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Ausnahmezustand!

Felidae

Von Felidae in Mundstuhl - "Ausnahmezustand"

Ausnahmezustand! Bildnachweis: Edel Germany GmbH

Inhalt

Lars und Ande, besser bekannt als „Mundstuhl“, zählen seit fast 20 Jahren zu den beliebtesten Comedy Duos im deutschen Fernsehen. Egal ob sie mit der Gitarre bewaffnet ein Lied trällern und sich dabei um Sinn und Unsinn so mancher Textzeile streiten, in die Rollen von Siegfried und Roy, Peggy und Sandy, oder Dragan und Alder schlüpfen um politisch hochgradig inkorrekten Blödsinn zu verzapfen, oder einfach nur aus ihrem Leben erzählen, in ihrem neuen Bühnenprogramm „Ausnahmezustand“ bleibt kein Auge trocken.

Kritik

Während ein Mario Barth mittlerweile ganze Stadien füllt und sich manch einer leise fragt ob an dem bekannten Klischee, nämlich das wir Deutschen über keinen Sinn für Humor verfügen würden, doch das ein oder andere Fünkchen Wahrheit dran ist, zieht es das Frankfurter Comedy Duo „Mundstuhl“ in ihrem neusten Programm vor ein überschaubares Publikum. Quasi zurück zu den Wurzel, in die Clubs, dort wo es einst angefangen hat. Doch Stadionatmosphäre will eh nicht so recht in das Bild der sympathischen Komiker fallen, denn wenn sie eines im Laufe ihrer Karriere gemeistert haben, dann die Interaktion mit dem Publikum.

Bereits mit ihrer ersten Nummer, einer musikalischen Interpretation von „El Lute“, einem Song von Michael Holm über einen spanischen Dieb und Ausbrecher, setzen sie eine Marke für den restlichen Abend. Die verfügen jedoch nicht nur über eine großartige Präsenz auf der Bühne, sondern auch über diese ganz bestimmte Chemie, denn im Hause „Mundstuhl“ herscht nicht nur traute Zweisamkeit und so fliegen auf der Bühne schon mal die Fetzen. Natürlich ist das Ganze einstudiert und im Vorfeld geplant, dennoch geben die humoristischen Keilereien zwischen den Beiden dem ganzen Programm erst die richtige würze.

Inhaltlich ziehen die Beiden in „Ausnahmezustand“ eine Schneise durch sämtliche Bereiche des Alltäglichen Lebens. Da wird über das Für und Wieder von heizbaren Pinguinen diskutiert, ökologisch abbaubare Gummistiefel aus Holz beworben und Themen wie Liebe, Sex und Tod dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Leider schlüpfen die Zwei auch immer wieder in alt bekannte Rollen, wie die der schwulen Altmagier Siegfried und Roy, was inhaltlich dem Konzept der restlichen Show grundlegend im Weg steht. An Stelle von authentischer Bühnenatmosphäre treten alt bekannte Klischees und überzeichnete Figuren. Der Quotentürke und der Hartz 4 Ossi reichen sich hier die Klinke in die Hand und eine schlechte Pointe jagt die nächste. Von der bissigen und satirischen Comedy, die dem Zuschauer noch zu beginn des Programms präsentiert wurde, bleibt an dieser Stelle leider nicht mehr viel übrig.

Doch sei es drum, schließlich kommt der Erfolg der Beiden nicht von ungefähr und so geben sie dem zahlenden Kunden eben das was er will, auch wenn der ein oder andere Sketch schon fasst Fremdschämfaktor besitzt.

Positiv betrachtet ist so jedoch auch für jeden Geschmack etwas dabei, egal ob man einen netten Lacher für Zwischendurch sucht, oder den beiden einfach nur gerne bei herrlich belanglosen Diskussionen lauscht, Spaß ist hier im Grunde garantiert.

DVD Extras:

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Zu den Highlights zählt ganz klar das Bonus Material, in dem sich Lars und Ande völlig ungeschminkt von ihrer privaten Seite zeigen, eben jene, die auch so oft auf der Bühne durchscheint und die einen großen Teil von der Authentizität des sympathischen Duos ausmacht.
Wäre da nicht ein kleiner Haken, denn selbst wenn man dank Arthritis in den Händen für die Bedienung des DVD Menüs 3 Minuten bräuchte, hätte man sämtliche Extras dennoch in unter 10 Minuten abgefrühstückt. Ein kurzer Auftritt im Hotel, ein Musikvideo und ein kleiner Sketch, so etwas stellt man vielleicht kostenlos auf seine Facebook Seite, aber doch bitte nicht ernsthaft als Bonus Inhalt einer DVD


Fazit:

In ihrem neusten Bühnenprogramm setzen die alten Hasen von „Mundstuhl“ auf alt bekannte Routine. Es wechseln sich vorgefertigte Sketche, billiger Klamauk, Musik und ein Humor unterhalb der Gürtelinie ab, was in seiner Mischung zwar keine kohärente Masse ergibt, den Zuschauer aber dennoch für 90 Minuten ganz gut unterhält. Mit Sicherheit keine Bewerbung für einen weiteren Echo, aber immer noch eine Spur besser als der Einheitsbrei der sonst am deutschen Comedyhimmel so herum schwimmt.

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