Aber vergleiche ich hier sowieso nicht einfach Äpfel und Birnen? Wozu die offensichtlichen Unterschiede zwischen den beiden Medien aufzählen, wenn das letztendliche Fazit doch nur lautet: Spiele und Filme sind zwei Paar Schuh.
Nun zum einen dürfte selbst Gaming unerfahrenen Filmfans aufgefallen sein, dass sich bei Arten der Entertainment-Industrie seit etlichen Jahren gegenseitig befeuern. Seien es Videospiel-Verfilmungen alá „
Silent Hill“, oder „
Doom“, seien es Videospiel-Umsetzungen bekannter Filme wie etwa das großartige „
Batman: Arkham City“, oder einfach nur kleine Verbeugungen vorm jeweils anderen Medium in welcher Form auch immer.
Viel wichtiger für dieses Ausgabe von „Press Play“ ist jedoch der Fakt, das es durchaus diverse Versuche gab die beiden Kunstformen miteinander zu verschmelzen, um einen „spielbaren Film“ zu erschaffen. Den Anfang machten Automatenklassiker wie etwa „
Dragonslair“. Auf dem Bildschirm lief dabei ein eher mittelmäßiger Zeichentrickfilm, der den Zuschauer dazu nötigte alle paar Minuten ein paar Tasten zu drücken um so genannte QTEs (Quick Time Events) zu meistern.
Ein kleiner Fehler führte zum Ableben des Leinwand Helden und das Video startete von vorne, vorausgesetzt man hatte genügend Geld für eine weitere Partie.
Als die Videospiele den Sprung von den Automaten hin zur Heimkonsole schafften, versuchten es die Entwickler erneut mit dem „
Dragon Lair“ Konzept, doch die Konsumenten mussten schnell erkennen, dass man ohne den Zwang ständig Münzen in den Automaten werfen zu müssen, schon bald die nötigen Tastenkombinationen auswendig kannte und man am Endes des Tages viel Geld für einen halbgaren Film ausgegeben hat.
Nach diesem Debakel wurde es lange Zeit erst mal ruhig um das Thema, bis es sich ein Mann zur Aufgabe machte im 21. Jahrhundert nun doch noch das unmögliche zu schaffen und endlich einen echten spielbaren Film zu produzieren.
Der Name dieses Mannes lautes
David Cage, seines Zeichens Drehbuchautor, Regisseur und Spieldesigner des Entwickler Studios Quantic Dreams, welches er 1997 selbst gegründet hat.
Cage setzt bei seinen Inszenierungen vor allem auf eine dichte Atmosphäre, gut geschriebene Charaktere sowie die geschickte Kombination aus QTEs und dem Faktor Zeit, die dafür sorgt das der Herzschlag des Spielers nur selten auf Ruhepuls Niveau liegt.