Erwähnungen
Vorsicht, bissig: Die fünfte Staffel "The Walking Dead"
Von Aurea in "The Walking Dead" - Staffel 5 - Kritik
am Sonntag, 03 Januar 2016, 11:00 Uhr
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Story: Gefangen in einem Zugwagen blicken Rick und seine Gruppe unbewaffnet ihrem düsteren Schicksal entgegen. Was sind die wahren Motive der Terminus-Bewohner? Wird Ricks Gruppe der Ausbruch gelingen und werden sie endlich den Weg nach Washington, D.C. finden? Die fünfte Staffel ist voll von ungeahnten Schicksalsschlägen, verlorenen Kameraden, neuen Schauplätzen, Konflikten und Hindernissen. Die Charaktere finden Liebe und Hass, Frieden und Widerstand, Zufriedenheit und Grauen. Doch auf der Suche nach einer neuen festen Bleibe stellt sich ihnen die einzig entscheidende Frage: Nach allem, was sie bislang durchgemacht, geopfert und verloren haben ... Zu was für Menschen sind sie geworden?
Kritik: Mittlerweile hat sich die Zweiteilung der Staffeln bei "The Walking Dead" etabliert. Das ist auf der einen Seite sicherlich hinderlich wenn es um den generellen Fluss der Serie an sich geht, auf der anderen Seite wird aber auch die Chance genutzt Geschichten kompakter zu erzählen, manchmal ohne Rücksicht auf eventuell damit einhergehende Verluste. Bleibt das Problem der zahlreichen Figuren, die über viele Handlungsorte hinweg verstreut sind, aber wenn wir ehrlich sind: wer es bis Staffel fünf geschafft hat mag die Serie, hat sich an diese Dinge gewöhnt und kommt damit klar. Oder besitzt eine sadistische Ader und ärgert sich gerne. Wie auch zuvor hangelt man sich an der Comicvorlage entlang und wirft hier und da eigene Ideen mit ein.
Kollege Stu hielt in seinem First Look bereits fest dass der Auftakt der Staffel durchaus rasant und packend gelungen ist, diese Spannung aber bereits mit der zweiten Folge nachlässt. Und so geht es mit der Terminus-Storyline, welche die erste Staffelhälfte einnimmt, auch weiter. Es wird klar dass acht Folgen zu wenig Zeit sind, die Figuren *müssen* an bestimmten Orten zu bestimmten Zeiten sein und man schert sich wenig darum, wie sie letzten Endes dorthin gelangen. In diesem Prozess werden Entscheidungen getroffen die nur selten nachvollziehbar sind. Die Figur des Gareth wird vollkommen verschenkt und was im Verlauf der Grady-Geschichte mit Beth passiert entbehrt ohne jeden Zweifel einfach jeder Form von innerer Logik. Figuren über Ewigkeiten hinweg aufzubauen, nur um sie dann einem so hirnrissigen Ende zuzuführen zeugt einfach nur von Planlosigkeit und hat in keiner Serie die etwas auf sich halten möchte einen Platz. Dass die restlichen Figuren sich in diesen Episoden ebenfalls von keinerlei logischer Motivation leiten lassen ist ebenfalls sonderbar und wirkt undurchdacht.
Die zweite Hälfte zehrt von der gleichen Ausgangslage wie die vierte Staffel: wieder müssen sich alle von einer Tragödie erholen und wieder finden sich alle auf der Straße und müssen irgendwie überleben. Nur dass die Situation dieses Mal noch schlimmer ist als zuvor. Für die Zukunft bleibt zu hoffen dass man sich weniger in immer wiederkehrenden Erzählweisen wiederfindet. Alexandria als Storyline funktioniert dann auch deutlich besser als die erste Hälfte der Staffel. Auch am Ende befindet man sich noch in Alexandria und es ist angenehm mehr als eine Handvoll Episoden an einem Ort zu verbringen, der über solche Dynamiken verfügt. Die letzte Folge ist zwar nicht frei von Schwächen, aber Alexandria schafft es doch die Spannung über weite Teile zu halten und gute Konflikte zwischen den Gruppen aufrecht zu erhalten. Rick darf wieder einmal eine seiner berühmten Reden halten, gemeinsam mit Carol steht er am Ende von Staffel fünf an einem spannenden Ort und man darf gespannt sein wie es weitergeht. Natürlich hat sich zwischen den Staffeln auch nichts am Grad der Brutalität von "The Walking Dead" geändert, und so gibt es erneut recht kreative Beißer und diverse Formen von deren Ableben zu bewundern.
Fazit: Die fünfte Staffel von "The Walking Dead" ist keineswegs frei von Schwächen. Besonders die erste Hälfte leidet unter einer unausgewogen erzählten Geschichte und bringt eine oder zwei Entscheidungen mit sich, die absolut nicht nachvollziehbar sind. Sobald sich die Erzählung nach Alexandria verlagert wird es dafür durchgehend spannend. Fans von kreativ-ekligen Beißern kommen ebenfalls auf ihre Kosten und nach der etwas ermüdenden vierten Staffel ist Staffel fünf auf jeden Fall eine Verbesserung.
Die Blu-ray: Die insgesamt 16 Episoden liegen in sauberem 16:9 Bildformat vor. Die Kontraste sind scharf und die Farben brillieren, was vor allem bei den Gore-Einlagen für Freude (oder Magenverstimmungen) sorgt. Die deutsche Tonspur kommt in DTS-HD MA 5.1 daher, wer auf englisch schaut wird mit DTS-HD MA 7.1 bedient. Beide Tonspuren sind sauber abgemischt. Untertitel liegen sowohl in deutsch als auch englisch vor. Die Blu-ray selbst kommt in einem massigen KeepCase, die insgesamt sechs einzelnen Discs sind aber fein voneinander getrennt aufbewahrt, so dass nichts verkratzen kann. Umhüllt ist die Verpackung von einem dünnen Pappschuber, auf dem der FSk-Aufkleber fest angebracht ist. Das KeepCase verfügt nicht über ein Wendecover.
Richtig Gas gegeben hat man bei den Extras. Satte 236 Minuten Bonusmaterial warten auf Entdeckung. Besonders herausragend sind das knapp 70 Minuten lange Making-Of und das 80 Minuten lange "inside the Walking Dead" Feature gelungen, aber auch zahlreiche kürzere Featurettes liefern umfassende Einblicke in die Entstehung der Staffel.
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