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The Killing - Staffel 1 - Kritik

EastClintwood

Von EastClintwood in The Killing - Staffel 1 - Kritik

The Killing - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: http://bilder3.n-tv.de/img/incoming/crop13576566/3734991292-cImg_16_9-w680/thekilling1-szenenbild-01.jpg
Kenner der nordischen Medienlandschaft wissen, dass in diesen Breitengraden nicht nur gute Filmware, sondern auch hervorragender serieller Stoff produziert wird. Oftmals durch die Co-Produktion mit den Öffentlich-Rechtlichen sind Perlen wie „Nordlicht“, „Protectors“ oder „Borgen“ auf ARD oder ZDF zu sehen. Zwei Serienproduktionen schafften es sogar über den großen Teich und erhielten durchaus erfolgreiche Remakes mit hiesigen Darstellern – „Die Brücke“ und „Forbrydelsen“ (in Deutschland unter Kommissarin Lund bekannt).

Letztgenannte Serie erhielt durch den amerikanischen Kabelsender AMC (ja genau die, die uns mit Breaking Bad, The Walking Dead und Mad Men versorgt haben) ein Remake für den dortigen Markt und wurde nun nach einigem hin-und her nach der viertel Staffel von Netflix eingestellt. The Killing lautet der Name der Serie, welche die Geschichte des Mordes an einem jungen Mädchen in Seattle und die Ermittlungen der Polizei in diesem Fall erzählt.

Das Verbrechen an der Schülerin wird aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt: Aus der Sicht der ermittelnden Kommissarin, der Familie und der Verdächtigen. Auch die Politik spielt eine große Rolle, da just zu dieser Zeit in Seattle eine Wahl ansteht - und die Tote in einem Wahlkampf-Auto des Bürgermeister-Kandidaten gefunden wurde. Bald wird klar: Es gibt keine Zufälle, jeder hat ein Geheimnis und während die Charaktere, ihrer Vergangenheit entkommen zu sein, holt diese sie ihre immer wieder aufs Neue ein.

Geschickt wird immer wieder die Spannung aufgebaut und neue Fährten ausgelegt, die sich des Öfteren als falsch herausstellen und den Zuschauer an der Nase herumführen. Die verschiedenen Handlungsstränge werden immer wieder allein weitergeführt und kreuzen sich dennoch immer wieder. Dabei bleibt die Serie in den meisten Fällen dem Original treu, teilweise werden Szenenelemente und audiovisuelle Merkmale 1:1 übernommen. Selbst viele Stücke des Original-Scores werden ohne Änderungen in das Remake eingeführt.

Das Hauptaugenmerk der Folgen liegt in der Regel auf den Ermittlungen in dem Mordfall, jedoch kann man damit nicht 13 Folgen á 45 Minuten sinnvoll füllen. Deswegen gibt es wohldosierte Momente, in denen der Zuschauer Einblick in das Seelenleben der Hauptfiguren erhält und somit den Charakteren Tiefe verleiht. Die hilflosen Versuche der Familie mit der Trauer umzugehen sowie die tragischen Umstände in der Vergangenheit von dem aufstrebenden Politiker Darren Richmond (Billy Campbell) sowie den Ermittlern Sarah Linden (Mireille Enos, „World War Z“), und Stephen Holder (Joel Kinnaman, "RoboCop", "Safe House") spielen einen wesentlichen Bestandteil der Geschichte.

Das große Plus der Serie neben den Spannungsmomenten ist das Zeichnen der vielschichtigen Charaktere – es gibt kein schwarz oder weiß, Gut oder Böse. Jeder Protagonist hat auch dunkle Züge und diese kommen im Laufe der Staffel mal mehr, mal weniger zum Vorschein. Genau diese „Grauzone“ in der Charakterisierung der Darsteller spiegelt sich in der Kulisse wieder. Die Ereignisse sind in Seattle angesiedelt, was sich als perfekte Wahl herausstellt. In bester „Sieben“-Manier scheint die Tristeste und der ständige Regen dauerhaft die Stimmung zu drücken und gibt hierbei den melancholischen Grundtenor der Serie vor. In einer anderen amerikanischen Stadt hätte sich das Ambiente wohl kaum so perfekt an den Fall angepasst.

Bei allen Überschneidungen mitsamt kompletter Übernahme diverser Elemente vom Original, so ist das Ende der ersten Staffel gänzlich unterschiedlich ausgefallen. Während Kommissarin Lund mit dem Ende der Staffel auch den Fall abschließt, setzt The Killing einen fiesen Cliffhanger dem Zuschauer vor – das Weiterschauen für angefixte Serienjunkies ist somit Pflicht (vorausgesetzt Netflix Kunde ist dies auch kein Problem).


Fazit:

Ein Fall, zwei Ermittler, drei Handlungsstränge und ganz viele Verdächtige – die Serie schafft es, 540 Minuten Spannung aufzubauen und Twist einzustreuen, dass es zu keiner Zeit langatmig wird.

8 / 10 Mordverdächtigen

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