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One Piece - Ja, es läuft immer noch … und ist besser, als je zuvor

Bristleback

Von Bristleback in One Piece - Ja, es läuft immer noch … und ist besser, als je zuvor

One Piece - Ja, es läuft immer noch … und ist besser, als je zuvor

16 Jahre, 12 Kinofilme und sage und schreibe ~700 Episoden später ist „One Piece“ so populär wie noch nie zuvor und lockt in Japan wöchentlich 7-10 Millionen Zuschauer vor die Glotze - und das nicht grundlos. Das Abenteuer von Monkey D. Ruffy (oder Luffy, wie er im Original heißt) war zu Beginn noch eine feine, kleine Geschichte über Freundschaft, Mut, Kampfgeist, Ausdauer und andere Themen, die besonders eine männliche Zielgruppe ansprechen sollen. Diese sehr Genre-typischen Botschaften des sogenannten „Shōnen“-Genres sind mittlerweile auch nicht wirklich anderen Themen gewichen; viel mehr wurde die Geschichte des Gummi-Manns im Laufe der Zeit „erwachsener“. Rassismus wurde zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt ein essentieller Teil der Story; Drogenkonsum, Korruption, Völkermord, Terrorismus, Politik sind nur wenige Beispiele, die Schöpfer Eiichiro Oda in seine Geschichte eingebettet hat. Generell wird es mehr als deutlich, dass Oda selbst, der „One Piece“ im zarten Alter von nur 22 Jahren startete, mit seiner Kreation gemeinsam reifte und sich auch nicht scheute den spaßigen Slapstick und die epische Action mit traurigen und deprimierenden Einlagen zu unterbrechen. Auch ist sich Oda nicht zu schade die Gesellschaftskritik-Keule auszupacken, wenn die Story es hergibt. So wurde in einer aktuellen Episode eine Brücke zur Übervolkerung und verantwortungslosem Bevölkerungswachstum vieler “Dritte Welt”-Länder geschlagen, zur Ghettoisierung ganzer Bevölkerungsgruppen, zur Sklaverei und Diktatur. Parallelen werden aufgebaut zu Martin Luther King und zum Dritten Reich, ohne dabei zum Selbstzweck zu verkommen. Oberflächlich gesehen ist “One Piece” eine lustige Action-Serie, doch ist sie was die Thematik betrifft, oftmals viel schlauer als man auf dem ersten Blick erkennt.

Was „One Piece“ schon immer von anderen „Shōnen“-Serien, wie „Naruto“ und „Dragon Ball“ absetzte, war sein fast schon manisch-aggressives Worldbuilding. Obwohl Ruffy zum Protagonisten gekürt wird und die Serie sich um die Strohhut-Piratenbande dreht, sind sie keineswegs der Mittelpunkt des „One Piece“-Universums - nicht mal annähernd. Viel mehr sind Ruffy, Zoro, Nami & Co eine winzige Randnotiz in einer Welt, die durchtränkt ist mit den verschiedensten Gruppierungen, Organisationen, Fraktionen, Charakteren mit den unterschiedlichsten Motivationen, Verschwörungen und den Menschen, die - nicht ganz unähnlich wie in "Game of Thrones" - mittendrin leiden, während die Großen und Mächtigen die Fäden ziehen. Das „One Piece“-Universum expandiert ständig und unaufhörlich in alle erdenklichen Richtungen; Mythen, Legenden und Gerüchte werden fast dauernd kreiert, aufgelöst oder weiter ausgebaut. Manche Fragen, die ganz am Anfang der Geschichte aufgeworfen wurden, warten selbst nach 700 Episoden immer noch auf eine Auflösung, andere wiederum wurden beantwortet, nur um weitere Fragen zu hinterlassen und den Zuschauer in einen Strudel der Neugier zu locken. Von Wissensdurst gepeinigt, stürzt man sich daraufhin nur weiter in diese absolut durchgeknallte Welt. Sicherlich kommt euch das bekannt vor: Es war der selbe Grund, wieso wir „Lost“ sechs Jahre unseres Lebens geschenkt haben. Wir wollten wissen, was das Rauchmonster ist. Wir wollten wissen, was in der Luke ist, wie der Eisbär auf die Insel kam und was die Dharma Initiative war. „One Piece“ schafft es hervorragend uns auf ähnliche Weise in seine Welt zu zerren und zwingt uns an seinen Mysterien und Legenden mit Fan-Theorien die Zähne auszubeißen. Selbstverständlich ist „One Piece“ aufgrund seiner Länge in diesem Sinne nicht gepaced, wie „Lost“. Schlag auf Schlag bekommt man nicht in jeder Episode eine Information, die alles auf den Kopf stellt. Doch wenn es mal passiert, sitzt man selbst Minuten nach dem Ende der Episode noch vor dem Bildschirm, ungläubig, dass man dieses eine Etwas seit Beginn der Serie vollkommen falsch interpretierte.

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