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Carrie and The Karens: And Just Like That … - Teil 2/10

Lidanoir

Von Lidanoir in Sequels '21, die absolut niemand braucht

Carrie and The Karens: And Just Like That … - Teil 2/10 Bildnachweis: © WarnerMedia

Lässt sich eine treffendere Symptomatik für die bürgerlich-konservative Malaise unserer Zeit denken als die Rückkehr der konsum- und kopulationssüchtigen Karen-Clique, angeführt von Carrie Bradshaw? Die neo-liberale New Yorkerin und ihre spießigen Spießgesellinnen sind Zombies einer Ära, in der ein Glamour-Makeover altbackene Hausfrauen-Tugenden (Was ziehe ich an? Was gibt es heute zum Mittag? Wie finde ich Mr. Right - oder Mr. BIG?) in "postmodernen Feminismus" verwandeln konnte. Jetzt, da die im Zuge der permanenten Pandemie eingesetzten Maßnahmen dabei sind, die Uhren wieder auf 1950 (oder 1940?) zu drehen, kriechen sie aus ihren dramaturgischen Gräbern und tun so, als sei die wahrscheinlich weißeste, queer-feindlichste, privilegienverblendeteste Serie der 90er insgeheim immer total progressiv und vielfältigkeitsfreundlich gewesen. Ankündigungen der neuen Staffel benutzen das Wörtchen "diversity" so inflationär als sei jede Erwähnung mit einer Sonder-Sofortzahlung verbunden. An einer Stelle hieß es gar, Carrie & Co. betreten eine "brave new world" voller neuer Charaktere - eine verräterische Formulierung, bezeichnet doch das Zitat "brave new world" eine Dystopie im Sinne einer Zukunft, deren positive Verheißungen sich ins Gegenteil verkehren. Statt von Grund auf bigotte Formate einem scheinheiligen Toleranz-Tuning zu unterziehen, sollten die Sender lieber Platz für zeitgemäße neue Produktionen machen - und nebenbei ihre Zusammenarbeit mit allen überdenken, die das alte Konzept unterstützten. 

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