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Alte Liebe rostet nicht

Felidae

Von Felidae in Press Play Episode 3: Voll auf die Zwölf

Alte Liebe rostet nicht
Nun würde ich dieses Special natürlich nicht schreiben, wenn ich nicht selbst eine gewisse Affinität zu Beat 'em Ups hätte. Angefangen hatte damals alles mit „Street Fighter II“ auf dem SNES, was ich mit großer Begeisterung zusammen mit einem guten Freund von mir gespielt hab. In einer Zeit vor dem Internet wusste natürlich keiner von uns so genau wie man die, aus heutiger Sicht recht simplen, Special Moves ausführt, da die Anleitung natürlich mitsamt der Verpackung schon längst im Müll verschwunden war. Da man Beat 'Em Ups zwar zusammen, letztendlich jedoch gegeneinander spielt, wollte natürlich keiner von uns Beiden seinen Wissensvorsprung mit dem jeweils Anderen teilen, was rückblickend betrachtet in unfassbar bescheuerten Situationen mündet. Stellt euch einfach zwei 8 jährige Knirpse vor, die mit einem Auge hochkonzentriert auf den Bildschirm starren, mit dem Anderen jedoch den Controller des Gegenspieles im Blickfeld haben, um ja nicht die alles entscheidende Fingerbewegung zu verpassen.
Leider zog die Familie von meinem Freund kurze Zeit später nach Bern und der Kontakt zu ihm brach ab. Der Versuch indes meinen restlichen Freundeskreis, die natürlich alle zockten, auf den richtigen Kurs zu bringen scheiterte kläglich, denn auch wenn ich in meinen jungen Jahren Lichtjahre davon entfernt war ein so komplexes Spiel wie „Street Fighter“ in Gänze zu verstehen, so konnte ich doch mit relativer Leichtigkeit gegen den geneigten Casual „Button Masher“ gewinnen, was, zusammen mit meiner dezent arroganten Art, dazu führte, dass keiner mehr als eine Handvoll Partien gegen mich spielen wollte.
Ohne einen richtigen Gegner verflog auch mein Interesse an SF II und dem ganzen Genre sehr schnell.
Wir springen ins Jahr 2005, ich sitze mit 3 Freunden in einem Zimmer und wir versuchen im Grunde nur die Zeit bis zu unserem Tischtennis Training totzuschlagen, als mein Blick plötzlich auf ein Gamecube Spiel fällt. „Super Smash Brothers Melee“, so der Titel des Spieles, lockte mich sofort mit der Verpackung, denn da sah ich alle Nintendo Helden, die ich schon aus SNES und N64 Zeiten kannten. Wir 4 schnappten uns also die Gamepads und warfen uns mitten rein ins Getümmel, denn „SSBM“ war in erster Linie als Party Spiel konzipiert, was von bis zu 4 Spielern gleichzeitig gespielt werden konnte. Zudem gab es eine fülle von Items und ein bisher einzigartiges Schadenssystem. Ich müsste lügen wenn ich behaupten würde, mich nicht sofort in das Spiel verliebt zu haben und glücklicherweise ging es dem Rest der Truppe genauso, da wir an diesem Tag das Training zugunsten von „SSBM“ sausen ließen und es sollte nicht der letzte Tag werden, denn fortan trafen wir uns 2-3 Mal in der Woche um vor der sportlichen Ertüchtigung unserer Finger schon mal warm zu spielen. Nach einiger Zeit mussten wir jedoch auch die Tücken des neuen Systems kennen lernen, denn während es bei einem klassischen Duell Mann gegen Mann nur einen Verlierer gibt, schauten bei einem 4 Spieler Duell gleich 3 Leute am Ende in die Röhre, was einen im Spiel gerne dazu verleitet kurze Zweckbündnisse einzugehen, um den jeweils führenden gemeinsam fertig zu machen. Das so ein Verhalten auf lange Sicht zu heftigem Streit führen würde liegt auf der Hand. Die Lösung unseres Dilemmas war recht einfach: wir spielten fortan nur noch zwei gegen zwei, quasi wie im Doppel beim Tischtennis.
Egal in welcher Sportart, sei es Tischtennis, Beach Volleyball, oder eben Super Smash Bros, eine goldene Regel haben sie alle gemeinsam: ein Team ist nur so stark wie sein schwächstes Glied.
Nun behaupten böse Zungen, die überraschender Weise an die Münder meiner besten Freunde genäht sind, ich sei ein schlechter Verlierer und ein noch schlechterer Gewinnern, eine Feststellung die ich natürlich nicht teile, jedoch muss ich zugeben, dass ich es auf den Tod nicht ausstehen kann zu verlieren.
Wir schlugen uns also weiterhin munter die Köpfe ein, denn Jeder war natürlich felsenfest davon überzeugte der Beste in unserer Runde zu sein, bis unser Gastgeber und Besitzer des Spiels die bahnbrechende Idee hatte. Wieso spielen wir nicht einfach Mann gegen Mann, dann würden wir ja sehen wer am Ende die Hosen anhat.
Das Endergebnis unseres ersten „Turniers“ verblasst im Strudel der Erinnerungen, was ein anderer Ausdruck für „ich wurde Letzter“ ist, jedoch entfachte dieser kleine Wettstreit unter Freunden erneut unser Feuer, welches bis heute anhält. Da die Truppe mittlerweile an unterschiedlichen Orten in Deutschland wohnt können wir zwar nicht mehr jede Woche spielen, jedoch ist das nächste Treffen der Titanen bereits für diesen Sommer in Planung und ich bin schon fleißig am trainieren, schließlich geht es hier um die Ehre und die Freundschaft und um ein 10 Jahre altes Spiel.

Teil 3/6

Fatality

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