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The Last Ship - Staffel 1 - Kritik

Christoph

Von Christoph in The Last Ship - Staffel 1 - Kritik

The Last Ship - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: ©TNT Serie

Post-apokalyptische Weltuntergangsszenarien haben nicht erst seit dem enormen Erfolg von „The Walking Dead“ ihren Weg aus der Blockbuster-Ecke Hollywoods in Richtung serielle Heimkinounterhaltung beschritten. J. Michael StraczynskisJeremiah“ ermöglichte dem geneigten Zuschauer bereits 2002 einen (immerhin zwei Staffeln andauernden) Blick auf die – durch einen Virus beinahe völlig entvölkerte – Erde. Serien wie „Jericho“, „Survivors“, „Falling Skies“ oder „The 100“ schlagen in eine ähnliche Kerbe und ziehen ihren Reiz aus der Fokussierung auf den Überlebenskampf einer Gruppe unterschiedlicher Individuen in einer feindlichen Umgebung. Eben diesem Trend folgt auch die, 2014 von Steven Kane (“The Closer“) und Hank Steinberg („Without a Trace“) unter der produktionstechnischen Obhut von Michael Bay entwickelte Serie „The Last Ship“, die Mitte 2016 auf dem TV-Sender TNT bereits in die dritte Runde geht.

Story: Der Zerstörer U.S.S. Nathan James unter der Führung von Commander Tom Chandler wird unter dem Deckmantel einer geheimen Navy-Mission in die Antarktis entsandt. Mit an Bord befinden sich zwei Wissenschaftler, die, als Ornithologen getarnt, versuchen das Heilmittel für eine aggressive Viruserkrankung zu entwickeln. Nachdem die Forscher von russischen Kampfhubschraubern angegriffen werden, bricht Commander Chandler die vereinbarte Funkstille und nimmt Kontakt zum amerikanischen Festland auf. Die Informationen die ihm im Zuge dessen übermittelt werden, zwingen ihn und seine Mannschaft dazu ihrer Heimat fern zu bleiben und ihr Schiff zu einem schwerbewachten Labor umzufunktionieren.

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Bei „The Last Ship“ handelt es sich, nach der Piratenserie „Black Sails“, bereits um das zweite Serienprojekt von Michael Bay („The Rock“). Dessen unverkennbare (Produzenten-)Handschrift ist der Serie auch umgehend anzumerken. Die Kamerafahrten sind dynamisch und geschwindigkeitsorientiert, die Produktionsqualität ist (sowohl im Ausstattungs- als auch im Effektbereich) hoch und der gewählte Schauplatz – ein Kriegsschiff – ist eine Augenweide. Auch bei der Auswahl der Regisseure der ersten Season hat sich Michael Bay nicht lumpen lassen. Die Pilotfolge wurde von Jonathan Mostow („Terminator 3: Rise of the Machines“) inszeniert, die übrigen Folgen teilen sich die versierten TV- bzw. B-Movie-Handwerker Jack Bender („Under the Dome“), Paul Holahan („Castle“), Sergio Mimica-Gezzan („Falling Skies“), Michael Katleman („Primeval“) und Brad Turner („24“) untereinander auf.

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Leider können die Macher von „The Last Ship“ das, in seiner Kernstory schlummernde Potential nie wirklich wecken, da die Optik der Serie dafür einfach zu sauber und steril ist. Ein Gefühl von Verzweiflung und Terror respektive Verwüstung und Verwahrlosung will, dank der größtenteils familientauglichen Herangehensweise, nie aufkommen. Die schwachen und weitgehend innovationsfreien 0815-Drehbücher der einzelnen Episoden tragen ihr Übriges dazu bei, die inszenatorische Rasanz in dialogtechnischer Monotonie zu ersticken. Besonders jene Episoden, die ununterbrochen auf der U.S.S. Nathan James spielen und sich Alltagsproblemen widmen, wirken wie Lückenbüßer, um aus sechs Episoden zehn zu formen. Streckenweise fühlt sich der Serien-Fan dadurch eher an die Serie „JAG“ als an „The Walking Dead“ erinnert.

Die Handlung erstreckt sich übergangslos über alle zehn Episoden der ersten Staffel, was den Eindruck eines überlangen Spielfilms erweckt und klarerweise zum derzeit so trendigen Binge-Watching einlädt. Bei näherer Betrachtung eignet sich „The Last Ship“ jedoch eher zum häppchenweisen Genuss für Zwischendurch. Die Darsteller rund um Eric Dane („Grey's Anatomy“) und Rhona Mitra („Doomsday“) sind passend besetzt, wobei keiner besonders hervorsticht. Durchschnittlichkeit dürfte ein Einstellungskriterium der Produzenten gewesen sein.Image title

Überraschenderweise ist „The Last Ship“ immer dann am besten, wenn das Pathos aus allen Öffnungen des heimischen TV-Geräts hervorquillt. Heldenhafte Kämpfe, heroische Reden und militärische Begräbnisse werden – untermalt von einem wuchtigen Soundtrack – in einer Art und Weise zelebriert, die nur das (Action-)Kino Hollywoods respektive Michael Bays derart stilsicher beherrscht.

Fazit:The Last Ship“ verbindet die Idee einer globalen (Virus-)Pandemie mit pseudowissenschaftlichen Erklärungsversuchen, typisch amerikanischem Militärfetischismus und dem dazu passenden Hauch an Hurra-Patriotismus zu einem leicht verdaulichen und gut inszenierten (Action-)Häppchen für Zwischendurch. Dabei passt die Bezeichnung Guilty Pleasure in Bezug auf die zehnteilige erste Staffel der Serie wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Filmisches Fast Food, das nur in Maßen genießbar ist, aber trotzdem ein gewisses Suchtpotential entwickelt. 5,5 wehende Sternenbanner

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Blu-ray: Das Bild der Blu-ray von Polyband erstrahlt in tadellosem Hochglanz-Look, der lediglich im Bereich der Kontraste kleinere Mängel offenbart. Ansonsten gibt es weder Bildfehler noch Rauschen oder Probleme im Schwarzbereich zu entdecken. Sowohl der deutsche als auch der englische Ton liegen in handelsüblichem DTS-HD 5.1 vor. An Extras gibt es ein Making Of, Inside The Episodes zu allen Folgen, Character Profiles, zwei Featurettes und ein Wendecover zu bestaunen. Die Blu-ray von „The Last Ship“ ist somit (ausstattungs-)technisch durchwegs gelungen.

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