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"My Hero Academia" - Vol. 1 - Kritik

Bristleback

Von Bristleback in "My Hero Academia" - Vol. 1-3 - Kritik

"My Hero Academia" - Vol. 1 - Kritik Bildnachweis: @ Kazé

Einleitung

Das allseits beliebte Shonen-Genre in der Kunst des Manga und Anime ist schon so alt, wie die Kunst selbst. Spätestens nach Dragon Ball etablierte sich ein gewisses Muster, dass viele Shonen-Serien in Wellen kommen und gehen. Waren One Piece und Naruto noch Teil der letzten Welle, die sich enorm von Akira Toriyamas Magnum Opus Dragon Ball Z inspirieren ließen, ist My Hero Academia Teil einer neuen Generation des Shonen-Genres, die endlich aktiv begonnen hat Genre-Klischees in Frage zu stellen und sich an das Lösen von Problemen gemacht hat, die schon längst überfällig sind.

Inhalt

Es geht um den jungen Izuku, der gerne Superheld werden möchte in einer Welt, in der 80% der Weltbevölkerung eine Superfähigkeit besitzen. Das Superheldentum ist zu einem Beruf geworden und um ein Held zu werden muss es Izuku auf die renommierte U.A. High School schaffen. Leichter gesagt, als getan: Izuku gehört zu den 20%, die ohne eine besondere Fähigkeit geboren wurden. Dennoch bewirbt er sich, nachdem er seinem Idol, der #1 der Heldenliste, All Might, über den Weg läuft und dieser ihn unter seine Fittiche nimmt.

Kritik

My Hero Academia folgt in seinem grundlegenden Konzept strikt den Regeln des Shonen-Hauses: Es geht um den männlichen Protagonisten, dessen Ziel es ist "der Beste" (in diesem Fall "der beste Superheld") zu sein und er dieses Ziel mit eisernem Willen verfolgt und Siege erringt, die er seinen Schwächen nach eigentlich nicht erringen dürfte, es aber trotzdem tut, weil er und seine Freunde "ganz dolle an ihn glauben". Wie My Hero Academia diese Tropes auf den Kopf stellt, ist in den ersten fünf Episoden, die der Volume 1 beiliegen, noch nicht ganz ersichtlich (deshalb sei hier geraten, mich einfach beim Wort zu nehmen und gespannt auf die nächsten zwei Volumes zu warten, sodass die gesamte Staffeln in ihrer Gänze genossen werden kann).Dass diese Serie aus dem Animationshaus BONES (Fullmetal Alchemist, Mob Psycho 100) aber dennoch es wagt, gegen die etablierten Strukturen zu rebellieren, sieht man u.a. an dem bunten Cast an Nebenfiguren. Was sofort auffällt, ist dass die weiblichen Charaktere in der Sausage Party nicht mehr untergehen, sondern auf einem ebenbürtigen Niveau dargestellt werden—äußerst unüblich für eine Shonen-Serie. Generell fällt die Darstellung von weiblichen Charakteren um einiges weniger geschmacklos aus. 

Was v.a. für westliche Zuschauer sehr erfreulich sein wird, ist wie unjapanisch die unzähligen Designs in My Hero Academia ausfallen, ob es nun um Helden, Schurken, Städte oder Kleidung geht. Der Einfluss von Marvel und DC Comics ist in jeder Episode mehr als offensichtlich, wodurch eine tolle Sympiose aus japanisch-exotischer, kreativer Seltsamkeit und westlich-bombastischer Direktheit erreicht wird. Vor allem zu gefallen wissen hierbei die komischen Kräfte, bei denen man sich nun wirklich nicht gescheut hat, auch mal lächerlich oder absurd zu werden.

My Hero Academia hat sich von der endlosen Serialisierung verabschiedet, die im Shonen-Genre so allgegenwärtig ist. One Piece z.B. erscheint seit 1999 wöchentlich, was zur Folge hatte, dass viele Storystränge sich endlos ziehen, da sich die Studios nicht nur gezwungen sehen, sich beeilen zu müssen—sie können endlos viele Episoden produzieren—sondern waren auch oft an den Manga gebunden, der parallel zur Serie läuft und mussten vorsichtig sein, diesen nicht einzuholen. Die Staffeleinteilung in My Hero Academia hingegen sorgt für eine klare Storystruktur, die zackig vonstatten geht und mit klaren Hoch- und Tiefpunkten sehr schnell für viel Spannung sorgt.

Fazit

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Diese Strategie des Anime-Verleihers Kazé die Staffeln in jeweils drei Volumes einzuteilen, nervt schon etwas (Teil 1 ist seit dem 30.03.2018 im Handel erhältlich). Gerade wenn die Serie anfängt spannend zu werden, sieht man sich plötzlich gezwungen aufzuhören. Wie dem auch sei: My Hero Academia ist eine bunte und extrem charmante Coming-of-Age-Actionserie, die das alteingesessene Shonen-Genre in das Hier und Jetzt zerrt, indem es wagt in allen Belangen die fundamentalen Konzepte seines Genres herauszufordern (Mega-Boobs adieu!), ohne die Qualitäten dessen zu beschädigen. Im Gegensatz zur Konvention akzeptiert und feiert My Hero Academia die Vielfalt in unserer heutigen Gesellschaft mit fantastisch-kreativen Designs, nachvollziehbaren Charakteren und einer Lasterladung an Charme. 


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