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"Planet Erde III" - Dokumentation - Kritik

siBBe

Von siBBe in "Planet Erde III" - Dokumentation - Kritik

"Planet Erde III" - Dokumentation - Kritik Bildnachweis: Polyband / BBC

Stolze 18 Jahre ist es her, seit BBC mit Planet Erde das vielleicht größte Naturdokuprojekt seinerzeit veröffentlichte. Der betriebene Aufwand suchte seinesgleichen und das faszinierende Ergebnis besitzt auch heute noch Blockbusterniveau. Unter dem Namen Unsere Erde erschien ein Jahr später auch ein dazugehöriger Film in unseren Kinos, der mit über 3 Millionen Kinobesucher in Deutschland zum riesen Erfolg wurde. Mit Planet Erde II setzte das Team 10 Jahre nach der ersten Dokureihe nochmals einen drauf und setzte direkt wieder einen neuen Maßstab in seinem Bereich. Weitere sieben Jahre sollten vergehen, bis der heiß ersehnte Nachfolger Planet Erde III die Trilogie abschließen sollte. Mit einem Jahr Verspätung ist das Ganze dank Polyband nun auch endlich in unserem Heimkinobereich in seiner originalen Schnittfassung erschienen.

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Die Erwartungshaltung ist angesichts voriger Erfolge verständlicherweise hoch, hat man die Messlatte schließlich selbst ganz nach oben gelegt. Planet Erde III führt uns in acht Folgen wieder rund um Globus an die entlegensten Orte, um dort Zeuge verschiedenster fesselnder Naturschauspiele zu werden. Dabei schreibt die Natur die aufregendsten Geschichten, die entweder witzig, dramatisch oder auch herzzerreißend sein können. Die Gesamtproduktionszeit beträgt fünf Jahre, bei der über 1900 Drehtage zusammenkamen. Es wurde auf sechs Kontinenten und in über 43 verschiedenen Ländern gedreht. Anhand dieser Zahlen lässt sich bereits veranschaulichen, was man bei der Sichtung auch selbst schnell feststellt: Der aufgebrachte Aufwand und das eingeflossene Herzblut der Crew sind enorm und immer wieder stellt man sich die Frage, wie es überhaupt möglich war, diverse Szenen mit der Kamera einzufangen. 

In den über 17 Jahren zwischen Teil 1 und 3 hat sich technisch natürlich viel getan, das eingesetzte Equipment (Drohnen, High-Speed-Kameras, ferngesteuerte Tiefseefahrzeuge uvm.) ermöglicht heute Bilder, die es damals so nicht gegeben hat. Das führt unter anderem zu tollen Spielereien, wenn es zu speziellen Kamerafahrten, Zeitlupeneffekten oder Zeitraffer kommt, die bestimmte Momente besonders eindrucksvoll hervorheben. Wenn es in den acht Folgen in verschiedene Lebensbereiche wie Wüsten, Ozeane, Küsten oder Wälder geht, sind die gefilmten Szenen schlicht spektakulär und von absoluter Schönheit gekrönt, die wirklich jeden zum Staunen bringen sollten. 

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Dabei geht die Serie auch stets auf die klimatischen Veränderungen ein und was diese für einzelne Biotope bedeutet. Oder wie durch menschliche Einflüsse völlig neue Zusammenspiele mit der Natur entstehen. Gerade zum Ende hin nimmt der Mensch eine immer größere Rolle in der Serie ein – sei es nun auf positive oder auch negative Weise. Wir sehen, wie durch uns Ökosysteme ge- oder gar zerstört werden, aber auch, wie durch kräftiges Engagement anderer diese wieder mühsam aufgebaut werden können. Und auch wie die Tierwelt sich zum Teil neu orientieren muss und womöglich sogar neue Vorteile für sich entdeckt. Beispielsweise haben sich Seerobben mittlerweile so an den Fischfang angepasst, dass sie bewusst an und innerhalb von Fischernetzen auf Beutejagd gehen. Und während umhertreibender Plastikmüll für viele Wasserbewohner lebensbedrohliche Folgen hat, bietet er anderen wiederum Schutz und Komfort vor Artgenossen. Ein gewisser belehrender Unterton schwingt dabei stets mit, hat angesichts der vielen Baustellen auf der Erde aber auch durchaus seine Daseinsberechtigung.

Im Original begleitet übrigens wieder der britische Tierfilmer und Naturforscher David Attenborough auf sympathische Weise als Sprecher durch die Folgen, der selbst mit seinen mittlerweile 98 Jahren noch mit Herz und Seele beteiligt ist. In der deutschen Fassung übernimmt Christian Schult wie gewohnt den Job, der eine erstklassige Alternative darstellt. Und damit Planet Erde III auch zum echten Klangerlebnis wird, ist erneut Hans Zimmer (Dune, Inception) als Komponist an Bord (hier reinhören in den Soundtrack). Unterstützung erhält er dabei unter anderem von der britischen Indie-Rockband Bastille („Things We Lost In The Fire“).


Heimkinoauswertung

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Polyband veröffentlichte Planet Erde III in der ungekürzten Schnittfassung, inkl. englischer Tonspur mit Sir David Attenborough am 23. Februar 2024 auf dem deutschen Heimkinomarkt. Die uns vorliegende Blu-Ray weiß technisch voll zu überzeugen, sowohl Bild (1,78:1) als auch Ton (Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1) sind überaus gelungen. Warum Polyband allerdings auf eine 4K UHD-Veröffentlichung verzichtet bleibt unverständlich, zumal eine solche in den USA erschienen ist und somit einfach umsetzbar gewesen wäre. Neben den acht Folgen a 50 Min. gibt es als Bonusmaterial noch ein knapp 50-minütiges Making-Of. Dem Pappschuber liegt darüber hinaus ein hübsch bebildertes Booklet bei, das neben Interviews mit den Produzenten noch interessante Facts über die Produktion bereithält.

Fazit

Auch in der dritten Runde eine meisterhaft gedrehte Naturdoku mit wunderschönem Bildmaterial. In der heutigen Zeit wie Balsam für die Seele.

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