Das Filmfestival ist in verschiedene Sektionen unterteilt. In Nippon Cinema, - Vision und - Animation sind die drei Hauptteile des Festivals und bilden den aktuellen japanischen Film ab. Dabei werden in Nippon Cinema, wie der Name erahnen lässt, japanischen Kinoproduktionen gezeigt. In diesem Jahr widmete man sich verstärkt dem Werk von Kiyoshi Kurosawa, der auch als Star-Gast den Nippon Honor Award erhielt. Mit Creepy und Journey to the Shore waren zwei seiner aktuellen Werke im Wettbewerb vertreten. Tokio Sonata und Cure waren ebenfalls zu sehen.
Das weitere Programm stellte sich ebenfalls aus bekannte Namen zusammen. Shion Sono war mit zwei Filmen dabei, die unterschiedlicher nicht sein können und hier und da stoß man auch als mittelmäßig im asiatischen Kino verwurzelter Zuschauer auf vertraute Namen.
Die Sektion Nippon Visions stellt ein Stück ein Kontrastprogramm zur Cinema-Sektion dar und zeigt den japanischen Film von einer ganz anderen Seite. Hier laufen Kurzfilme, Pink-Movies und Dokumentation, unter denen sich definitiv auch sehenswerte Perlen verstecken. Wie auch bei Nippon Cinema wurde wieder ein Audience Award verliehen, bei dem die Zuschauer über Abstimmzettel einen dotierten Preis vergaben. In Nippon Animation waren einige Animationsfilme zu sehen, die, nicht dem Klischee entsprechend, auch durchaus ruppig zur Sache gingen.
Besonderes Augenmerk für mich persönlich bildetete die Sektion Nippon Retro in Kooperation mit dem Deutschen Filmmuseum. Ein weites Feld, was, wie ich finde, aber schwer zu erschließen ist. Den Fokus legte man in diesem Jahr auf japanischen Geister-Filme, sogenannte Kaidan-Geschichten . So sind moderne Klassiker wie Ju-On oder The Ring auch nur Abwandlungen der alten Sagen, in Nippon Retro befasste man sich aber mit Filmen aus den 50er und 60er Jahren, die ausnahmslos analog gezeigt wurden.
Unter Nippon Culture war das vielseitige Rahmenprogramm zusammengefasst. Von Workshops wie der Synchronisation von Animes, über Podiumsdiskussionen um den japanischen Film und seine Motive, bis zum Essen (natürlich) konnte man in eine andere Welt eintauchen. Unter Nippon Kids wurden dann noch einige kindgerechte Filme für die ganze Familie angeboten.