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"The Sinner" - Staffel 1 - Kritik

siBBe

Von siBBe in "The Sinner" - Staffel 1 - Kritik

"The Sinner" - Staffel 1 - Kritik Bildnachweis: USA Network / Netflix

Story

Ein fröhlicher Familienausflug am See nimmt einen blutigen Ausgang, als Cora Tannetti (Jessica Biel) mit einem Messer, mit dem sie zuvor noch einen Apfel für ihren Sohn schälte, auf einen fremden Mann losrennt und ihn tödlich niedersticht. Die Tat stellt nicht nur ihren Mann Mason (Christopher Abbott) vor ein Rätsel, auch die Polizei kann sich die Tat nicht erklären. Detectives Harry Ambrose (Bill Pullman) wird mit dem Fall betraut, gerät dabei jedoch in ein Netz aus Lügen, Widersprüchen und Rätsel.

Kritik

The Sinner basiert auf dem Roman Die Sünderin von der deutschen Autorin Petra Hammesfahr und wurde vom Sender USA Network, bei dem auch Serien wie Suits oder Mr. Robot beheimatet sind, in den Staaten erstmals im August 2017 ausgestrahlt. Netflix sicherte sich rasch die Rechte und veröffentlichte die abgeschlossene Mini-Serie, welche acht Folgen umfasst, direkt im November auch bei uns. Bereits nach kurzer Zeit sollte sich herausstellen, dass das Projekt ein voller Erfolg war, sowohl bei Kritikern kam The Sinner sehr gut an, als auch beim Publikum. 

Als Mischung aus Crime, Thriller und Drama geht es in The Sinner um eine junge Frau, deren Sicherungen von einem Moment auf den anderen durchbrennen. Wir lernen sie als Mutter an der Seite eines sie liebenden Ehemanns (Christopher Abbott) kennen, doch trotz dessen scheint Cora Tanetti (Jessica Biel) irgendwie neben der Spur zu sein. Zwar scheint sie sich unter Kontrolle zu halten, auch wenn dazu teilweise Medikamente nötig sind, bis ein am Strand gespieltes Lied von einer benachbarten Gruppe etwas in ihr auslöst, was sie zur kaltblütigen Mörderin macht. In The Sinner geht es daher nicht um das "Wer" oder "Wie", sondern um das "Warum". Genau so unerklärlich wie für ihre Familie und die Polizei bleibt die Tat zunächst auch für den Zuschauer.

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Cora Tannetti landet hinter Gittern und fortan wechselt die Geschichte vor allem zwischen ihr und dem ermittelnden Detective Harry Ambrose (Bill Pullman), der ein ungewöhnlich hohes Interesse an dem Fall entwickelt. The Sinner lässt uns lange Zeit im Dunkeln tappen, um das volle Ausmaß des Geschehens zu verstehen, muss man sich bis zur letzten Folge gedulden. Spannend ist die Suche nach neuen Hinweisen in jedem Fall, immer wieder werden uns neue Brotkrümel hingeworfen, die uns ein Stück näher zur Lösung bringen.  Auch fällt die Ermittlung dadurch interessant aus, dass nicht immer klar ist, was von der Geschichte tatsächlich der Wahrheit entspricht. Verschweigt uns Cora Tannetti etwas? Lügt sie? Kann sie sich nicht erinnern? Ein mitreißender Blick auf die Psyche einer Frau, hinter deren Tat man nach einer rationalen Erklärung sucht. 

Mit einer Reihe von Flashbacks kommt mit der Zeit noch eine weitere Handlungsebene aus der Vergangenheit hinein. Zu Beginn werden die Rückblicke nur sehr kurz eingestreut und geben mehr Rätsel auf, als dass sie einem weiterhelfen, mit der Zeit ergeben sie jedoch ein immer klareres Bild dessen, was sich zugetragen hat, oder zugetragen haben könnte. In welche Richtung sich das Ganze entwickelt mag man zwar schon früh grob erahnen, mit den Details hält uns die Serie, der Spannung wegen, jedoch absichtlich hin.

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In den letzten Jahren ist es um Jessica Biel deutlich ruhiger geworden, umso schöner ist es nun sie wieder in einer guten Rolle zu sehen, in der sie groß aufspielen darf. Die hohen Anforderungen meistert sie durchwegs souverän. In den Vergangenheitssequenzen hätte zwar gern noch die Maskentechnik oder das Stylistenteam ein wenig nachhelfen können, da Biel hier für eine 23-Jährige einen Tick zu alt wirkt, damit lässt sich jedoch leben. Bill Pullman mimt den alternden Detective und weiß ebenso zu überzeugen. Sowohl seine doppelschichtige Rolle als Gesetzeshüter, hinter dem sich zugleich ein gepeinigter Mann verbirgt, als auch sein gezeigter Einsatz, machen sich bezahlt. Und auch Christopher Abbott fällt durchwegs positiv auf, wie auch der restliche beteiligte Nebencast aus The Sinner.

Im Grunde ist die Geschichte von The Sinner abgeschlossen. Da die Serie aber recht erfolgreich war, wird nun über eine mögliche Fortsetzung nachgedacht. Diese wird womöglich aber eine ganz neue Geschichte erzählen, so dass aus The Sinner eine Anthologie-Serie wird. Ob es denn wirklich soweit kommt und was genau sich das Team ausdenkt, bleibt zum jetzigen Zeitpunkt rein spekulativ und abzuwarten. 


Technisches zur DVD-Fassung

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Universal Pictures Germany GmbH veröffentlicht die erste Staffel von The Sinner am 22. Februar 2018 auf dem deutschen Heimkinomarkt, und zwar nur(!) auf DVD. Warum es keine Blu-Ray-Fassung gibt entzieht sich jeder Logik. Die uns vorliegende DVD zeigt sich technisch solide für sein Medium, sowohl Bild (16:9 - 1.77:1) als auch Ton (Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1)) gehen in Ordnung. Das Menü, bei Universal leider mittlerweile Standard, ist wieder furchtbar hässlich ausgefallen und alles andere als intuitiv gestaltet. Unter dem Bonusmaterial befinden sich lediglich einige wenige deleted scenes mit einer Laufzeit von insgesamt knapp 4 Minuten, was kaum der Rede wert ist. Schade. Hoffentlich erwartet uns irgendwann eine liebevollere Blu-Ray-Ausarbeitung.  

Fazit

Als spannendes Crime-Drama mit clever aufgebauter Story und einer stark aufspielenden Jessica Biel in der Hauptrolle ist "The Sinner" über alle Zweifel erhaben. Über acht Folgen hinweg begibt sich der Zuschauer auf eine finstere Reise in die psychologischen Abgründe einer Frau, hinter deren blutrünstiger Tat man nach einer rationalen Erklärung sucht.

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