Im Zentrum von „Teen Wolf 2“ (OT: „Teen Wolf Too“) steht der Naturwissenschaftsstudent Todd, verkörpert vom jungen Jason Bateman (bekannt aus der TV-Comedy „Arrested Development“ sowie zahlreichen Filmkomödien). Todd ist der Cousin von Scott, dem Protagonisten aus dem ersten Teil. Auch er hat das Wolfs-Gen – und wird so zum besten Kämpfer im College-Box-Team. Die große Aufmerksamkeit steigt ihm jedoch zu Kopf…
College statt High School, Boxen statt Basketball – der Rest ist nahezu identisch mit dem Vorgängerfilm. Innovation zählt somit nicht zu den Stärken von „Teen Wolf 2“. Etliche Figurenkonstellationen und Situationen wurden eins zu eins übernommen; einige Charaktere aus dem Original sind erneut dabei, werden aber zum Teil von anderen Schauspielern interpretiert.
Um „Teen Wolf 2“ genießen zu können, bedarf es der bonbonfarbenen Achtzigerjahre-Trashfilm-Fanbrille in Übergröße – also quasi des Mary-Kate-und-Ashley-Olsen-Modells unter den Fanbrillen. Wer ein solches nicht zur Hand hat, wird Folgendes erblicken: einfallslos inszenierte Dialogpassagen auf Sitcom-Niveau; eine völlig unmotivierte Musical-Nummer; unnötig in die Länge gezogene Montagesequenzen, die u.a. Todds Erfolge beim Boxen oder seinen ausschweifenden Lebenswandel zeigen; sowie schlecht geführte, entsetzlich chargierende Darsteller (darunter John „The Addams Family“ Astin, in dessen Vita sich Machwerke wie „Die Killertomaten schlagen zurück“ [!] und „Das Schweigen der Hammel“ [!!] finden).
Wer hingegen bereit ist, den College-Ulk von Christopher Leitch durch besagte Brille zu sehen, kann sich durchaus amüsieren: z.B. über die vielen Gag-Versuche (eine fliegende Riesen-Cremetorte!); oder über die schrill überzeichneten Figuren, die sich oft wie in einem Cartoon im Zeitraffer bewegen. Zur Erheiterung kann ferner die Musik beitragen (u.a. kommt der schöne New-Wave-Hit „Send Me an Angel“ von Real Life zum Einsatz) sowie die kuriosen One-Liner. Obgleich man Filme nach Möglichkeit im O-Ton rezipieren sollte, empfiehlt es sich hier, in die Synchronfassung reinzuhören. Gab es tatsächlich einmal eine Zeit, in der man „Echt stachelbeermäßig!“ oder „Dich mach’ ich alle, du Qualle!“ sagen konnte, ohne sich unmöglich zu machen? Welch interessante Vorstellung!
Fazit: Wer filmischer Alberei abgeneigt ist, wird mit diesem Werk nicht froh. Eine gewisse Grundsympathie für Slapstick mit Trash-Appeal sollte man also mitbringen. Dann könnte es sein, dass man Spaß an „Teen Wolf 2“ findet. Der Eighties-Soundtrack ist jedenfalls super – und die Bildqualität der DVD ist hoch.