Mit sechs Spielfilmen errang Jessica Hausner (Club Zero) den Ehrenpreis Tallinns Black Nights Film Festivals. Ihre präzise visuelle Sprache und der scharfe Blick auf gesellschaftliche Glaubenssysteme, amorphe Ängste und implizite Wünsche machen die österreichische Regisseurin zu einer der markantesten Stimmen des europäischen Autoren-Kinos. Von der sardonischen Satire in Lourdes bis zur konzeptionellen Klarheit von Little Joe fordern ihre Werke das heraus, hinter die sichtbaren Ebenen zu blicken und die vorgegebenen Strukturen des Zusammenlebens zu hinterfragen. Kurz vor einer von ihr geleiteten Masterclasses in Tallinn, wo sie die Auszeichnung entgegennimmt, reflektiert Hausner über ihren kreativen Weg, die Entwicklung ihres filmischen Ansatzes und die Gedanken, die ihr Werk bis heute antreiben.