasauchimmerdasist erinnert:

#DeadlinesAreMyKryptonite

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