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The Expanse - Staffel 1 - Kritik

siBBe

Von siBBe in The Expanse - Staffel 1 - Kritik

The Expanse - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: Syfy

Story

Im 23. Jahrhundert hat die Menschheit teile des Sonnensystems besiedelt und diverse Kolonien und Raumstationen im System aufgebaut. Die zwei autonomen Großmächte, die Erde und der Mars, liefern sich schon seit längerem politische Spannungen und ringen um die Vorherrschaft. Beide sind auf Ressourcen aus den Asteroidengürteln angewiesen, die von den sogenannten Beltern unter schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen abgebaut werden. Eine militante Widerstandsgruppe namens OPA (Outer Planets Alliance) geht gegen die ausbeuterischen Vorgehensweisen der Erde und des Mars vor um mehr Rechte für die Belters zu erkämpfen, weßhalb sie von der Gegenseite als terroristische Organisation eingestuft wird. Die Serie erzählt die Geschichte eines Detektivs (Thomas Jane) und eines Raumschiffcaptains (Steven Strait), die jeweils aus unterschiedlichen Gründen auf der Suche nach einer verschwundenen Frau sind. Ihre Reise führt sie durchs Sonnensystem und auf die Spuren der größten Verschwörung in der Geschichte der Menschheit. 

Kritik

So groß und qualitativ das Serienangebot momentan auch ist, als Sci-Fi-Fan zieht man leider immer noch den Kürzeren. Mit "Battlestar Galactica" sah das vor einigen Jahren noch anders aus, der amerikanische SciFi-Channel sorgte mit insgesamt vier produzierten Staffeln für großes Sci-Fi-Kino auf den TV-Bildschirmen. Doch seit die Serie 2009 ihr Ende fand sah es hinsichtlich neuem Genre-Stoffs düster aus, die wenigen Versuche verschiedener Sender etwas brauchbares zu produzieren, schlugen eher fehl. Vor allem Syfy (der heutige Name des damaligen SciFi-Channels) ist daran gelegen, ein neues, ähnlich erfolgreiches Format auf die Beine zu stellen, mit der Miniserie "Ascension" ist ein solcher Versuch bereits kläglich gescheitert. Doch mit "The Expanse" ist es dem Sender Ende 2015 gelungen Sci-Fi-Fans wieder glücklich zu machen. Und da Netflix sich die Rechte nun eingekauft hat und die erste Staffel ebenfalls ab dem 3. November 2016 weltweit ausstrahlt, pünktlich bevor im Januar 2017 die bereits zweite Staffel startet, dürften nun auch weitaus mehr Leute in den Genuss kommen. 

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"The Expanse" basiert auf der bis dato fünfteiligen Buchreihe von Daniel Abraham und Ty Franck (nutzen beide das  Pseudonym James S. A. Corey) aus dem Jahr 2011, die erste Staffel ist dabei stark an den ersten Band "Leviathan Wakes" angelehnt. Als Serie muss "The Expanse" durchaus für einen Vergleich zu "Battlestar Galactica" herhalten, auch wenn es zwischen beiden signifikante Unterschiede gibt. Was sie gemeinsam haben ist ein episches Abenteuer, dass sich auf den Weltraum (bzw. das Sonnensystem im Falle von "The Expanse") erstreckt. Riesige Raumschiffe, gelegentlich zu bestehende Schlachten im All, das Gefühl das draußen mehr oder weniger allein zu sein, sowie düstere Verschwörungen im Hintergrund. Während "Battlestar Galactica" aber seinen Fokus stärker auf großes Drama und unter die Haut gehende Emotionen legte, geht "The Expanse" eher einen politischen Weg, bei dem die Konfliktparteien im Fokus stehen, die Diplomatie zwischen ihnen, Machtspiele und Verstimmungen untereinander. Das Ausmaß eines "Game of Thrones" erreicht "The Expanse" dabei zwar nicht, erfordert zu Beginn aber dennoch einiges an Konzentration, um bei den vielen Namen, Orten und agierenden Parteien durchzublicken. Inmitten dieses Szanarios steht mit dem Verschwinden einer jungen Frau ein Kriminalfall im Vordergrund, den ein Detektiv (Thomas Jane) zu ermitteln versucht. So unscheinbar der Fall zu Beginn auch wirkt, umso größere Ausmaße nimmt das Ganze mit der Zeit und offenbart ein großes Komplott mit schwerwiegenden Folgen, das im späteren Verlauf auch das Schicksal der anderen beteiligten Personen der Serie bestimmt.

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Bis es zur gelungenen Auflösung des Ganzen kommt vergeht einiges an Zeit, die "The Expanse" narrativ stets gut zu füllen weiß. Immer wieder bekommen wir kleinere Puzzlestücke vorgeworfen, die sich nach und nach immer weiter zusammenfügen. Dem ganzen auf die Spur gehen vor allem zwei separate Storylines aus jeweils anderem Blickwinkel. Während Detektiv Joe Miller (Thomas Jane) auf der Belter-Station Ceres ermittelt, sind Jim Holden (Steven Strait) und seine Crew allein durchs All unterwegs, wo eine Reihe unglücklicher Ereignisse ihren Lauf nehmen und die Crew schon bald ums nackte Überleben kämpfen muss, aber auch um Antworten. 

Auch wenn "The Expanse" stark Story-betont ist kommt es zwischendurch zu einigen actionreichen Momenten, die sich inszenatorisch durchaus sehen lassen können. Generell sind die Special Effects weitesthehend auf einem sehr guten Level, nur gelegentlich fallen sie aus unerklärlichen Gründen schwach aus. Doch über solche Ausrutscher lässt sich gern hinwegsehen. Vermutlich wollte Syfy das Risiko bei der ersten Staffel noch gering halten und hat daher das Budget ein wenig limitiert, was sich in Zukunft noch ändern könnte. "The Expanse" mag produktionstechnisch zwar (noch) nicht die Klasse eines "Battlestar Galactica" besitzen, die Ansätze sind aber schon jetzt mehr als ansehlich und zufriedenstellend. 

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Mit Shohreh Aghdashloo, Steven Strait und Thomas Jane hat man zudem einige bekannte Namen für das Projekt gewinnen können. Auch wenn nicht jeder davon der talentierteste Charakterdarsteller sein mag, was gerade für die beiden letztgenannten Kandidaten gilt, so spielen sie ihre Rollen dennoch recht solide. Jane gibt sich angenehm lässig und ruppig, während Strait einen sympathischen Kapitän mimt. 

Technisches zur Blu-Ray

Image titlePandastorm veröffentlichte die erste Staffel von "The Expanse" am 5. Dezember 2017 auf DVD und Blu-Ray im deutschen Handel. Die uns vorliegende Blu-Ray kommt im Pappschuber daher, alle zehn Folgen befinden sich auf zwei Discs. Die Serie zeigt sich hier auf technischer Seite einwandfrei, sowohl Bild (16:9 - 1.77:1) als auch Ton (Deutsch (DTS-HD MA 5.1), Englisch (DTS-HD MA 5.1)) sind bestens gelungen. Unter dem Bonusmaterial befinden sich eine ganze Reihe an Trailern und Spots zur Serie, darüber hinaus aber leider nur eine 2-minütige deleted scene. Gern hätte es mehr sein dürfen. Wen das nicht stört, möge gern zugreifen. 


Fazit

Mit "The Expanse" gibt es endlich wieder qualitativ starkes Sci-Fi in Serienform. Die erste Staffel legt den Grundstein einer epischen, breit gefächerten Erzählung gekonnt aus und ebnet damit den Weg für weitere spannende Geschichten, die noch folgen dürften. Schön inszeniert, packend erzählt – um "The Expanse" kommt man als Sci-Fi-Fan momentan nicht herum.

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