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Marsch durch die Hölle & Hölle des Dschungels

Souli

Von Souli in Pidax Film-Klassiker: Marsch durch die Hölle & Hölle des Dschungels

Marsch durch die Hölle & Hölle des Dschungels Bildnachweis: © MGM | "Jungle Heat" ('57)

„Marsch durch die Hölle“ (1956)

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Handlung:Jean Paget, eine englische Sekretärin, kommt aufgrund einer Erbschaft in den 1950er Jahren nach Malaysia zurück und gräbt in den schrecklichen Erinnerungen, die sie mit diesem Land verbindet: 1942 wird die britische Kolonie von den Japanern okkupiert. Jean gehört zu denjenigen, denen die Flucht nicht mehr gelingt. Während Männer in Lager kommen, schicken die Japaner die Frauen und ihre Kinder auf eine gewaltsame Odyssee durch das Land. Es sind Höllenqualen, die Jean und die anderen erleiden müssen angesichts der ständigen Konfrontation mit Tod, Krankheit und Gewalt...

Kritik: In der Spätphase seines Schaffens behandelte der britische Regisseur Jack Lee mit „Marsch durch die Hölle“ ein Thema, welches sich bis heute ob seiner (wahrscheinlich?) alleinigen kinematographischen Aufbereitung erfreuen darf: Die japanische Okkupation Malaysias, welches zu Zeiten des zweiten Weltkrieges noch zur Kolonialmacht England gehörte. Dass sich „Marsch durch die Hölle“ aber weniger darum schert, die damalig vorherrschenden Zustände der Frauen, die gezwungen wurden, durch den malaiischen Dschungel zu marschieren, akkurat zu dokumentieren, sondern lieber den suggestiven Mechanismen des Kinos Auftrieb verleiht, verwässert die inhärente Relevanz der Produktion natürlich ein Stück weit. Anderseits jedoch muss man „Marsch durch die Hölle“ dahingehend in Schutz nehmen, dass es nicht in seinem Bestreben legt, eine historisch verbürgte Akribie an den Tag zu legen, sondern wirklich eine in Melodramatik getränkte Geschichte zu erzählen, in der zwischen Virginia McKenna und Paul Finch eine Liebe im Schmerz geboren wird, die in der letzten Sekunde nach kurzem Zagen auch vorbehaltlos gedeihen darf. „Marsch durch die Hölle“ artikuliert sich durch sein begreifliches Sentiment, dem Träumen von Zuhause, der Erkenntnis, das eine Heimkehr auch nicht über den Kummer einer verflossenen Liebelei hinwegtäuscht und die drakonischen Methoden des Lagerkommandanten, der seine Untergebenen genau dann in ihrem Humanismus entlarvt, wo sich gerade wieder ein Moment des Friedens hätte einstellen können. Dass Jack Lee der Zähheit des weiblichen Geschlechts die Ehre erweist, macht „Marsch durch die Hölle“ sympathisch, da ist es dann auch in Ordnung, wenn sich Matyas Seibers Komposition bis tief ins Kathartische aufbläht.

Bewertung: 5 von 10

„Hölle des Dschungels“ (1957)

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Handlung:Hawii 1941, vor dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor. Eine Gruppe von Japaner sabotiert Industrieanlagen und Plantagen, um Verwirrung zu stiften. Unter anderem fällt ein Plantagenbesitzer einem Mordanschlag zum Opfer. Einen weiteren Anschlag kann der Inselarzt Dr. Jim Ransom verhindern. Die Ketter unheimlicher Ereignisse reißt aber nicht ab. Ransom versucht, den Drahtziehern der Anschläge auf die Schliche zu kommen. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt...

Kritik:Howard W. Koch, der seiner Zeit in Hollywood für sein ökonomisches Arbeiten bekannt war, erstarrte angesichts der erlesenen Kokospalmen und Sandstrände in Demut, als er erstmalig in seinem Leben auf der Hawaii-Insel Kauai eintraf: Es war Liebe auf den ersten Blick. Und mit „Hölle des Dschungels“ hat es Koch 1957 schon zum zweiten Mal in das tropische Paradies im Pazifik gezogen, nachdem er dort bereits drei Jahre zuvor den mit Tony Curtis in der Hauptrolle besetzten Kriegsfilm „Brückenopf X“ abgedreht hatte. „Hölle des Dschungels“ ist erneut ein Film, der sich seinem politischen Background zwar nicht von Grund auf verschließt, ihn sozusagen verschleiert, ihm aber gleichwohl nur soweit Aufmerksamkeit zusprechen kann, wie die damaligen Umstände die Schauwerte der Geschichte ins Rollen bringen. Wenn eine entzündete Feuerspur aus dem Dschungel für die erste Explosion des Filmes führt, liegt es „Hölle des Dschungels“ nicht daran, die Schonungslosigkeit des verantwortlichen multinationalen Komplott aufzuzeigen, der das Inselleben erst nur als anonymer Schatten sabotiert, sondern rein am sensationsheischenden Gestus der Erzählung, die permanent große Augen in den Publikumsreihen generieren möchte. „Hölle des Dschungels“ ist eben „nur“ nostalgisch-sensationalistisches Abenteuerkino, mit Lex Barker in der Hauptrolle standesgemäß besetzt, technisch auch sicherlich absolut in Ordnung, die Invasion der Japaner, die hier dann als Schlusspointe herhalten muss, macht indes mehr als offensichtlich, dass „Hölle des Dschungels“ den plumpen Effekt vorzieht als eine saubere dramaturgische Entwicklung.

Bewertung: 4,5 von 10

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