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"The Expanse" - Staffel 4 - Kritik

siBBe

Von siBBe in "The Expanse" - Staffel 4 - Kritik

"The Expanse" - Staffel 4 - Kritik Bildnachweis: © Amazon

Story

Durch die nun offenen Ringtore sind tausende neuer Planeten erreichbar. Ein blutiger Goldrausch beginnt, der neue Konflikte zwischen Erde, Mars und Gürtel entfacht. Inzwischen gerät die Rocinante nach einem Absturz auf einem unerforschten Planeten zwischen die tödlichen Fronten einer Erd-Bergbaufirma und verzweifelter Gürtlersiedler, während neue Bedrohungen durch das Protomolekül heraufziehen.

Kritik

Was für ein Schock für die Fans: 2018 verkündete Syfy, bisheriger Heimatsender von The Expanse, dass nach Ausstrahlung der dritten Staffel Schluss für die Serie sei. Der Aufschrei war groß, Petitionen wurden ins Leben gerufen, kurze Zeit später kam aber bereits die erfreuliche Nachricht, dass Amazon als Retter einspringt. Dort ist die vierte Staffel für Prime-Kunden nun endlich erschienen, eine fünfte ist sogar auch schon in Arbeit. Die Zukunft der Serie ist also vorerst gesichert. Bis zum 9. Buch, welches noch 2020 erscheinen soll, ist nämlich noch reichlich Stoff für die nächsten Jahre vorhanden.   

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Staffel drei endete mit dem zugespitzten Konflikt zwischen Erde, Mars und den Gürtler vor dem gigantischen Ring des Protomoleküls, die daraus entstehende Katastrophe konnte gerade noch abgewendet werden. Die vielen offenen Ringtore in neue Welten wollen nun erkundet werden, alle Seiten erhoffen sich bei diesem anbrechenden Goldrausch persönliche Vorteile. Im Zentrum der Handlung steht der erdähnliche Planet Ilus IV, auf den sich heimatlose Gürtler niederlassen, die hier ein neues Leben aufbauen wollen, damit jedoch der Erde ein Dorn im Auge sind, die selbst Rechtsansprüche an der Kolonialisierung stellen. Es kommt zu einem terroristischen Anschlag gegen die dorthin entsandten Erdlinge, was die Rocinante-Crew auf den Plan ruft, die den Fall untersuchen und als Schlichter agieren soll.  

Im Gegensatz zu vorigen Staffeln spielt nun ein Großteil der Handlung auf einem fremden Planeten im Freien, was trotz der allgemeinen Kargheit für manch hübsche Landschaftsaufnahmen sorgt und die Serie visuell bereichert. Neben der Konfliktbewältigung ist vor allem die Untersuchung der fremdartigen Monolithen spannend, die in Verbindung mit den Erschaffern des Protomoleküls und einer noch höheren Macht zu stehen scheinen, welche für deren Auslöschung verantwortlich war. In Anlehnung an Filme wie Prometheus erzählt The Expanse über seine 10 Folgen hinweg seine fesselnde Haupthandlung an diesem geheimnisvollen Ort, spielt geschickt mit dem Unbekannten, was immerzu Neugierde weckt, liefert neue spannende Antworten und bringt sich in Stellung für künftige Ereignisse, welche noch größere Ausmaße annehmen könnten.   

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Doch auch die Nebenstränge wissen in Staffel 4 zu gefallen. Chrisjen Avasarala (Shohreh Aghdashloo) befindet sich auf der Erde mitten in einem politischen Wahlkampf, der Ausgang entscheidet immerhin darüber, ob die Erde weitere Ringtore erkunden soll oder lieber nicht. Das ist für die Wegrichtung der Serie wichtig, gleichzeitig gewinnt dieser wichtige Charakter an weiterer Tiefe. Und unter Amazon nimmt man sich nun auch die Freiheit, ungezügelter im Sprachgebrauch zu sein. Es darf also ordentlich geflucht werden. Bobbie (Frankie Adams) findet derweil keinen festen Platz mehr in der Gesellschaft, ihre wechselhafte Loyalität beförderte sie an dessen Rand und schließlich auf die schiefe Bahn. Generell verlieren Marsianer nun vermehrt an Halt und geraten in eine Art Sinnkrise, immerhin gibt es nun weitaus bewohnbarere, lohnenswertere Planeten, als ihre einst hart erbaute Heimat. Auch hier baut die Serie einen interessanten Strang auf, der später wohl von größerer Bedeutung wird. 

Mit Drummer (Cara Gee) und Ashford (David Strathairn) stellt man in einem weiteren Sideplot wieder zwei seiner zweifellos coolsten Charaktere in den Vordergrund. Hier geht es um die Jagd nach einem Terroristen aus den eigenen Reihen, der die Gemeinschaft der Gürtler spaltet, der eine Gefahr für alle anderen außerhalb darstellt und eine bedeutende Verbindung zur Rocinante-Crew hat. The Expanse erzählt all diese Plots nie losgelöst voneinander, sondern verwebt sie geschickt miteinander, sodass ihre Wichtigkeit stets spürbar bleibt. Vieles in dieser Staffel ist tatsächlich ein Set-Up für kommende Ereignisse, die vermutlich in der fünften Staffel Früchte tragen. Dieser umfassende Aufbau geht völlig in Ordnung, Staffel 4 leistet darin hervorragende Arbeit, hält nichts unnötig vom Zuschauer zurück, weiß mit seinen Charakteren und den sich erneut überschlagenden Ereignissen zu faszinieren und ist vielleicht sogar die bisher beste Staffel der Serie, da sie erzählerisch schön  rund ist und The Expanse sich darin noch reifer als zuvor anfühlt.  

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Der Wechsel zu Amazon macht sich nicht unbedingt am Produktionsaufwand der Serie bemerkbar, sondern viel mehr an  hinzugewonnenen Freiheiten, die die Macher nach Belieben ausspielen können. Hatten die Folgen zuletzt stets eine vorgegebene Laufzeit mit fest eingeplanten Werbeblöcken, so darf man die Länge nun so gestalten, wie man mag und wie es für die Handlung nötig ist. In der Darstellung von Gewalt und Sex/Nacktheit ist man nun ebenfalls viel freier, ebenso in der zuvor erwähnten Sprachauswahl. Staffel 4 macht noch nicht von allem Gebrauch, die Möglichkeiten sind aber zumindest alle nun da.   

Fazit

"The Expanse" meldet sich in voller Stärke auf seinem neuen Sendeplatz zurück. Nach manch vorigen Holprigkeiten zeigt sich die epische Handlung nun wesentlich ausgereifter und runder als zuvor. Staffel 4 ist nicht nur ein hervorragendes Set-Up für kommende Ereignisse, sondern generell großes Sci-Fi-Kino. 

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