The Yotsuya Ghost Story - basierend auf der Erzählung Yotsuya Kaidan, ist nur eine von unzähligen Verfilmungen der Vorlage. Dort geht es um die Verführung eines moralisch schwachen Mannes durch einen mephistoesken Wiederling. Am Ende tötet der arme Schirmmacher seine eigene Frau, um in eine reiche Familie einzuheiraten, wird aber vom ruhelosen Geist der Gattin in den Wahnsinn und schließlich in den Tod getrieben.
Die Programmgestalter nahmen sich dieser klassischen Geschichte an, um in einem interessanten Kontrastprogramm drei der Filme aufeinander prallen zu lassen. Zu sahen war neben dem bereits erwähnten The Yotsuya Ghost Story (1949, gezeigt Freitag Abend) auch The Ghost Story of Yotsuya (Nobuo Nakagawa, 1959) und Yotsuya Kaidan (Kenji Misumi, 1959), die sich zwar inhaltlich nur im Detail variierten, aber durchaus beachtbare Unterschiede in der allgemeinen Ausrichtung (im Besonderen in der Darstellung der moralischen Verfehlungen des Protagonisten, Täter/Opferrolle) und der Ausstattung bemerkbar machten. Für den Samstag mussten die willigen Besucher aber etwas Sitzfleisch mitbringen, denn die beiden Filme liefen hintereinander weg.
Ob ich in diesem Fall nicht mit dem regulären Programm des Festivals besser beraten gewesen wäre, ist eine legitime Frage. Auf jeden Fall war der direkte Vergleich mehrerer inhaltlich ähnlicher Filme, die sich aber durch ihre recht unterschiedlichen Produktionsbedingungen voneinender unterschieden. eine Erfahrung wert.
Gleichzeitig war für mich nach Yotsuya Kaidan Schluss, denn die leider verfrühte Abreise stand an, die das schale Gefühl des Verpassens beeinhaltete. Denn auch der Sonntag war mit guten Filmen gespickt. So standen am Ende elf Filme auf der Haben-Seite. Das lässt sich nächstes Jahr sicherlich noch steigern.
Yotsuya Kadian gibt es in voller Länge auf YouTube.